Erfahrungsbericht zum Auslandssemester 

Fribourg, Wintersemester 2013/2014 (Bachelor)

Studium

Die Lehrveranstaltungen beginnen in Fribourg nach einer Einführungswoche, in der die Studenten durch das Gebäude geführt und durch Informationsveranstaltungen über die wichtigsten Ablaufe und Strukturen informiert werden. Die Teilnahme ist freiwillig und neben diesen fakultätsunabhängigen Veranstaltungen werden ebenfalls von der Direktion der Universität sowie vom International Office und dem ESN Willkommens- und Informationsveranstaltungen organisiert.

Für Seminare und Vorlesungen in Psychologie erhält man in der Regel 3 ECTS- Punkte. Die Note in Seminaren setzt sich durch kleinere schriftliche Arbeiten, die mündliche Mitarbeit im Seminar, eventuell praktische Projekte, ein Referat und eine kleine Prüfung zusammen. Auf diese Weise arbeitet man kontinuierlich, der Umfang der abschließenden Klausur ist überschaubar und man nimmt inhaltlich viel mit. Es gibt allerdings auch Ausnahmen, d.h. Seminare, in denen ein Referat dem nächsten folgt.

Zu den Klausuren meldet man sich über ein Internet- Portal an. Die Prüfungsgebühren muss man als Erasmus- Student nicht bezahlen. Bei den Prüfungen hat man als Erasmus- Student keinen Anspruch auf eine Zeitverlängerung (zumindest in Psychologie und Wirtschaft), darf allerdings ein Wörterbuch verwenden.

Ich hatte zudem die Möglichkeit, Kurse der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät zu besuchen. Die gewählten Kurse müssen jeweils von der verantwortlichen Fakultät bewilligt werden. Es wird generell, auch in Vorlesungen, auf Pünktlichkeit und Stille geachtet.

Bei der Belegung von Sprachkursen haben Erasmus- Studenten einen Sonderstatus und können sich ihres Platzes im Kurs sicher sein. Zudem können mehrere Sprachen und Kurstypen (Sprache generell, Grammatik, Aussprache) gewählt werden. Zur Einstufung absolviert man einen Online- Test, dessen Resultat direkt an das Sprachenzentrum gesendet wird. Die Kurse finden generell wöchentlich statt, dauern zwischen einer und eineinhalb Stunden und sind kostenlos.

Die Universität bietet ein sehr großes Angebot an Sport und sonstigen Aktivitäten, wie z.B. Skikurse oder Schneeschuhwanderungen. Gebühren fallen dabei nur bei wenigen Kursen, z.B. Klettern, an, sind aber recht niedrig.

Das International Office ist eine große Hilfe bei allen Fragen rund um das Studium, Wohnen, die organisatorischen Abläufe etc., kann allerdings nur einmal wöchentlich persönlich kontaktiert werden.

Sonstiges Leben im Gastland

Die Lebenskosten sind in der Schweiz wesentlich höher als in Deutschland. Dies schränkt Aktivitäten wie Essen gehen, Kinobesuche etc. etwas ein, jedoch gibt es in Fribourg einige Studentenwohnheime, die Aufenthaltsräume und große Küchen enthalten, in denen man sich treffen und z.B. gemeinsam kochen kann. Zudem gibt es in Fribourg einige Clubs und Kneipen, die sehr auf Studenten angepasst sind.

Fribourg liegt relativ zentral in der Schweiz. Städte wie Zürich, Basel, Genf, Lugano sind mit der überaus zuverlässigen Schweizer Bahn schnell zu erreichen. Bern erreicht man bereits innerhalb von 20 min. Tagesausflüge lohnen sich ungemein, denn die viele Schweizer Städte sind sehenswert und haben nicht nur landschaftlich, sondern auch kulturell einiges zu bieten. Auch ESN bietet viele Veranstaltungen und Ausflüge an. In Fribourg gibt es außerdem ein Studentenzentrum, das Centre Fries, ein altes Haus, in dem es täglich Programm gibt (Konzerte, Mottoabende, Parties, Diskussionen und Workshops).

Aufgrund der überschaubaren Größe Fribourgs kann man alle wichtigen Orte (Campus, Sportstätten, Wohnheime, Bahnhof, Altstadt) zu Fuß erreichen. Ansonsten kann man auch Rad fahren bzw. das gut ausgebaute Nahverkehrsnetz nutzen.

Fribourg besitzt eine sehr schöne Alt- und Unterstadt. Innerhalb von 10 min erreicht man einen Stausee und scheinbar vollkommen unbelastete Natur.

Käsefondue und Schokolade gehören in der Schweiz zu der alltäglichen Ernährung dazu. Selbst in der Mensa kann man abends Fondue essen und auch bei verschiedensten Aktivitäten ist das traditionelle Gericht fester Programmpunkt (z.B. beim Nacht- Schlittenfahren am Schwarzsee)

Tipps

Es gibt einen Aldi in Fribourg, in dem man zu erschwinglichen Preisen seine Lebensmittel kaufen kann. Zudem kann man sich für sein Handy eine SIM- Karte von Aldi kaufen, die eine sehr günstige Kommunikation ermöglicht. Beispielsweise telefoniert man von Aldi Talk zu Aldi Talk umsonst.

Insbesondere wenn man für ein ganzes Jahr in der Schweiz bleibt, lohnt sich der Halbtax- Tarif der Schweizer Bahn (wie die deutsche Bahn Card50) in Kombination mit einem Tarif, der sich "Gleis 7" nennt. Reist man auf diese Weise mit der Bahn, bezahlt man vor 19 Uhr den halben Preis, nach 19 Uhr kann man in der ganzen Schweiz kostenlos reisen.

Die Schweiz bietet vielfältige Ausflugs- und Aktivitätsmöglichkeiten. Wer Wassersport, Wandern und Wintersport liebt, kann sich in der Schweiz vollkommen ausleben.

Man sollte sich frühzeitig auf die Zimmersuche begeben. Über Apartis lassen sich dabei gute Zimmer in Wohnheimen finden. Ansonsten stehen weitere Kontaktadressen auf der Homepage der Uni. Auch die vielen Klöster in Fribourg stellen Zimmer für Studenten zur Verfügung.

Vor Beginn des Semesters erhält man von der Université Fribourg ein Handbuch zugesandt, das viele wichtige Informationen erhält. Z.B. muss man beim SPOMI eine Aufenthaltsgenehmigung beantragen und sich im Rathaus anmelden. Der Ablauf und wichtige Adressen sind im Handbuch aufgeführt.