Neue Veröffentlichung aus der AO: Paradoxe Effekte hoher Methoden- und Planungsautonomie bei der Arbeit
Autonomie am Arbeitsplatz wird traditionell als ein zentrales Arbeitsplatzmerkmal mit positiven Auswirkungen für Arbeitsergebnisse angesehen. In der heutigen Arbeitswelt wird jedoch vermutet, dass ein hohes Maß an Autonomie auch zu Anforderungen mit möglichen negativen Folgen führt. Wir untersuchten die paradoxen Auswirkungen eines hohen Niveaus von verschiedenen Autonomiefacetten in Bezug auf das Arbeitsengagement. In einer experimentellen Vignettenstudie (N = 228 deutsche Arbeitnehmende) manipulierten wir zwei Autonomiefacetten in einem 2x2-Design (hohe vs. niedrige Methoden- vs. Planungsautonomie). Wir fanden empirische Unterstützung für paradoxe Auswirkungen für eine der Facetten: Ein hohes Maß an Planungsautonomie förderte zwar das Arbeitsengagement direkt, führte aber auch zu einer höheren Arbeitsintensivierung und damit (indirekt) zu einer Verringerung des Arbeitsengagements. Unseres Wissens nach sind unsere Ergebnisse die ersten, die gleichzeitig paradoxe Effekte der Planungsautonomie belegen und eine Erklärung für negative motivationale Effekte durch die Intensivierung der Arbeit liefern. Unter dem Link kann man das ganze Paper, das in Press in der ZAO ist, nachlesen.