Was
besagt die Signalentdeckungstheorie?
Angesichts
der Schwächen klassischer Schwellenmessung überwindet
die Signalentdeckungstheorie (SDT = Signal Detection Theory, z.B.
nach Green & Swets, 1966) die Konfundierung (Vermischung) von
Sinnesempfindlichkeit und Entscheidungsverhalten: Bei einem gegebenen
Urteil wird getrennt zwischen der Leistungskomponente einerseits
und der Reaktionsneigung (als Oberbegriff für externe
Faktoren) andererseits. Dies wird mittels sogenannter catch
trials errreicht. Darunter versteht man Leerversuche, d.h.
Durchgänge, bei denen kein Stimulus vorhanden ist (noise
only). Das Antwortverhalten der Vpn während der "catch
trials" reflektiert deren Erwartungen, Voreinstellungen, etc.
Die
Antworten einer Vp lassen sich in das folgende Schema einordnen:
Reiz |
Reaktion
"nein" |
Reaktion
"ja" |
Signal
+ Noise |
Verpasser
p("nein" | SN)
|
Treffer
p("ja" | SN) |
Noise |
Korrekte
Zurückweisung
p("nein" | N) |
Falscher
Alarm
p("ja" | N) |
Aus
diesen Daten lassen sich nun zwei Kennwerte errechnen: die Sensitivität
d´ und die Reaktionsneigung
ß. Diese spielen nicht in der Wahrnehmungspsychologie
eine wichtige Rolle, sondern auch in der Gedächtnispsychologie.
Außerdem kann man daraus die ROC-Kurve
berechnen.
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