Alumni

Diplom 2005

Abschiedsfeier

Am Fr 16.12.2005 fand um 17:00 Uhr die 7. Diplomfeier im Hörsaal 2 statt, und zwar für die Absolventinnen und Absolventen des Jahrgangs 2005.

Der würdige Rahmen wurde durch die musikalische Untermalung mit 3 Sätzen aus Streichquartetten (Mozart C-Dur KV 157; Schubert Nr. 13 a Moll; Haydn f-Moll op. 20 Nr. 5) von Elisabeth Hage (Violine), Julia Mantel (Violoncello), Sibu Mundiyanapurath (Violine) und Arvid Neumann (Viola) gegeben.

Einen besonderen Akzent erhielt die Veranstaltung wieder durch den Prüfungsausschussvorsitzenden Peter Fiedler, der jedem Diplomierten eine Spruchweisheit mit auf den Weg gab.

 

Die 8. Diplomfeier findet am Fr 15.12.2006 statt!

 

Ansprache des GD Prof. Funke anläßlich der 7. Diplomfeier am 16.12.2005

Liebe Alumni des Jahres 2004, liebe Angehörige und Freunde unserer Diplomierten, liebe Kolleginnen und Kollegen,

es ist mir eine große Freude, sie alle heute zu unserer 7. Diplomfeier begrüßen zu dürfen! Mein Name ist Joachim Funke und ich vertrete den Lehrstuhl für Allgemeine und Theoretische Psychologie. In meiner Funktion als Geschäftsführender Direktor muß ich zunächst zugeben, dass der Ansturm auf diese Feier unsere logistischen Fähigkeiten auf eine harte Probe stellt. Mit knapp 250 angemeldeten Teilnehmenden, davon 70 Diplomierte, ist die Kapazität unseres größten Hörsaals etwas überschritten. Wir hoffen, dass die dadurch entstehenden Unannehmlichkeiten in erträglichem Rahmen bleiben.

In meiner Funktion als Vorsitzender unseres Ehemaligen-Vereins, den Alumni Psychologici, bin ich weitaus fröhlicher über die große Resonanz dieses Ereignisses, zeigt es doch, dass die erstmals im Januar 1999 abgehaltene und von den Alumni Psychologici finanzierte Diplomfeier zu einem etablierten Fest in unserem Haus geworden ist! Das verflixte siebte Jahr ist für die Alumni keine Bedrohung.

Als wir diese Feier erstmalig geplant hatten, war das Bestreben (und ist es heute noch), unsere Erleuchteten - die Alumni - nicht "einfach so" weggehen zu lassen, sondern in einem feierlichen Akt das Ende eines Lebensabschnitts gemeinsam im Kreis der Dozierenden, Studierenden und der Angehörigen zu feiern. Schön, dass Sie so zahlreich gekommen sind!

Ein solcher Moment - ein Wendepunkt in ihrem Leben - gibt Anlaß zu Rückschau wie auch zur Vorschau gleichermaßen: Rückschau auf ihre Bildung und Ausbildung, die Sie hier im Institut und an damit verbundenen Einrichtungen erfahren haben, Vorschau auf die vielleicht noch ungewisse Zukunft. Den Blick zurück auf ihre Heidelberger Zeit richten werden nach dem musikalischen Intermezzo stellvertretend für den Jahrgang 2005 die Absolventinnen Eva Daschek, Sonja Kiko und Axel Konrad. Den Blick in die Zukunft will *ich* mir nicht anmaßen, einen Wahrsager wollte ich Ihnen nicht zumuten. Aber in der Rolle des Hochschullehrers, der die Studierenden unseres Hauses entläßt, seien mir drei Wünsche gestattet.

Mein erster Wunsch: Auch wenn Sie jetzt auf Ihren Abschluß zu recht stolz sein dürfen: Ruhen Sie sich nicht allzu lange auf dem erworbenen Wissen aus - Wissen altert. 20 Jahre alte Lehrbücher enthalten nicht "state of the art"-Informationen. Hier müssen Sie ständig am Ball bleiben und sich fort- und weiterbilden. Würden Sie gerne zu einem Zahnarzt gehen, der sich das letzte Mal vor 5 oder gar 10 Jahren mit den Neu-Entwicklungen seiner Kunst beschäftigt hat? Hier hoffe ich als Alumni-Vorsitzender, dass wir in Kontakt bleiben - und dies nicht nur in sozialer, sondern auch in fachlicher Hinsicht. Der Tempel des Wissens, den sie jetzt verlassen, wird die Türen für Sie immer offen halten. Machen Sie davon Gebrauch! Ich wünsche Ihnen daher Neugier auf die Weiterentwicklungen in unserem Fach - und diese kommen nicht nur aus der Biopsychologie!

Mein zweiter Wunsch: Psychologie hat ihr Kerngeschäft im Verstehen des Anderen - nichts ist schwieriger als das zu verstehen, was andere tun, getan haben oder tun wollen. Verstehen heisst: immer wieder Theorien aufstellen, die uns das Tun des Anderen erklären können und vielleicht sogar Vorhersagen möglich machen. Den Anderen zu verstehen setzt übrigens voraus, sich selbst zu verstehen. Das Du und das Ich sind zwar aus dem gleichen Stoff gewebt, aber dennoch lebt jeder in seiner eigenen Welt. Ich wünsche Ihnen viele Einsichten über sich selbst und viele hoffentlich gelungene Verstehensprozesse im Austausch mit Anderen.

Mein dritter Wunsch: Psychologie hat mit auch mit Werten zu tun. Ich hoffe sehr, dass wir Ihnen in den letzten Jahren nicht nur Wissen, sondern auch Werte vermittelt haben. Wertfreie Wissenschaft gibt es nicht. In unserer multikulturellen Gesellschaft ist vieles gefordert - Toleranz für Anders-Denkende ist einer der wichtigen Werte. Meinen Wahlspruch als Rheinländer kennen Sie vielleicht: Jeder Jeck ist anders! Ich wünsche Ihnen die Gelassenheit, abweichende Meinungen ertragen zu können und nicht dogmatisch zu werden! - Neben Toleranz braucht es auch Zivilcourage und Mitmenschlichkeit: den Mut, für andere aufzustehen, die sich nicht helfen können und denen Unrecht droht. Nicht tatenlos zuzusehen, wie anderen ein Unheil widerfährt, ist schwer, zumal wenn ich für mich selbst Nachteile befürchten muss - das wissen wir aus der Forschung zum prosozialen Handeln. Ich wünsche Ihnen den Mut und die Kraft, in schwierigen Situationen einen aufrechten Gang gehen zu können und gegen den Strom zu schwimmen.

Genug der Wünsche, aber noch nicht genug der Worte. Am Zustandekommen dieser Feier haben wie immer eine Vielzahl von Personen mitgewirkt, denen Dank zu sagen ist. Besonders erwähnen möchte ich meinen Stellvertreter im Amt des Vorsitzenden der Alumni Psychologici, der wie in früheren Jahren durch eine großzügige Spende diese etwa 1200 Euro teure Veranstaltung mitfinanziert. Danke möchte ich auch meiner Sekretärin Frau Heß, die schon seit Wochen organisatorische Vorbereitungen trifft. Der Seele unseres Hauses in Person von Gerd Müller ein herzliches Dankeschön für die Unterstützung bei der Technik. Last but not least darf ich sicher im Namen aller Diplomierten Frau Hohneder danken, die das Prüfungssekretariat das ganze Jahr über zu einer Anlaufstelle für die Sorgen von Studierenden gemacht hat und - wie ich gehört habe - dabei viele dieser Sorgen beseitigen konnte. Herzlichen Dank Ihnen allen für diese Tätigkeiten!

Lassen Sie uns nun auf andere Weise - ohne Worte - besinnlich werden und der Musik unseres Streichquartetts zuhören. Arvid Neumann an der Viola ist übrigens Psychologie-Student. Als erstes hören wir von Wolfgang Amadeus Mozart das Allegro aus dem Streichquartett in C-Dur KV 157.

 

Lebensweisheiten, von Prof. Peter Fiedler anläßlich der 7. Diplomfeier am 16.12.2005 den Absolventen mit auf den Weg gegeben

Vorbemerkung:
Satire ist ein Spiegel, in dem der Betrachter alle anderen Gesichter erkennt, nur nicht das eigene.
Jonathan Swift, irischer Schriftsteller, 1667-1745

Stolz und Scham sind Gegensätze, die einander benötigen. Leider ist Stolz mächtiger als Scham.
Erhard Blanck (*1942), deutscher Heilpraktiker, Schriftsteller und Maler

Wir leben alle unter demselben Himmel, aber wir haben nicht alle denselben Horizont.
Konrad Adenauer, dt. Bundeskanzler, 1876-1967

Ein Kompromiss, das ist die Kunst, einen Kuchen so zu teilen, dass jeder meint, er habe das größte Stück bekommen.
Ludwig Erhard, dt. Politiker, 1897-1977

Die Weisheit eines Menschen misst man nicht nach seinen Erfahrungen, sondern nach seiner Fähigkeit, Erfahrungen zu machen.
George Bernard Shaw, irischer Dramatiker, 1856-1950

Der Vorteil der Klugheit liegt darin, dass man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
Kurt Tucholsky, dt. Schriftsteller, 1890-1935

Langweiler: ein Mensch, der redet, wenn du wünscht, dass er zuhört.
Ambrose Bierce; amerikan. Journalist, 1842-1914

Man muss manchmal von einem Menschen fortgehen, um ihn zu finden.
Heimito von Doderer, österr. Schriftsteller, 1896-1966

Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance.
Winston Churchill, brit. Staatsmann, 1874-1965

Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen.
Oscar Wilde, engl. Schriftsteller, 1854-1900

Das ist seltsam, dass Menschen, die sich für Sachverständige ausgeben, einander widersprechen und von einerlei Sache nicht einerlei Begriff haben.
Lukian, altgr. Schriftsteller, 120-180 n. Chr.

Jeder Mensch macht Fehler. Das Kunststück liegt darin, sie zu machen, wenn keiner zuschaut.
Peter Ustinov, engl. Schauspieler u. Schriftsteller, *1921

Es gibt nichts Schöneres, als dem Schweigen eines Dummkopfs zuzuhören.
Helmut Qualtinger, österr. Schausp., 1928-1986

Reklame ist die Kunst, auf den Kopf zu zielen und die Brieftasche zu treffen.
Vance Packard, amerikan. Verkaufspsychologe, *1914

Motivation ist, wenn man seine Mitarbeiter zu Höchstleistungen begeistern kann, obwohl man selbst schon längst resigniert hat.
(unbekannt)

Hätte man bei der Erschaffung der Welt eine Kommission eingesetzt, dann wäre sie heute noch nicht fertig.
George Bernard Shaw, irischer Dichter, 1856-1950

Es ist häufig nützlicher, viele zu kennen, als viel zu wissen.
Robert Lembke

Falls Freiheit überhaupt irgend etwas bedeutet, dann bedeutet sie das Recht darauf, den Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell, engl. Schriftst., 1903-1950

Kinder zeugen und Kinder zu geschätzten Mitgliedern unserer Gesellschaft zu machen, das ist so grundverschieden wie die Zahlen auf dem Lottoschein und dem, was dann ausgelost wird.
Peter E. Schumacher (*1941), deutscher Aphorismensammler und Publizist

Wie alt man geworden ist, sieht man an den Gesichtern derer, die man jung gekannt hat.
Heinrich Böll, dt. Schriftsteller, 1917-1985

Sehnsucht wird Sucht, wenn sie unsinnig sucht.
Manfred Hinrich (*1926), deutscher Philosoph, Lehrer, Journalist, Kinderliederautor, Aphoristiker und Schriftsteller

Schlagfertig ist jede Antwort, die so klug ist, dass der Zuhörer wünscht, er hätte sie gegeben.
Elbert Hubbard, amerikan. Essayist, 1856-1915

Gegen Angriffe kann man sich wehren, gegen Lob ist man machtlos.
Sigmund Freud, 1856-1939

Ein klinischer Psychologe ist ein Mensch, der sich keine Sorgen zu machen braucht, solange andere Menschen sich welche machen.
Leicht abgewandelt sensu: Karl Kraus, österr. Schriftsteller, 1874-1936

Man hat einen Menschen nicht überzeugt, wenn man ihn zum Schweigen gebracht hat.
John Morley of Blackburn, brit. Historiker u. Politiker, 1838-1923

Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über.
Martin Luther, 1530; Übersetzung einer Bibelstelle: ex abundantia os loquitur; Matthäus 12,34

Man soll keine Dummheit zweimal begehen, die Auswahl ist schließlich groß genug.
Jean-Paul Sartre, frz. Philosoph, 1905-1980

Der Vorsatz erhöht immer den Frust, sonst wären doch alle Raucher längst clean.
Ute Lauterbach (*1955), deutsche Autorin und Alltagsphilosophin

Es ist besser, Genossenes zu bereuen, als zu bereuen, dass man nichts genossen hat.
Giovanni Boccaccio

Man soll Denken lehren, nicht Gedachtes.
Cornelius Gustav Gurlitt, dt. Architekt und Kunsthistoriker, 1850-1938

Wir leben in einer Zeit, in der die Menschen nicht wissen, was sie wollen, aber alles tun, um es zu bekommen.
Donald Marquis amerikanischer Schriftsteller, 1878 - 1937

Man erkennt einen Freund daran, dass es auch schön ist, mit ihm zu schweigen
Sigmund Graff, deutscher Dramatiker, 1898 - 1979

Mit 25 Jahren kann jeder Talent haben. Noch mit 50 Jahren Talent zu haben, darauf kommt es an
Edgar Degas franz. Maler, 1834 - 1917

Vom Leiden einmal abgesehen, sind Krankheiten als Wegweiser durchaus gesund.
Karl Kraus Publizist, Schriftsteller, 1874 - 1936

Dumme Gedanken hat jeder, aber, wer Gefühl hat, verschweigt sie.
Wilhelm Busch, dt. Zeichner u. Dichter, 1832-1908

Das Schwierige am Diskutieren ist nicht, den eigenen Standpunkt zu verteidigen, sondern ihn zu kennen.
André Maurois, frz. Schriftsteller, 1885-1965

In jeder Beziehung sind heute Beziehungen und Beziehungen zu Beziehungen die wichtigsten Bezugspunkte in unserem Leben.
Gerd Uhlenbruck; mit 38 hatte der lungenkranke Immunbiologe Gerd Uhlenbruck noch eine Lebenserwartung von sieben Jahren. Dann begann er zu laufen. Mit 72 nahm er am Köln Marathon 2000 teil.

Einer der Hauptnachteile mancher Bücher ist die zu große Entfernung zwischen Titel- u. Rückseite.
Robert Lembke, dt. Quizmaster, 1913-1989

Wenn ein paar Menschen recht miteinander zufrieden sind, kann man meistens versichert sein, dass sie sich irren.
Goethe, Maximen und Reflexionen

Wir tun uns so leicht, anderen Angst zu machen - und so schwer, ihnen die Angst zu nehmen
Ernst Ferstl (*1955), österreichischer Lehrer, Dichter und Aphoristiker

Das Gewissen ist eine Schwiegermutter, deren Besuch nie endet.
Henry Louis Mencken, am. Kritiker, 1890-1956, Vorurteile

Wer sich in einer Streitfrage auf die Autorität beruft, gebraucht nicht die Vernunft, sondern eher das Gedächtnis.
Leonardo da Vinci, ital. Maler, Bildhauer u. Erfinder, 1452-1519

Schlagfertigkeit ist das, was einem auf dem Nachhauseweg einfällt
(unbekannt)

Experte ist, wer hinterher genau sagen kann, warum seine Prognose nicht gestimmt hat.
Winston Churchill, engl. Staatsmann, 1874-1965

Hinter unserem Rücken gehen immer bedrohliche Dinge vor, ganz gleich, wohin wir uns wenden.
Art van Rheyn (*1939), niederrheinischer Dichter und Aphoristiker

Die besten Autofahrer finden sich immer auf dem Beifahrersitz.
(unbekannt)

Straßenkarten sagen dem Autofahrer alles, was er wissen will, nur nicht, wie man sie wieder zusammenfaltet.
(unbekannt)

Wer keine üblen Gewohnheiten hat, hat wahrscheinlich auch keine Persönlichkeit.
William Faulkner, amerikan. Schriftsteller (1897-1962)

Der Pessimist sieht in jeder Chance eine Bedrohung. Der Optimist in jeder Bedrohung eine Chance.
(aus Ostasien)

Jedermann geht gelegentlich schwanger mit einem großartigen Gedanken, aber gewöhnlich treiben ihn die meisten unverzüglich ab.
Pavel Kosorin (*1964), tschechischer Schriftsteller und Aphoristiker

Schwanger werden ist einfach, dafür nimmt die Mama so einen Papierstreifen und pinkelt drauf.
(Kindermund)

Wer sich frei entfalten will, muss viele Ratschläge in den Wind schlagen können.
Werner Mitsch, dt. Aphoristiker, *1936

Führungskräfte erinnern Mitarbeiter am häufigsten daran, dass sie die Kraft zum Führen haben und verlernen dabei das Arbeiten.
Damaris Wieser (*1977), deutsche Lyrikerin und Dichterin

Gefühle kann man zerreden oder totschweigen, doch gleich was man wählt - es ist stets das Ende der Gefühle.
Rose von der Au (*1953), deutsche Lyrikerin und Aphoristikerin

Jedermann beklagt sich über sein Gedächtnis, aber niemand über seine Urteilsfähigkeit.
Francois Duc de la Rochefoucauld, frz. Schriftst. (1613-1680)

Das Schöne am Pessimismus ist, dass man damit ständig entweder recht behält, oder angenehm überrascht wird.
(unbekannt)

Manchmal kann eine Änderung der Einstellung Fesseln sprengen. Schlechte Laune selten.
Else Pannek (*1932), deutsche Lyrikerin

Das Beste an Teamarbeit: Man kann die Schuld jemand anderen zuschieben.
(Quelle:) 2. Grundsatz der Teamarbeit

Abnehmen ist ganz einfach: Man darf nur Appetit auf Dinge bekommen, die man nicht mag. Jane Russel, Schauspielerin

Je schlechter das explizite, um so besser das implizite Gedächtnis, früher hieß Letzteres auch: das Gewissen.
(unbekannt)

Eine gute Führungskraft sollte sich beherrschen - und nicht nur seine Mitarbeiter.
Rolf Handke (*1942), wissenschaftlicher Assistent, Hobby-Aphoristiker
Quelle : »Gedankensplitter XV«

Die fortschreitende Mathematisierung der Psychologie hat den Vorteil, dass man sich viel genauer irren kann.
(unbekannt)

Als gebildet werden immer Leute vorgestellt, die Latein oder Griechisch können, in die Oper gehen und Jahreszahlen auswendig wissen. Die Vorgänge in einem Kippschalter sind ihnen allerdings ein Mysterium.
(unbekannt)

Wenn die Geschichte der psychologischen Forschung irgendetwas bestätigt, so sind es die Fehler, die von Forschern begangen werden, wenn sie menschliche Verhaltensweisen in Kategorien interpretieren, die sie unkritisch aus ihrem begrenzten persönlichen Leben abstrahieren.
(unbekannt)

Unsere Zeit ist so schnelllebig, dass wir nicht einmal mehr Zeit finden, uns welche zu nehmen.
Ernst Ferstl (*1955), österreichischer Lehrer, Dichter und Aphoristiker, Quelle : »Heutzutage«

Vor der Erfindung der Nachspielzeit beim Fußball war auch die Ewigkeit von kürzerer Dauer.
Martin Gerhard Reisenberg (*1949), Diplom-Bibliothekar in Leipzig und Autor

Wir lieben die Menschen, die frisch heraussagen, was sie denken - falls sie das gleiche denken wie wir.
Mark Twain, amerikan. Schriftsteller, 1835-1903

Toleranz heißt, die Fehler der anderen zu entschuldigen. Takt heißt, sie nicht bemerken.
Arthur Schnitzer, österr. Dramatiker, 1862-1931

Gegen wen ich denke? Gegen diejenigen, die es mir verbieten.
Stanislaw Jerzy Lec, poln. Satiriker, 1909-1966

Sich glücklich fühlen, auch ohne Glück - das ist Glück.
Marie von Ebner Eschenbach, österr. Schriftst., 1830-1916

Wir müssen selbst die Veränderung sein, die wir in der Welt sehen wollen.
Mahatma Gandhi (1869 - 1948 ermordet), Mohandas Karamchand, genannt »Mahatma« [Sanskrit: »dessen Seele groß ist«], Führer der indischen Unabhängigkeitsbewegung, Rechtsanwalt, Staatsmann und Reformer

Neugier ist ebenso sehr der Vater der Aufmerksamkeit als die Aufmerksamkeit der Vater des Gedächtnisses. Curiosity is as much the parent of attention, as attention is of memory.
Richard Whately (1787 - 1863), englischer Geistlicher und Schriftsteller

Nirgends strapaziert sich der Mensch so sehr, wie bei der Jagd nach Erholung.
Laurence Sterne (1713 - 1768), englischer Pfarrer, späterer Domherr und Schriftsteller, gilt als einer der größten Humoristen der Weltliteratur

Advent hieß einmal: Erwartung und Ankunft des Herrn. Heutzutage bedeutet es etwas anderes: Erwartung und Ankunft neuer Waren zum Verkauf!
Willy Meurer (*1934), deutsch-kanadischer Kaufmann, Aphoristiker und Publizist, M.H.R. (Member of the Human Race), Toronto

Nicht jeder, der im Betrieb ist, ist in Betrieb.
Walter Ludin (*1945), Schweizer Journalist, Redakteur, Aphoristiker und Buchautor

Dass man mit Dienst nach Vorschrift die Urheber der Vorschriften lächerlich machen kann, ist eine herrliche Pointe der Bürokratie.
Cyril Northcote Parkinson, englischer Historiker und Publizist, 1909-1993

Rede

Von Sonja Kiko und N. N.

Franz E. Weinert-Gedächtnispreis

In diesem Jahr wurde der Franz. E. Weinert-Gedächtnispreis verliehen an Susanna Jeschonek für die herausragende Arbeit mit dem Titel:
Veränderungen der Herzrate während einer Objektexploration - ein Indikator für frühkindliche Kategorisierungsleistungen
Die Laudatio hielt Annette Kämmerer

Liebe Diplomandinnen und Diplomanden, sehr geehrte Damen und Herren,

Ich freue mich, im Namen des Auswahlkomitees, dem Frau Professor Pauen, Herr Professor Funke und ich angehörten, bereits zum vierten Mal den „Franz-Emanuel-Weinert-Gedächtnispreis“ für herausragende Diplomarbeiten, die hier an unserem Psychologischen Institut entstanden sind, verleihen zu dürfen.

Warum „Franz-Emanuel-Weinert-Preis“? Professor Dr. Franz E. Weinert hatte von 1968…