Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,
am Heidelberger Psychologischen Institut besteht der schöne Brauch, alljährlich die beste Diplomarbeit eines Jahrgangs mit einem Preis auszuzeichnen. Dieser Preis ist benannt nach Franz Emanuel Weinert, der von 1968 bis 1981 hier am Psychologischen Institut Ordinarius für Entwicklungspsychologie und Pädagogischer Psychologie gewesen ist.
In diesem Jahr wurden für diesen Preis mehrere Arbeiten nominiert, und als Mitglied der Auswahlkommission kann ich Ihnen nur sagen: alle Arbeiten waren sehr gut. Letztlich ist die Entscheidung dann doch auf eine Arbeit gefallen, die sowohl in theoretischer als auch methodischer Hinsicht bemerkenswert ist.
Der diesjährige Preisträger heißt Philipp Heß, und seine sozialpsychologische Diplomarbeit trägt den Titel „Entwurf und Simulation eines Modells simultaner Kontrast- und Assimilationsprozesse“. Herr Heß, herzlichen Glückwunsch zu diesem Preis!
Die Arbeit weist eine Reihe von Vorzügen auf. Zunächst einmal erfolgt in ihr eine präzise Analyse der bislang vertretenen Erklärungsmodelle von Kontrast- und Assimilationseffekten. Diese Modelle werden von ihm kritisiert, und Herr Heß spezifiziert alsdann ein neues Modell, das die Schwächen der älteren Erklärungsansätze überwinden soll. Dieses eigene Modell wird von Herrn Heß in zwei Simulationsstudien überprüft mit dem zentralen Ergebnis, dass sein eigenes Modell die vorliegenden empirischen Befunde zu diesen Effekten besser erklären kann, als dies die bislang vorliegenden Modelle vermögen. Dieses neue Modell kann also als ein echter Fortschritt im Verständnis der untersuchten Phänomene gewertet werden.
Herr Heß, ich übergebe Ihnen nun die Urkunde. Nochmals herzlichen Glückwunsch!