3.4
Weiterleitung visueller Signale

Die
Axone der
Retina-Ganglien sammeln sich im blinden Fleck und bilden den Nervus
Opticus. Zunächst werden die Signale zum Chiasmus Opticus
geleitet. Dort werden nasale Anteile werden in gegenüberliegende
Hirnhälfte geleitet, temporale Anteile bleiben auf der gleichen
Seite. Somit
werden die beiden Hälften des visuellen Feldes in die jeweils
gegenüberliegende Hirnhälfte projiziert (d.h. das linke
Gesichtsfeld in die rechte Hemisphäre und umgekehrt). Hinter
dem Chiasmus Opticus wird der Nervus Opticus zum Tractus Opticus.
Von dort werden zwei visuelle Pfade weitergeleitet (schwarz und
rot eingezeichnet).

Der
primäre visuelle Pfad
Der
primäre visueller Pfad führt zu einem Gehirnbereich
namens CGL (= Corpus geniculatum laterale ). Von dort aus
werden die Signale fächerartig in den Hinterlappen ausgestrahlt:
in den primären visuellen Kortex, die Area 17. Die Funktion
dieses Areals besteht in der Feinwahrnehmung von Mustern und Farben.

Verletzungen
der oben genannten Sehbahnen in 1, 2 und 3 führen demnach zu
folgenden Gesichtsfeldausfällen: (schwarz = Ausfall):
1
Verlust der Wahrnehmung eines Auges
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2
Verlust der Wahrnehmung der rechten und linken Hälfte
des Gesichtsfeldes ( z. B durch einen Tumor im Chiasma opticum)
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3
Verlust der Wahrnehmung der beiden linken Gesichtsfeldhälften.
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Quelle:
http://www.egbeck.de/skripten/12/bs12-38.htm
(Leichte Schläge auf den Hinterkopf erhöhen also nicht
das Denkvermögen sondern verschlechtern das Sehvermögen.)
Der
sekundäre visuelle Pfad
Der
sekundäre visueller Pfad wird auch als tectopulvinares System
bezeichnet. Er führt über die Colliculi Superioris
im Stammhirn zu den lateralen posterioren Kernen, von
da weiter zum sekundären visuellen Cortex (Area 18 und 19).
Die Funktion des tectopulvinaren Systems besteht in der Lokalisation
von Objekten im Raum. Damit ist das System auch für Blickbewegungssteuerung
zuständig. Es kann grobe Muster wahrnehmen.
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