2.5
Skalierung

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Die
Grundfrage der Skalierung lautet: Wieviel von X ist
es? Es geht also um die Entwicklung einer Skala
einer Regel, die es erlaubt, Zahlen
zu Objekten bzw. Ereignissen zuzuordnen (Repräsentation).
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Skalentypen
Wir
kennen aus der Methodenlehre verschiedene Skalentypen.
Skalentyp |
Funktion
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Beispiele
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Nominalskala |
Zahlen
als Ersatz für Namen |
Geschlecht,
Blutgruppen |
Ordinalskala |
Größer-
und Kleiner-Relation
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Rangreihen,
Sozioökonomischer Status |
Intervallskala |
Intervalle
zwischen Zahlen haben Bedeutung
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Fahrenheit-
oder Celius-Temperaturskala |
Verhältnisskala |
Zusätzlich
definierter Null-Punkt
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Länge,
Gewicht, Absolute Temperatur (Kelvin) |
Absolutskala |
natürliche
Einheit
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Menge
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Bei
einigen Reizen ist die Zuordnung eines Zahlenwertes nicht schwer.
Einer bestimmten Lautstärke Zahlen zuzuordnen macht keine großen
Schwierigkeiten, da Lautstärke ja ohnehin physikalisch in Zahlen
gemessen werden kann (Dezibel, Phon). Leider können nicht alle
Sinnesempfindungen so leicht skaliert werden; bei manchen Stimuli
korrespondieren die physikalischen Eigenschaften eines Reizes nicht
mit den Empfindungen. Licht z.B. verändert mit steigender Wellenlänge
seine Farbe. Man
unterscheidet daher prothetische und metathetische Kontinua.
Prothetische
und metathetische Kontinua
Prothetische
Kontinua
(wieviel?):
Bei einem prothetischen Kontinuum entspricht die Empfindungsänderung
einem Zuwachs oder einer Abnahme in der Stimulusintensität
(z.B. Helligkeit, Lautstärke, Gewicht).
Metathetische
Kontinua
(welche Art?):
Bei einem metathetischen Kontinuum ändern sich die Empfindungen
qualitativ (z.B. Farbe - der quantitativen Änderung der Wellenlänge
entspricht eine Veränderung der Qualität).
Skalierungs-Verfahren
Um
diese Zuordnung bei Sinnesreizen vornehmen zu können, gibt
es zwei Verfahren: die indirekte und die direkte Skalierung.
Direkte
Skalierung
Bei der direkten Skalierung beurteilt die Vp direkt die Stärke
einer Empfindung. Für Untrainierte ist dies oft nicht leicht.
Diese Art der Skalierung wird bei Stevens
Potenzgesetz zugrundegelegt.
Indirekte
Skalierung
Bei der indirekten Skalierung basiert das Urteil auf der Unterscheidungsfähigkeit
der Vp. Diese Art der Skalierung ist daher einfacher als die direkte.
Sie wird bei Fechners logarithmischem
Gesetz zugrundegelegt.
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