Erfahrungsbericht

Kopenhagen 4EU+, Summer semester 2025 (Bachelor)

Ich habe mich für mein Auslandssemester für Kopenhagen entschieden und bin sehr positiv überrascht gewesen, sowohl von der Kultur als auch der Architektur und dem System der Stadt, welches seinen Fokus vor allem auf den Menschen richtet. Organisation Wie bei jedem Erasmus musste man auch hier die notwendigen Dokumente ausfüllen und einsenden, damit von beiden Universitäten aus alles weitere klappt. Die Wohnungssuche war erstaunlich einfach, wenn man es über die Housingfoundation gebucht hatte. Dafür wurde ein gewisser Zeitslot verkündigt, in dem man möglichst schnell ein Zimmer in einem Wohnheim für sich reservieren sollte. Anschließende Vorauszahlungen folgten daraufhin, sowie eine Kaution. Des Weiteren muss man seine Uni-Mail an der Gasthochschule einrichten und vor Semesterbeginn Kurse wählen. Leider wurde mir eine falsche Email genannt, weshalb ich mich erstmal nicht einloggen konnte und dann nur noch unter den übrig gebliebenen Kursen entscheiden konnte. Anreise Anfang Februar bin ich mit 2 großen Koffern 10h von Heidelberg mit dem Zug nach Kopenhagen gefahren, was sehr entspannt war. Ich konnte das Mariendalsvej Wohnheim schnell und einfach mit der Metro erreichen und auch der Weg von der Station bis zum Wohnheim war kurz. Meinen Schlüssel hatte eine Kommilitonin, die bereits vor mir angereist war, für mich abgeholt, sodass ich ihn nur noch bei ihr abholen musste (sie wohnte im selben Wohnheim). Unterkunft sie Unterkunft war gepflegt und jedes Appartement hatte einen gemeinsamen Balkon, eine Wasch- und Spülmaschine, einen Trockner, zwei Bäder und 5 Zimmer für 5 Bewohner. Es gab ein relativ großes Wohnzimmer und viele ehemalige Mitbewohner hatten Sachen überlassen (Decken, Kissen, einen Reiskocher, Geschirr etc.). Direkt unter dem Wohnheim befand sich ein Fitnessstudio, in dem ich auch einen Vertrag hatte und durch den kurzen Weg sehr oft trainieren war und jede menge Yoga-Kurse in Anspruch genommen hatte. Negativ fiel jedoch auf, dass auf der Dachterrasse nur kaputte Stühle und Tische vorzufinden waren, die auch nie repariert wurden. Ebenso waren die Eingangstüren zum Wohnheim defekt, es gab sogar eine Woche, in der die Eingangstür zu meinem Gebäude komplett verschlossen blieb und der einzige Weg, nach draußen/drinnen war über die Dachterrasse in ein anderes Gebäude zu gelangen und dort zur Eingangstür hinunterzugehen. Kopenhagen Kopenhagen ist super sauber, ruhig und alles ist sehr schnell mit dem Fahrrad zu erreichen, da es externe Fahrradwege gibt, die neben der Hauptstraße entlangführen. Im Sommer ist Kopenhagen wunderschön, es gibt sehr viele kulturelle Angebote wie das Distortion Festival, open air Parties, Running Clubs, Cold-Dipping etc. Ich habe mit meinen Freunden einen kleinen eigenen Running Club gegründet und wir sind jeden Mittwoch laufen gegangen mit anschließendem Frühstück und klassischem BMO (Brødt med Ost = Käsebrötchen). Besonders gefielen mir die Parks, die super gepflegt waren und die öffentlichen Wasserstellen (La Banchina) an denen man sich an warmen Tagen sonnen konnte und sich vielleicht sogar ins kalte Wasser gewagt hat. Außerdem kann ich die Flohmärkte in Kopenhagen nur wärmstens weiterempfehlen (vor allem den Veras Market). Da ich im Februar angereist bin, war es noch sehr lange ziemlich kalt. Richtig warm wurde es erst im Juni. Außerdem war es oft sehr windig, sodass Fahrrad fahren auch eine echte Qual gewesen ist. Kopenhagen ist der perfekte Standort, um auch mal Ausflüge nach Schweden zu machen, wo ich letztendlich 5 mal im letzten halben Jahr gewesen bin und es sehr genossen habe. Uni Die Universität hat mehrere Campi, die überall in der Stadt verteilt liegen und je nach Studienfach wird man an einen bestimmten Campus zugeordnet. Da ich Psychologie studiere, war ich am City Campus. Er gefiel mir gut, da er schon etwas älter ist und es im Innenhof eine schöne Wiese mit Bäumen gab. Ich hatte 3 Kurse gewählt, von denen 2 eine Anwesenheitspflicht hatten. In beiden musste am Ende eine Hausarbeit geschrieben werden, und in einem davon gab es wöchentliche Präsentationen, die man in Kleingruppen halten musste. Generell empfand ich die Kurse als interaktiver als in Heidelberg und vor allem gab es spezifischere Lehrthemen, die gemeinsam bearbeitet und mit Studien gestützt wurden. Ich habe mich auf dem Campus sehr wohl gefühlt und kam mit meiner Kleingruppe sehr gut zurecht. Sprache Dänen haben prinzipiell sehr gute Englischkenntnisse, was vieles vereinfacht hat. Meine Yogakurse wurden zum Beispiel immer auf Englisch gehalten, sobald eine Person dabei war, die kein Dänisch konnte. Auch in der Uni gab es teilweise Professoren, die Englisch als Muttersprache hatten und das Level war ziemlich hoch. Alle Kurse, die ich belegt hatte, waren auf englisch. Man musste vor dem Aufenthalt auch keinen Sprachkurs belegen. Es wurde ein Dänisch-Kurs vor Semesterbeginn in Kopenhagen angeboten, den man zunächst bezahlen musste aber sein Geld wieder bekommen konnte, wenn man die Prüfung am Ende bestanden hatte. Leider konnte ich aufgrund von Prüfungen in Heidelberg erst nach Beginn des Presemestercourse nach Kopenhagen fahren, sodass ich nicht darin teilnehmen konnte. Freizeit Kopenhagen hat wie gesagt sehr viele Möglichkeiten, um verschiedene Hobbies auch in Gruppen ausüben zu können. Am meisten fiel mir auf, dass Joggen gehen, Yoga, Häkeln und Stricken, Café trinken gehen und Ice-Dipping auf den top 10 bei den Dänen standen. Im Sommer gibt es im Nordosten Kopenhagens einen tollen Foodmarket "Reffen" der einen kleinen Strand in mitten von vielen Essensständen bietet. Hier kann man super den Sonnenuntergang genießen! Leider sind die Preise in Kopenhagen sehr hoch, vor allem was Essen gehen, Kleidung und generell vieles angeht. So war ich sehr selten essen, hab Kleidung fast ausschließlich auf Flohmärkten geholt und natürlich immer Fahrrad gefahren statt mit der Bahn. Alles in allem kann ich Kopenhagen sehr weiterempfehlen! Ich hab mich als Frau stets sehr sicher gefühlt und es war angenehm in so einer sauberen und entspannten Stadt leben zu dürfen.