1.
Einleitung:
Optische Täuschungen
Die
äußere Welt erfahren wir durch unsere Sinne: Wir hören,
sehen, fühlen, schmecken und riechen, was da draußen
ist. In unserem Kopf entsteht eine Repräsentation dieser
Eindrücke.
Die
Wahrnehmungs-Psychologie
befasst sich mit Sinneseindrücken, mit dem Zusammenhang zwischen
einem externen Reiz und seiner mentalen Repräsentation. Es
handelt sich also um relativ "frühe" mentale Prozesse
(im Gegensatz zur Denk-Psychologie, die sich mit höheren geistigen
Leistungen befasst).
Ein
faszinierendes Kapitel im Bereich der Wahrnehmungspsychologie sind
die optischen Täuschungen. Unten sind einige bekannte
Beispiele zu sehen. Wie kommen sie zustande? Am Ende dieses Moduls
wirst Du hoffentlich etwas genauer verstehen, was in Deinem Gehirn
passiert, wenn Dein Auge auf eines dieser Bilder schaut.

|
A)
Subjektive Konturen: Das Rechteck existiert nicht, sondern
entsteht durch Gestaltergänzung.
B) Heringsche Täuschung: Die Vertikalen sind parallel
und gerade.
C) Titchener-Täuschung: Die Kreise in der Mitte sind
gleich groß.
D) Müller-Lyer-Täuschung: Die Stecken sind alle
gleich lang.
|
|

|

|
Ponzo-Täuschung
|
Horizontal-Vertikal-Täuschung
nach Oppel
|
Poggendorffsche
Täuschung
|
|

|
Parallelogramm
nach Sander
|
Zöllnersche
Täuschung
|

|
Unmögliche
Figuren
|
|