Alumni

Diplom 2006

Abschiedsfeier

Am Fr 15.12.2006 fand von 17:00 bis 19 Uhr die 8. Diplomfeier im Hörsaal 2 statt, und zwar für die Absolventinnen und Absolventen des Jahrgangs 2006.

Der würdige Rahmen wurde durch die musikalische Untermalung (Mozart: Divertimento Nr. 1 KV 136; Purcell: Spielmusik) des Phoenix-Quartetts Heidelberg gegeben. Das Quartett besteht aus folgenden Musikern: Elisabeth Hage (Violine), Ulrike Büchsel (Violoncello), Valeska Schulz (Violine) und cand. psych. Arvid Neumann (Viola).

Einen besonderen Akzent erhielt die Veranstaltung wieder durch den Prüfungsausschussvorsitzenden Peter Fiedler, der jedem Diplomierten eine Spruchweisheit mit auf den Weg gab.

 

Die 9. Diplomfeier findet voraussichtlich am Fr 14.12.2007 statt!

 

 

Ansprache des stv. GD Prof. Funke anläßlich der 8. Diplomfeier am 15.12.2006

Liebe Alumni des Jahres 2006, liebe Angehörige und Freunde unserer Diplomierten, liebe Kolleginnen und Kollegen,

es ist mir eine große Freude, sie alle heute zu unserer 8. Diplomfeier begrüßen zu dürfen! Mein Name ist Joachim Funke und ich vertrete den Lehrstuhl für Allgemeine und Theoretische Psychologie. Zugleich vertrete ich heute auch unsere Geschäftsführende Direktorin, Prof. Sabina Pauen, die einen Gutachtertermin in Hannover wahrnehmen muss und sich entschuldigen lässt. IIn meiner Funktion als Vorsitzender unseres Ehemaligen-Vereins, den Alumni Psychologici, freue ich mich, dass die erstmals im Januar 1999 abgehaltene und von den Alumni Psychologici finanzierte Diplomfeier zu einem etablierten Fest in unserem Haus geworden ist und langsam den Kinderschuhen entwächst.

Als wir diese Feier erstmalig geplant hatten, war das Bestreben (und ist es heute noch), unsere Erleuchteten - die Alumni - nicht "einfach so" weggehen zu lassen, sondern in einem feierlichen Akt das Ende eines Lebensabschnitts gemeinsam im Kreis der Dozierenden, Studierenden und der Angehörigen zu feiern. Schön, dass Sie so zahlreich gekommen sind!

Ein solcher Moment - ein Wendepunkt in ihrem Leben - gibt Anlaß zu Rückschau wie auch zur Vorschau gleichermaßen: Rückschau auf ihre Bildung und Ausbildung, die Sie hier im Institut und an damit verbundenen Einrichtungen erfahren haben, Vorschau auf die vielleicht noch ungewisse Zukunft. Dazu werden Sie gleich einen kurzen Beitrag einer Ehemaligen hören.

Doch zuvor seien mir in der Rolle des Hochschullehrers, der die Studierenden unseres Hauses entläßt, drei Wünsche gestattet, die ich Ihnen mit auf Ihren weiteren Weg geben möchte..

Mein erster Wunsch: Auch wenn Sie jetzt auf Ihren Abschluß zu recht stolz sein dürfen: Ruhen Sie sich nicht allzu lange auf dem erworbenen Wissen aus - Wissen altert. 20 Jahre alte Lehrbücher enthalten nicht "state of the art"-Informationen. Hier müssen Sie ständig am Ball bleiben und sich fort- und weiterbilden. Würden Sie gerne zu einem Zahnarzt gehen, der sich das letzte Mal vor 5 oder gar 10 Jahren mit den Neu-Entwicklungen seiner Kunst beschäftigt hat? Hier hoffe ich als Alumni-Vorsitzender, dass wir in Kontakt bleiben - und dies nicht nur in sozialer, sondern auch in fachlicher Hinsicht. Der Tempel des Wissens, den sie jetzt verlassen, wird die Türen für Sie immer offen halten. Machen Sie davon Gebrauch! Ich wünsche Ihnen daher Neugier auf die Weiterentwicklungen in unserem Fach - und diese kommen aus vielen Bereichen, nicht nur aus den Neurowissenschaften!

Mein zweiter Wunsch: Psychologie hat ihr Kerngeschäft im Verstehen des Anderen - nichts ist schwieriger als das zu verstehen, was andere tun, getan haben oder tun wollen. Verstehen heisst: immer wieder Theorien aufstellen, die uns das Tun des Anderen erklären können und vielleicht sogar Vorhersagen möglich machen. Den Anderen zu verstehen setzt übrigens voraus, sich selbst zu verstehen. Das Du und das Ich sind zwar aus dem gleichen Stoff gewebt, aber dennoch lebt jeder in seiner eigenen Welt. Ich wünsche Ihnen viele Einsichten über sich selbst und viele hoffentlich gelungene Verstehensprozesse im Austausch mit Anderen.

Mein dritter Wunsch: Psychologie hat mit auch mit Werten zu tun. Ich hoffe sehr, dass wir Ihnen in den letzten Jahren nicht nur Wissen, sondern auch Werte vermittelt haben. Wertfreie Wissenschaft gibt es nicht. In unserer multikulturellen Gesellschaft ist vieles gefordert - Toleranz für Anders-Denkende ist einer der wichtigen Werte. Meinen Wahlspruch als Rheinländer kennen Sie vielleicht: Jeder Jeck ist anders! Ich wünsche Ihnen die Gelassenheit, abweichende Meinungen ertragen zu können und nicht dogmatisch zu werden! - Neben Toleranz braucht es auch Zivilcourage und Mitmenschlichkeit: den Mut, für andere aufzustehen, die sich nicht helfen können und denen Unrecht droht. Nicht tatenlos zuzusehen, wie anderen ein Unheil widerfährt, ist schwer, zumal wenn man für sich selbst Nachteile befürchten muss - das wissen wir aus der Forschung zum prosozialen Handeln. Ich wünsche Ihnen den Mut und die Kraft, in schwierigen Situationen einen aufrechten Gang gehen zu können und gegen den Strom zu schwimmen.

Genug der Wünsche, aber noch nicht genug der Worte. Am Zustandekommen dieser Feier haben wie immer eine Vielzahl von Personen mitgewirkt, denen Dank zu sagen ist. Besonders erwähnen möchte ich meinen Stellvertreter im Amt des Vorsitzenden der Alumni Psychologici, Herbert Wettig, Abschlussjahrgang 2003, der wie in früheren Jahren durch eine großzügige Spende diese Veranstaltung mitfinanziert. Danken möchte ich auch meiner Sekretärin Frau Heß, die schon seit Wochen organisatorische Vorbereitungen trifft. Der Seele unseres Hauses in Person von Gerd Müller ein herzliches Dankeschön für die Unterstützung bei der Technik. Last but not least darf ich sicher im Namen aller Diplomierten Frau Hohneder danken, die das Prüfungssekretariat das ganze Jahr über zu einer Anlaufstelle für die Sorgen von Studierenden gemacht hat und - wie ich gehört habe - dabei viele dieser Sorgen beseitigen konnte. Herzlichen Dank Ihnen allen für diese Tätigkeiten!

Im Hintergrund sehen Sie schon unser Streichquartett, das Phoenix-Quartett Heidelberg, das uns gleich mit zwei klassischen Stücken wortlos, aber gefühlvoll unterhalten wird. Arvid Neumann an der Viola ist übrigens Psychologie-Student.

Doch bevor wir zum musikalischen Intermezzo kommen, hören wir zunächst einer Absolventin zu. Diplompsychologin Jasmin Mesrari vom Abschlussjahrgang 2004 wird einen Erfahrungsbericht über die ersten Schritte ihrer Berufstätigkeit geben und will Ihnen damit Mut machen. Ich bin gespannt, was Sie uns berichten werden!

 

Lebensweisheiten, von Prof. Peter Fiedler anläßlich der 8. Diplomfeier am 15.12.2006 den Absolventen mit auf den Weg gegeben

Jedermann beklagt sich über sein Gedächtnis, aber niemand über seine Urteilsfähigkeit. Francois Duc de la Rochefoucauld, frz. Schriftsteller, 1613 - 1680

Wenn du etwas so machst, wie du es seit zehn Jahren gemacht hast, dann sind die Chancen recht groß, dass du es falsch machst. Charles Kettering, amerikan. Ing., 1876-1958

Wenn Sie nicht über die Zukunft nachdenken, können Sie keine haben. John Galsworthy, engl. Erzähler, 1867-1933

Das ist seltsam, dass Menschen, die sich für Sachverständige ausgeben, einander widersprechen und von einerlei Sache nicht einerlei Begriff haben. Lukian, altgr. Schriftstelle, 120-180 n.Chr.

Es gibt keinen, von dem du nicht lernen kannst. Dag Hammarskjöld

Höflichkeit ist die sicherste Form der Verachtung. Heinrich Böll, dt. Schriftsteller, 1917-1985

Gebildet ist, wer weiß, wo er findet, was er nicht weiß. Georg Simmel, dt. Philosoph u. Soziologe, 1858-1918

Ein Kompromiss, das ist die Kunst, einen Kuchen so zu teilen, dass jeder meint, er habe das größte Stück bekommen. Ludwig Erhard, dt. Politiker, 1897-1977

Wer nicht zu sich selbst steht, verliert sich am Beispiel anderer. Hans Arndt, dt. Schriftsteller *1911

Wer an die Freiheit des menschlichen Willens glaubt, hat nie geliebt und nie gehasst. Marie von Ebner-Eschenbach, österr. Erzählerin, 1830-1918

Nichts ist besser verteilt als die Intelligenz - wir alle sind mit der eigenen zufrieden. (Spanisches Sprichwort)

Die Werbung schenkt uns neue Bedürfnisse und nimmt uns Stück für Stück die eigenen. Iring Fetscher, dt. Politologe*1920

Wer zu Handeln versäumt, ist noch keineswegs frei von Schuld. Niemand erhält seine Reinheit durch Teilnahmslosigkeit. Siegfried Lenz, deutscher Schriftsteller, *1925

Der Neid ist die aufrichtigste Form der Anerkennung. Wilhelm Busch, dt. Zeichner, 1832-1908

Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Hört man damit auf, treibt man zurück. Laotse, chin. Philosoph, 4-3 Jhd. v.Chr.

Sprache ist ein elementares Verständigungsmittel, das zahllosen Menschen dazu dient, aneinander vorbei zu reden. Peter Kilian

Meister der Beredsamkeit ist der, der alles Nötige sagt, und nur dies. Francois de La Rochefoucauld, franz. Moralist, 1613-1680

Wunder stehen nicht im Gegensatz zur Natur, sondern nur im Gegensatz zu dem, was wir über die Natur wissen. St. Augustin, Apostel von England und erster Erzbischof von Canterbury, 604/605 ?

Wer sich ständig von Vernunft leiten lässt, ist nicht vernünftig. Charles Tschopp, schweizer Aphoristiker 1899-1982

Bewunderung ist eine sehr kurzlebige Leidenschaft, die sofort verfällt, sobald man mit ihrem Gegenstand näher bekannt wird. Joseph Addison, engl. Dichter, 1672-1719

Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hängt mit der Blödheit der Bewunderer zusammen. Heiner Geissler, dt. Politiker, *1930

Um sich selbst zu erkennen,muss man handeln. Albert Camus, 1913-1960, franz. Schriftsteller

Das gute Gedächtnis ist wie ein Sack, es behält alles. Das bessere Gedächtnis ist wie ein Sieb, es behält nur, worauf es ankommt. Hellmut Walters, dt. Aphoristiker, geb. 1930

Leistung allein genügt nicht. Man muss auch jemanden finden, der sie anerkennt. Marcel Mart, frz. Schriftsteller, *1948

Persönlich bin ich immer bereit zu lernen, obwohl ich nicht immer belehrt werden möchte. Winston Churchill, brit. Staatsmann, 1874-1965

Die einzige Sprache, die jeder versteht, ist die Sprache des menschlichen Gesichts. Ernst Bloch, dt. Philosoph, 1885-1977

Der Computer ist die logische Weiterentwicklung des Menschen: Intelligenz ohne Moral. John Osborne, engl. Dramatiker, 1921-1994

Falls Ihnen mal auf eine Frage nichts einfällt, könnten Sie antworten: Die Frage ist so gut, dass ich sie nicht durch meine Antwort verderben möchte. PF

Je weicher die Wahrheit, desto steifer der Standpunkt. Stanislaw Jerzy Lec, poln. Satiriker, 1909-1966

Schweigen ist ein köstlicher Genuss, aber um ihn ganz auszuschöpfen, muss man einen Gefährten haben. Allein ist man nur stumm. Karl-Heinrich Waggerl, österr. Schriftsteller, 1887-1973

Die Ehe ist der Versuch, zu zweit mit den Problemen fertig zu werden, die man alleine nie gehabt hätte. Woody Allen, amerikan. Schauspieler u. Regiesseur, *1935

Man muss Geist haben, um ihn aufgeben zu können. Peter Bamm, dt. Schriftsteller, 1897-1975

Die Menschen früherer Zeiten waren genauso schlecht dran wie wir. Sie wussten es nur nicht so genau. Tennessee Williams, amerikan. Schriftsteller, 1911-1983 der Psychologie sei es mitgedankt, gelt?

Wenn einer nicht will, können zwei sich nicht streiten. (Spruch aus Spanien)

Ungehorsam ist für jeden, der die Geschichte kennt, die recht eigentliche Tugend des Menschen. Oscar Wilde, engl. Schriftsteller, 1854-1900

Der einzige - kleine Unterschied - zwischen den Geschlechtern ist die biologische Fähigkeit der Frau zur Mutterschaft. Das rechtfertigt aber keineswegs ihre vorrangige soziale Zuständigkeit für die Kinder. Alice Schwarzer, dt. Publizistin, *1942

Die meisten leben in den Ruinen ihrer Gewohnheiten. Jean Cocteau, fr. Schr., Maler, Regisseur, Komponist, 1889-1963

Immer wenn man die Meinung der Mehrheit teilt, ist es Zeit, sich zu besinnen. Mark Twain, amerikan. Schriftsteller, 1835-1903

Langweiler: ein Mensch, der redet, wenn du wünscht, dass er zuhört. Ambrose Bierce; amerikan. Journalist, 1842-1914

Nur wer sich ändert, bleibt sich treu. Wolf Biermann, dt. Liedermacher, *1936

In kritischen Lagen soll man nicht Sündenböcke suchen, sondern einen Ausweg. Hanna Suchocka, ehemalige polnische Ministerpräsidentin

Alle Menschen sind klug; die einen vorher, die anderen nachher. Chinesisches Sprichwort

Wenn zwei Menschen immer dasselbe denken, ist einer von ihnen überflüssig. Winston Churchill, br. Staatsmann, 1874-1965

Denken ist oft schwerer, als man denkt.Werner Mitsch, dt. Aphoristiker, *1936

Die kürzesten Wörter, nämlich ja und nein, erfordern das meiste Nachdenken. Pythagoras, griech. Philosoph, um 570 - 497/496 v. Chr.

Ernste Menschen haben selten Ideen. Ideenreiche sind nie ernst. Paul Valery, franz. Schriftsteller, 1871-1945

Wenn du kritisiert wirst, dann musst du irgend etwas richtig machen. Denn man greift nur denjenigen an, der den Ball hat. Bruce Lee, chin. Kampfsportler u. Philosoph, 1940-1973

Es gibt zwei Tragödien im Leben. Die eine: dass dein Herzenswunsch nicht erfüllt wird. Die andere: dass er es wird. George Bernard Shaw, ir. Dramatiker, 1856-1950

Ein Pessimist ist ein Optimist, der nachgedacht hat. Dan Bennet, amerikanischer Kolumnist

Erfahrungen sind Wegweiser - keine Lagerplätze. George Bernard Shaw, ir. Dramatiker, 1856-1950

Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst. Matthias Claudius, dt. Dichter, 1740-1815

Nur die Oberflächlichen kennen sich selbst. Oscar Wilde, engl. Schriftsteller, 1854-1900

Toleranz ist gut. Aber nicht gegenüber Intoleranten. Wilhelm Busch, dt. Zeichner u. Dichter, 1832-1908

Lache nie über die Dummheit der anderen. Sie kann deine Chance sein. Winston Churchill, brit. Staatsmann, 1874-1965

Jedenfalls ist es besser, ein eckiges Etwas zu sein als ein rundes Nichts. Friedrich Hebbel, dt. Dichter, 1813-1863

 

Rede

Von Jasmin Mesrari

Rede der AbsolventInnen auf der 8. Diplomfeier am 15.12.2006 am Psychologischen Institut der Universität Heidelberg

von Jasmin Mesrari

 

 

Vom Studium zur Beratung - Ein Erfahrungsbericht

Alle Projekte, für die ich in meiner Zeit bei Accenture gearbeitet habe, waren global ausgerichtet und meist ging es darum, verschiedene SAP Module weltweit einzuführen. Wie sieht mein Leben in und um solche Projekte aus? Montags früh: Anreise zum Projektstandort. Ausarbeitung spannender Auf…

Franz E. Weinert-Gedächtnispreis

In diesem Jahr wurde der Franz. E. Weinert-Gedächtnispreis verliehen an Birgit Koopmann für die herausragende Arbeit mit dem Titel:
Neither Arrogant Nor Rude - Values, Emotional Display Rules, Self-Monitoring, and Expressive Behaviour in the United States and Germany
Die Laudatio hielt Sabina Pauen

Liebe Absolventinnen und Absolventen, meine sehr verehrten Damen und Herren,

es ist mir eine Ehre, dass ich heute Abend in Vertretung von Frau Prof. Dr. Pauen die Laudatio für den diesjährigen Diplomarbeits-Preis verlesen darf. Frau Pauen kann heute leider nicht anwesend sein, da sie in Hannover an einer Gutachter-Sitzung der Volkswagen-Stiftung teilnehmen muss. Sie bedauert ihre Abwesenheit sehr und hat mich gebeten, Ihnen ihre Grüße und die herzlichsten Glückwünsche an die Preisträgerin zu…