Erfahrungsbericht zum Auslandssemester
Kopenhagen 4EU+, Sommersemester 2024 (Master)
Hej! Ich war im Sommersemester für fünf Monate an der University in Kopenhagen und das hier sind meine Erfahrungen:
Organisation
Natürlich geht so ein Erasmus-Aufenthalt erst einmal mit super viel Bürokratischem los. Nach der Einreichung meiner Bewerbungsunterlagen verging relativ viel Zeit, bis ich die Zusage erhalten hatte. Ab diesem Zeitpunkt jedoch war ich sehr positiv überrascht, wie gut alles Organisatorische geklappt hat! Die Universitäten sowohl in Heidelberg als auch in Kopenhagen waren sehr hilfsbereit und auf Mails wurde immer sehr schnell geantwortet. Den Online-Zugang zur Plattform der Uni Kopenhagen habe ich ebenfalls sehr früh erhalten und damit auch alle wichtigen Informationen wann und wie Seminare gewählt werden sollen. Generell fand ich den KU Course Catalogue, in dem alle Univeranstaltungen aufgelistet sind, sehr übersichtlich. Das einzige Problem war jedoch, dass einige Kurse, die ich besuchen wollte, schon vor Semesterbeginn gecancelled wurden. Die Restauswahl hat mich dann teilweise nicht mehr so überzeugt. Die tatsächliche Seminarwahl hat aber super funktioniert und ich bin in alle Kurse gekommen, die ich wollte!
Uni-Life
Ich habe insgesamt drei Kurse mit jeweils 7,5 ECTS belegt, was ich als ausreichendes Pensum empfunden habe. Da man jede Woche sehr viel zu lesen hat, war das auf jeden Fall nicht wenig Arbeit. Empfehlen kann ich vor allem den Kurs „Social Environmental Psychology“. Der Dozent war sehr nett und engagiert. Generell hat er das Seminar sehr anwendungsbezogen und interaktiv gestaltet. Nachdem nicht alle Kurse angeboten wurden, die ich eigentlich machen wollte, habe ich eher etwas spontan das Seminar „The feeling of being: Study of human consciousness“ besucht, das ich leider nicht empfehlen kann. Die Dozentin war sehr unstrukturiert und ich tat mir schwer zu wissen, was ich davon mitnehmen kann/soll. Mein letzter Kurs war „Brain and Cognitive development“, welchen ich inhaltlich eigentlich ganz spannend fand (eine Art Neuroscience in young children/babies), jedoch war der Stil eher in einer Art drei- Stunden-Vorlesung gehalten. Insgesamt war ich von der Universität eher etwas enttäuscht – es war sehr theorielastig und mir hat die Anwendung gefehlt. Was jedoch super schön war, war das Unigelände – direkt in der Innenstadt. Auch die Bibliothek und der Campus im Süden waren sehr schön gestaltet, sodass ich dort gerne viel Zeit zum Paper lesen und Hausarbeiten schreiben verbracht habe.
Housing
Der größte Negativpunkt in Kopenhagen sind wohl die Preise – so auch im Wohnen… Organisiert ist die Wohnheimsplatz-Vergabe eigentlich ganz gut, wenn auch sehr stressig. Man bekommt automatisch die Einladung über die Housing Foundation Copenhagen zum Buchungsportal für Wohnheimszimmer (das Buchen an sich ist stressig, es funktioniert nach dem First-Come-First-Serve-Prinzip). Da die Preise alle sehr, sehr hoch sind (Zimmer beginnen bei 650€), entschied ich mich dazu mit meinem Freund, der auch Erasmus in Kopenhagen gemacht hat, ein Zimmer im Wohnheim zu teilen. Wir haben im Wohnheim Engvej Studios gewohnt, welches ich nicht wirklich weiterempfehlen kann. Obwohl es direkt am Amager Strand gelegen war (welcher sehr schön ist), bin ich jeden Tag ca. 30min in die Stadt geradelt. Außerdem lernte ich kaum weitere Menschen im Wohnheim kennen, da dieses aus lauter Einzelapartments bestand. Dadurch war das Leben dort sehr anonym. Ich hatte jedoch viele Freunde, die im Mariendalsvej gewohnt haben, und das konnten alle weiterempfehlen.
Social Life
Ich denke das Wichtigste für viele ist im Erasmus auf jeden Fall das Leben und die Leute, die man kennenlernt. Die Faculty of Social Sciences hatte einen Welcome Day und ein paar Veranstaltungen unter dem Semester geplant, welche ganz cool waren. Einmal gab es eine Quiz-Night, ein anderes Mal wurde ein kleiner Scavenger Hunt mit anschließendem Essen geplant. Auch das ESN Copenhagen hatte vor allem zu Beginn viele Events geplant – Partys, Stadtführung, PubCrawl, Game night, Paddle Tennis, … Da lohnt es sich auf jeden Fall hinzugehen. Diese Veranstaltungen waren sehr abwechslungsreich und es war auf jeden Fall für jeden Geschmack etwas dabei. Ansonsten bin ich sehr glücklich darüber, im Sommersemester gegangen zu sein. Vor allem bei schönem Wetter ist die ganze Stadt draußen. Da in der ganzen Stadt die Wasserqualität super ist, kann man überall baden gehen – auch wenn die Kälte erst einmal ein Schock sein kann.
Insgesamt hatte ich eine tolle Zeit und kann jedem und jeder nur empfehlen ein Erasmus-Semester zu machen!