6.3
Physiologische Tiefenkriterien
Die
physiologischen Tiefenkriterien werden auch okulomotorische Tiefenkriterien
genannt, also Tiefenkriterien, die aus der Motorik des Auges hervorgehen.
Akkommodation
(wirksam
zwischen 20 und 300 cm)

Um
Gegenstände fokussieren zu können, muss die Linse Ihre
Form der Entfernung anpassen (=akkommodieren). Dabei wird die Krümmung
der Linsen durch Anspannung bzw. Entspannung des Ciliarmuskels verändert.
Das Gehirn leitet aus dem Zustand des Muskels die Entfernung des
fokusierten Objektes ab.
Konvergenz
(wirksam
bis 600 cm)

Fixiert
man Gegenstände, die weniger als 6 m entfernt sind, drehen
sich die Augen nach innen, um ein Zusammenlaufen der Sehachsen im
Fixierungspunkt zu erreichen.
Bei
ganz nahen Gegenständen muss man sogar ein bisschen schielen,
um die beiden Netzhautbilder passend übereinander zu schieben.
Auch hier kann das Gehirn die Entfernung aus der Muskulatur ableiten.
Problem
Beim
natürlichen Sehen sind diese beiden Mechanismen miteinander
gekoppelt; bei vielen Stereo-Anzeigetechniken sind diese beiden
Mechanismen entkoppelt. Das ist für den Betrachter unangenehm.
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