6.1
Einleitung
Stell
Dir vor, Du stehst auf einem Berg und siehst in die Landschaft.
Du kannst mühelos erkennen, welcher Baum nah bei Dir steht
und welcher weiter weg steht. Das Faszinierende daran ist, dass
Du Dir Welt dreidimensional wahrnehmen kannst, obwohl auf Deiner
Netzhaut nur zwei Dimensionen abgebildet werden. Die Frage ist also,
wie diese zweidimensionale Repräsentation wieder in eine dreidimensionale
Wahrnehmung umgesetzt werden kann.
Die
Theorie der mehrfachen Tiefenkriterien geht davon aus, dass
das Gehirn mehrere Quellen benutzt, um über die Anordnung der
Objekte im dreidimensionalen Raum Aufschluss zu erhalten.
Einige
davon werden auch in der Malerei benutzt und funktionieren auch
beim Sehen mit nur einem Auge - das sind die sogenannten monokularen
Tiefenkriterien. Andere basieren im Wesentlichen auf physiologischen
Aspekten und werden daher physiologische
Tiefenkriterien genannt. Wieder andere Tiefenkriterien bauen
auf der Tatsache auf, dass wir zwei Augen haben - die binokularen
Tiefenkriterien. Die bewegungsinduzierten
Tiefenkriterien schließlich sind nur dann zugänglich,
wenn sich Objekte im Verhältnis zu anderen Objekten bewegen.
Wenn
Du die Lerneinheit durchgearbeitet hast, dann wirst Du die folgenden
Fragen beantworten können:
1)
Monokulare Tiefenkriterien
- Welche
monokularen Tiefenkriterien kennst Du?
2)
Physiologische Tiefenkriterien
- Welche
physiologischen Tiefenkriterien kennst Du?
- Wie
erklärst Du die Akkommodation?
- Wie
funktioniert die Konvergenz?
3)
Binokulare Tiefenkriterien
- Welche
binokularen Tiefenkriterien kennst Du?
- Wie
funktioniert die Querdisparation?
4)
Bewegungsinduzierte
Tiefenkriterien
- Welche
bewegungsinduzierten Tiefenkriterien kennst Du?
- Wie
funktioniert die Bewegungsparallaxe?
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