Erfahrungsbericht

Madrid, Wintersemester 2024/2025 (Master)

Organisatorisches Nachdem ich mich während meines Bachelors aufgrund von Corona dazu entschloss kein Erasmus zu machen, freute ich mich sehr darauf das im Master nachholen zu können. Sinnvoll ist es hierbei sich möglichst früh, um die notwendigen Dokumente zu kümmern, obwohl mir meine Erfahrung gezeigt hat, im Dezember damit anzufangen hat gereicht, um die Bewerbungsfrist im Januar einzuhalten. Entspannter ist es dennoch so früh wie möglich sich darum zu kümmern. Von Seiten der Uni Heidelberg hatte ich das Gefühl bei jedem Schritt gut unterstützt zu werden. Die Bestätigung der Uni Madrid dauerte zwar etwas, jedoch wurde man auch hier rechtzeitig in Bezug auf die Kurswahl und andere wichtige Organisationsschritte hingewiesen. Allerdings muss man beachten, dass die UAM nicht an Mobility-Online teilnimmt, das bedeutet man braucht händische Unterschriften für das Learning Agreement. Zu Problemen kam es daher leider auch bei mir beim Unterschreiben des Learning Agreements von spanischer Seite, hier also extra Zeit einplanen und hartnäckig im International Office (ORI) an der Uni auftauchen.
Das „Certificate of Departure“ muss im Rahmen der spanischen Semesterzeiten beantragt werden, darauf achten. Da gab es bei mir kurz Probleme, mit einer kurzen Mail lässt sich das im Ernstfall auch lösen. Wie in vorherigen Erfahrungsberichten bereits beschrieben, muss man bedenken, dass die Finanzierung des Erasmus-Semesters nicht immer gleich ist. So wurde uns kurz vor Beginn des Erasmus erst gesagt, dass „nur“ drei von fünf Monate wirklich finanziert werden. Ohne finanzielle Unterstützung meiner Eltern hätte das nicht für meine Miete und Lebenshaltungskosten gereicht.
Unter dem Semester Da ich erst im März vor meinem Erasmus angefangen habe Spanisch zu lernen, war ich etwas nervös. Deswegen habe ich mich letztendlich dazu entschieden Bachelor Kurse zu wählen, da die Auswahl aufgrund der unterschiedlichen Studienstruktur (in Spanien dauert der Bachelor ein Jahr länger) ebenfalls sehr spannend war und man für den Master-Studiengang deutlich bessere Sprachkenntnisse vorweisen hätte müssen. Aber mit zwei Intensiv- und einem semesterbegleitenden Sprachkurs fühlte ich mich dennoch für den Start gut gewappnet.
An der UAM selbst habe ich einen „Brush up“-Sprachkurs semestervorbereitend gemacht. Die Uni bietet zusätzliche Sprachkurse während des Semesters an, die ich aufgrund des hohen zeitlichen Aufwands (ich habe parallel noch meine Masterarbeit geschrieben) aber nicht gemacht habe. Ich entschied mich für zwei spanische und zur Sicherheit auch zwei englische Bachelor-Kurse. Die Kurs-Auswahl für englischsprachige Kurse ist leider eher begrenzt, aber trotzdem war es nett auch dadurch andere Erasmus-Studis kennenzulernen. Die spanisch-sprachigen Kurse sind dafür sehr vielfältig und spannend. Besonders den Kurs zu Kriminologie kann ich sehr empfehlen, da der Professor auch für nicht-Muttersprachler sehr deutlich spricht und seine Folien auch gut aufbereitet sind.
Wohnungssuche Die Wohnungssuche war für mich eher schwierig, da ich nicht nach einer WG gesucht habe, sondern nach einer gemeinsamen Wohnung mit meinem Freund. Worauf man sich dabei einstellen muss: viele Internetseiten zur Immobilienvermittlung verlangen eine Gebühr von mind. Einer Monatsmiete mit Steuern. Wir hatten letztendlich Glück und haben über einen Kontakt meines Nebenjobs eine Wohnung gefunden, mussten dafür aber auch eine etwas höhere Miete zahlen. Für große Menschen sollte man außerdem darauf achten, ob man aufrecht in den Dachgeschoss-Wohnungen stehen kann und ob die Wohnung ausreichend Fenster hat (auch nicht immer selbstverständlich). Freizeit Madrid ist eine wunderschöne, lebenswerte Stadt. Es ist keine klassisch touristische Stadt, die Haupt-Sehenswürdigkeiten kann man innerhalb von einem Tag abklappern. Aber in Madrid zu leben ist wunderschön, von Cafés über Restaurants und Bars, es gibt immer was zu machen. Es gibt immer irgendwo was zu sehen. Es gibt wunderschöne Stadtviertel, Street Art und Straßenkünstler:innen (Musiker:innen, Artist:innen etc.). Gäbe es ein Madrid in Deutschland, ich würde sofort wieder hinziehen! (Für Spanien bin ich leider zu Familien- und Jahreszeiten-verbunden) Dadurch, dass wir etwas weiter im Süden gewohnt haben, waren wir sehr nah am Río Manzanares, was eine wunderschöne Lauf- oder Spaziergeh-Strecke bis zum Königspalast und Casa de Campo (soweit bin ich nie gekommen, aber theoretisch möglich) bietet. Außerdem kann man von Madrid aus wirklich jede andere spanische Stadt, die etwas größer ist, sehr entspannt (meist ohne Umstiege) und preiswert erreichen. Wir haben außerdem gemerkt, dass dafür auch oft 1-3 Tage locker ausreichen, oft waren wir nur mit einer Übernachtung unterwegs. Am besten hat mir dabei Salamanca, Valencia, San Sebastian, Cordoba, Granada und Sevilla gefallen. Unbedingt die tolle Lage ausnutzen.