Abschiedsfeier
Am Fr 14.12.2007 findet von 17:00 bis 19 Uhr die 9. Diplomfeier im Hörsaal 2 statt, und zwar für die Absolventinnen und Absolventen des Jahrgangs 2007.
Der würdige Rahmen wurde durch die musikalische Untermalung (Mozart: Sonate für Klavier und Violine C-Dur, KV 296) gegeben, die von Prof. Dr. Sebastian Hoth (Clavinova) und cand. psych. Martin Andermann (Violine) sehr ansprechend vorgetragen wurde.
Einen besonderen Akzent erhielt die Veranstaltung wieder durch den Prüfungsausschussvorsitzenden Peter Fiedler, der jedem Diplomierten eine Spruchweisheit mit auf den Weg gab.
Die 10. Diplomfeier findet voraussichtlich am Fr 19.12.2008 statt!
Lebensweisheiten, von Prof. Peter Fiedler anläßlich der 9. Diplomfeier am 14.12.2007 den Absolventen mit auf den Weg gegeben
Jedermann beklagt sich über sein Gedächtnis, aber niemand über seine Urteilsfähigkeit. Francois Duc de la Rochefoucauld, frz. Schriftsteller, 1613 - 1680
Lesen ohne Nachdenken macht stumpf. Nachdenken ohne Lesen geht in die Irre. Bernhard von Clairvaux, 1090 - 1153
Die gefährlichsten Unwahrheiten sind Wahrheiten - mäßig entstellt. Georg Christoph Lichtenberg, 1742 - 1799, 1. Physikprofessor in Göttingen, begnadeter Hypochonder; aus seinen Sudelbüchern: Wenn ein Buch und ein Kopf zusammenstoßen und es klingt hohl, ist das allemal im Buch, oder?
Besser die Eltern beneiden die Kinder als umgekehrt. Chinesisches Sprichwort
Freude am Schauen und Begreifen ist die schönste Gabe der Natur. Albert Einstein
Jedermann beklagt sich über sein Gedächtnis, aber niemand über seine Urteilsfähigkeit. Francois Duc de la Rochefoucauld, frz. Schriftsteller, 1613 - 1680
Jeder Mensch, der etwas taugt, wird mehr durch Auflehnung als durch Gehorsam lernen. Peter Ustinov, 1921 - 2004, Schauspieler, Regisseur, Humorist
Die jungen Leute leiden weniger unter ihren Fehlern als unter der Weisheit der Alten Luc de Clapiers,Marquis de Vauvenargues, 1715 - 1747; Philosoph, Moralist, Schriftsteller; von Ihm stammt auch: Es ist ein Zeichen von Mittelmäßigkeit, nur mäßig zu loben.
Wenn auch die Welt im Ganzen fortschreitet, die Jüngeren unter uns müssen doch immer wieder von vorn anfangen. Johann Wolfgang von Goethe
Toren besuchen im fremden Land die Museen, Weise gehen in die Tavernen. Erhart Kästner, 1899 - 1974, Schriftsteller, Drehbuchautor, Kabarettist
Wenn die Welt für nichts anderes gut wäre, so ist sie doch ein ausgezeichneter Gegenstand der Betrachtung. William Hazlitt, 1778 - 1830, englischer Essayist und Schriftsteller
Ein Hobby ist harte Arbeit, die niemand täte, wenn sie sein Beruf wäre. Günther Schramm, * 1929, Schauspieler, Kabarettist, Sänger (Machen'S Ihren Beruf zum Hobby !)
Hobbys sind Steckenpferde, die den Reitern Sporen geben. Heinz Rühmann
Träume sind die Freizeithobbys des Gehirns. Robert Lembke, 1913 - 1989, Journalist und Fernsehmoderator
Früher sind die Menschen für die Freiheit auf die Barrikaden gegangen. Jetzt tun sie es für die Freizeit. Werner Finck, 1902 - 1978, Kabarettist, Schauspieler, Schriftsteller
Die Menschen wissen nicht mehr, was Muße ist. Sie sind Freizeitverbraucher geworden. Vittorio de Sica, 1901 - 1974, Schauspieler, Filmregisseur
Die ersehnte Ruhe in der Freizeit hat ihre Tücken. Man könnte zum Nachdenken kommen. Oliver Hassencamp, 1921 - 1988, Kabarettist, Schauspieler, Romancier
Der Hauptunterschied zwischen Mensch und Tier ist die Fähigkeit des Menschen, zu lachen. Peter Ustinov
Kein Tier tut Unvernünftiges, denn dazu gehört Verstand. Peter Sirius, 1858 - 1913, Dichter und Aphoristiker (eig. Otto Kimmig); von ihm stammt auch: Man kann einen kleinen Mund und doch ein großes Maul haben
Wer einen Tag glücklich sein will, der trinke! Wer eine Woche glücklich sein will, der lasse für sieben Tage seine Arbeit liegen! Wer ein Jahr lang glücklich sein will, heirate! Wer immer glücklich sein will, der werde Gärtner. Weisheit aus China (Psychologen gab's damals noch nicht)
Manche richten sich ihr Leben ein wie einen Parcours: alle paar Meter ein künstliches Hindernis. Robert Lembke
Die wahren Lebenskünstler vergleichen sich grundsätzlich nur mit Leuten, denen es schlechter geht als ihnen. André Maurois, 1885 - 1967, Historiker, Schriftsteller; arbeitete an Modellen zur Stärkung des Vertrauens zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern
Der Hauptfehler des Menschen ist, dass er viele kleine hat. Jean Paul, 1763 - 1825, dt. Schriftsteller, (Johann Paul Friedrich Richter); von ihm stammt auch: Wer Dummköpfe gegen sich hat, verdient Vertrauen.
Eine Ehe funktioniert am besten, wenn beide Partner ein wenig unverheiratet bleiben. Claudia Cardinale, *1938, neben Sophia Loren und Gina Lollobrigida die bedeutendste Schauspielerin Italiens; ihr wird auch zugeschrieben, ist aber nicht sicher: Die Ehe ist eine lange Mahlzeit, die mit dem Dessert beginnt.
Wir geben Rat, aber wir können nicht die Weisheit geben, den Nutzen daraus zu ziehen. Francois La Rochefoucauld, 1613 - 1680, fr. Schriftsteller; von ihm stammt auch: Wir sind so gewohnt, uns vor den anderen zu verstellen, dass wir uns am Ende vor uns selbst verstellen.
Wenn der Rat gut ist, spielt es keine Rolle, wer ihn gegeben hat. Thomas Fuller, 1608 - 1661, engl. Historiker, Mönch, Physiker
Ein guter Rat in spaßiger Form ist oft besser als eine ernste Belehrung. Baltazar Gracián, 1601 - 1650, sp. Schriftsteller
Keinen Rat einzuholen ist entweder Mangel an Kraft oder Mangel an Größe. R.F. von Scholtz
Rat erbitten heißt, sich den eingeschlagenen Weg von einem anderen bestätigen zu lassen. Ambrose Bierce, 1842 - 1914, US-am. Schriftsteller und Lebenskünstler, „The Sixth Sense“ 1999 verfilmt; immer unterwegs, schließlich verschollen; über sich selbst schrieb er mal: Mein Ruf als unbekannter Schriftsteller ist weltweit.
Du kannst dein Leben nicht verlängern, noch verbreitern - nur vertiefen. Gorch Fock, 1880 - 1916, Schriftsteller über die Seefahrt
Es gibt kaum etwas Besseres, als mit einem guten Freund über ein interessantes Thema zu schweigen. Alec Guinness, 1914 - 2000, br. Schauspieler
Nur wer den Menschen liebt, wird ihn verstehen. Wer ihn verachtet, ihn nicht einmal sehen. Christian Morgenstern, 1871 - 1914, Dt. Dichter, „komische Lyrik“ - aus der stammt z.B. Wer vom Ziel nicht weiß, // kann den Weg nicht haben, // wird im selben Kreis // all sein Leben traben.
Wie leicht sich das sagt: sich selber finden! Wie man erschrickt, wenn es wirklich geschieht. Elias Canetti, *1905 Bulgarien +1914 in Zürich, dt.-sprachiger Schriftsteller, Lit.-Nobelpreis 1981, von ihm stammt auch: Warum eigentlich sind nicht mehr Leute aus Trotz gut?
Wer sich zu wichtig für kleinere Arbeit hält, ist meist zu klein für wichtige Arbeiten. Jacques Tati, 1908 - 1982, Schauspieler Regisseur, unermüdlicher Zivilisationskritiker, von ihm stammt auch: Antiquitäten sind der Kitsch von vorgestern zu Preisen von heute.
Auf den pünktlichsten Menschen lastet ein Fluch: sie müssen auf die unpünktlichen warten. (Alexander) Roda Roda, 1872 - 1945, österr. Schriftsteller, Kritischer Kabarettist
Hüte dich vor Menschen mit hörbarem Ausrufezeichen in der Stimme. Karl Heinrich Waggerl, 1897 - 1973, einer der meistgelesenen Autoren Österreichs, weltweit 5 Mi Bücher
Humor ist der Knopf, der verhindert, dass einem der Kragen platzt. Joachim Ringelnatz, 1883 - 1934, Schriftsteller, Kabarettist, Maler (eig. Heinrich Bötticher)
Oft ist die Zukunft schon da, ehe wir ihr gewachsen sind. John Steinbeck, 1902 - 1968, am. Schriftsteller, Ökologe, „Jenseits von Eden“
Eine Arznei macht kranke, die Mathematik traurige und die Theologie sündhafte Menschen. Martin Luther (und dem obigen Satz fügte er nach einer Denkpause hinzu:) Wenn Du schon sündigst, dann sündige tapfer!
Bücher sollen den Wissenschaften folgen, und nicht die Wissenschaft den Büchern. Francis Bacon, 1561 - 1626, Philosoph, Staatsmann, Moralist
Alle Dinge kann man doppelt betrachten: als Faktum und als Geheimnis. Hans Urs von Balthasar, 1905 - 1988, Schweizer Theologe
Es gibt wirklich sehr viel Menschen, die bloß lesen, damit sie nicht denken dürfen. Georg Christoph Lichtenberg
Einst war die Seltenheit der Bücher den Fortschritten der Wissenschaft nachteilig. Jetzt ist es deren Überzahl, die verwirrt und eigenes Denken verhindert. Karl Julius Weber, 1767 - 1832, Schriftsteller, Satiriker
Wer mit der Seele nicht dabei ist, hat keinen Beruf, sondern nur eine Beschäftigung. Charles Tschopp, 1899 - 1982, schw. Schriftsteller, bekannt außerhalb der Schweiz vor allem als Satiriker
Besser allein, als in schlechter Gesellschaft sein. Spanisches Sprichwort
Wären die Menschen psychologisch geschulter, würden sie nicht immer von sich, sondern mehr von den anderen ausgehen. Karl Peltzer
Der eigentliche Zweck des Lernens ist nicht das Wissen, sondern das Handeln. Herbert Spencer, 1820 - 1903, engl. Philosoph und Soziologe
Sprache ist ein elementares Verständigungsmittel, das zahllosen Menschen dazu dient, substanziell aneinander vorbeizureden. Peter Kilian, österr. Showmaster
Spezialisten sind Leute, die immer mehr über immer weniger wissen. Folgerichtig sind Schüler, Studenten und Novizen Leute, die immer weniger über immer mehr wissen. Danny Kaye, 1913 - 1987, Schauspieler, Komiker, Sänger - von ihm stammt auch: Auch der Dumme hat manchmal einen gescheiten Gedanken, er merkt es nur nicht
Sobald jemand in einer Sache Meister geworden ist, sollte er in einer anderen Sache Schüler werden. Gerhart Hauptmann, 1862 - 1946, dt. Schriftsteller, 1912 Literaturnobelpreis
Wir behalten von unseren Studien am Ende nur das, was wir praktisch anwenden. Johann Wolfgang von Goethe
Die einzige Sprache, die jeder versteht, ist die Sprache des menschlichen Gesichts. Ernst Bloch
Man kann noch so viele Fremdsprachen beherrschen - wenn man sich beim Rasieren schneidet, gebraucht man die Muttersprache. Eddie Constantine
Ich beherrsche nur drei Wörter Französisch: Yves, Saint, Laurent. Prinzessin Diana
Die Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse. Antoine de Saint-Exupéry
Besser noch ganz und gar unwissend zu sein, als nur eine oberflächliche Kenntnis haben. Vietnamesisches Sprichwort
Rede
Rede der AbsolventInnen auf der 9. Diplomfeier am 14.12.2007 am Psychologischen Institut der Universität Heidelberg
von Sabine Czenna & Philipp Heß
Hallo alle zusammen
So. Nun ist es soweit. Wir sind jetzt Diplom Psychologinnen und Diplom Psychologen.
Oder, wie man neuerdings formulieren würde: „Wir sind Diplom-Psychologie“ beziehungsweise kürzer und prägnanter „Wir sind Psychologie“ - etwa analog der Slogans „Wir sind Papst“ oder „Wir sind Nobelpreis“.
Aber -…
Franz E. Weinert-Gedächtnispreis
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,
am Heidelberger Psychologischen Institut besteht der schöne Brauch, alljährlich die beste Diplomarbeit eines Jahrgangs mit einem Preis auszuzeichnen. Dieser Preis ist benannt nach Franz Emanuel Weinert, der von 1968 bis 1981 hier am Psychologischen Institut Ordinarius für Entwicklungspsychologie und Pädagogischer Psychologie gewesen ist.
In diesem Jahr wurden für diesen Preis mehrere Arbeiten nominiert, und als Mitglied der Au…