5.3 Die Trichromatische Theorie (Young/Helmholtz, um 1850)

Helmholtz sowie Maxwell entdeckten um 1850, dass man aus drei monochromatischen Lichtern jeden beliebigen Farbton herstellen kann. Diese drei Primärfarben können ziemlich willkürlich gewählt werden; die einzige Beschränkung ist, dass die Mischung von je zwei Primärfarben nicht die dritte ergeben darf.

Auf dieser Grundlage nimmt die Trichromatische Theorie an, dass es auf der Netzhaut drei verschiedene Rezeptoren gibt: rote, grüne und blaue.

Gestützt wird diese Annahme hauptsächlich durch Untersuchungen an Personen, deren Fähigkeit zum Farbensehen gestört ist. Untersucht man deren Netzhaut, so stellt man fest, dass Ihnen die zum Farbensehen notwendigen Rezeptoren fehlen:

(1.) Farbenblinde besitzen überhaupt keine Zapfen.
(2.) Monochromaten nehmen Farbe nur als Intensitätsabstufung wahr.
(3.) Bei den Dichromaten sind nur je zwei der drei Rezeptortypen funktionsfähig: In der Fachsprache nent man Rotblindheit Protanopia, Grünblindheit Deuteranopia und Blaublindheit Tritanopia.

Wenn man alle Farbsehstörungen zusammenfaßt, findet man sie bei 8% der Männer und bei 0.5% der Frauen. Dieser enorme geschlechtsspezifische Unterschied ist genetisch verursacht.

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