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Wohnen/Wohnungssuche

An sich ist es nicht sonderlich schwierig, an eine Wohnung in Wien zu kommen. Die Stadt kauft Wohnungen und vermietet diese zu vergleichsweise niedrigen Preisen, was ausreichend bezahlbaren Wohnraum garantiert. Da Wien eine Stadt mit einer großen Fläche ist, sollte man jedoch darauf achten, wo eine Wohnung liegt. Grundsätzlich würde ich die folgenden Bezirke für die Wohnungssuche empfehlen: 1, 3, 5, 7 und 9. Mit etwas Glück findet man in diesen Bezirken eine erschwingliche, schöne Wohnung mit guter Anbindung. Suchen kann man am besten über Online-Portale wie WG-Gesucht oder Willhaben.de (österreichisches Ebay). Ansonsten unterstützt das ESN einen aber auch tatkräftig.

Leben in Wien

Wien als Haupt- und Kulturstadt bietet eine Vielfalt an Freizeitaktivitäten. Mit über 200 Museen kommen Kunstliebhaber*innen voll auf ihre Kosten. Weiterhin gibt es fast an jeder Ecke einladende Cafés und Gastronomie. Im Prater, einer dauerhaft geöffneten Kirmes, können Sensation-Seeker und Adrenalinjunkies viel Spaß haben. Außerdem ist Wien bekannt für die vielen Grünflächen und Parks innerhalb der Stadt. Besonders der Türkschanzenpark, der Burggarten, der Volksgarten oder der Stadtpark sind Beispiele für wirklich gelungene und schöne Erholungsgebiete. Generell besticht Wien auch durch die schöne Architektur und viele Sehenswürdigkeiten stehen (beispielsweise auf deinem täglichen Weg zur Uni) einfach am Straßenrand und können somit jeden Tag bestaunt werden. Wem die großen und schicken Bauten im 1. Bezirk mal zu viel sind, kann einfach rüber in den 7. Bezirk gehen und dort durch kleinere Gassen spazieren, thrift-shops durchstöbern und in einem der vielen süßen Cafés einkehren. Auch für die abendliche Unterhaltung ist bestens gesorgt: Studierende erhalten preiswerte Tickets für das Burgtheater oder die berühmte Oper und auch wenn man mal feiern gehen will, gibt es genug Adressen. Außerdem liegt Wien östlicher, als man denkt, daher bieten sich Kurztrips nach Prag, Budapest oder Ljubljana an.

Studieren an der Uni Wien

Das Institut für Psychologie befindet sich in einem eigenen Gebäude sowie im neuen Institutsgebäude direkt hinter dem Hauptgebäude. Demnach ist man zwecks Studium leider nicht wirklich häufig in der alten Universität. In dieser befindet sich jedoch die Universitätsbibliothek, sodass man doch ab und an die Gelegenheit hat, das beeindruckende Hauptgebäude und den wunderschönen Arkadenhof von innen zu sehen. Die Organisation an der Uni Wien würde ich ehrlicherweise als durchwachsen bezeichnen. Das Anmeldesystem für die Kurse ergibt meiner Meinung nicht sonderlich viel Sinn, jedoch gibt es für Erasmus-Studierende spezielle Vorrechte, sodass man in der Regel alle Kurse bekommt, die man möchte. Man sollte sich nur darauf einstellen, in dieser Hinsicht etwas Eigeninitiative zu zeigen, da man durch das reguläre Vergabeverfahren kaum eine Chance auf einen Platz hat. Aber wie gesagt: nicht den Kopf verlieren und dran bleiben, dann wird man auch die gewünschten Kurse bekommen. Das Niveau des Studiums finde ich im Vergleich zu Heidelberg deutlich leichter. Vereinzelt gab es jedoch auch sehr anspruchsvolle Kurse; es kommt also auch einfach darauf an, was man wählt. Generell kommt mit „VU“ Kursen wahrscheinlich mehr Arbeit auf dich zu, da diese häufig mehrere Abgaben pro Semester erfordern, während man in normalen Vorlesungen meistens nur eine (in der Regel sehr machbare) Klausur am Ende des Semesters schreiben muss. Ansonsten gibt es wirklich eine breite Auswahl an Veranstaltungen, sodass man seinen Interessen folgen kann. Lest euch also bitte vorher die Kursbeschreibung durch, um abschätzen zu können, wie viel Arbeit auf euch zukommen wird.

Fortbewegen in der Stadt

Wien ist eine sehr fahrradfreundliche Stadt. Es gibt in den Teilen der Stadt, in denen man sich öfters aufhält, gut ausgebaute Fahrradwege sowie Fahrradschnellstraßen, die in die äußeren Bezirke führen. Auch zu den Wiener Linien, dem Wiener Nahverkehrsbetrieb, kann ich eigentlich nur positive Worte verlieren. Es gibt ein Semesterticket für 75 Euro, mit dem man ähnlich wie in Deutschland alle Busse und Bahnen (auch Regios) nutzen kann. Das Schöne an der Sache ist, dass man sich auf diese auch wirklich verlassen kann. So gut wie alles kommt pünktlich und falls es mal Störungen geben sollte, reagieren die Wiener Linien meist schnell und stellen Alternativfahrten bereit. Man kommt also gut von A nach B und generell ist das ÖPNV-Netz hervorragend ausgebaut.

Fazit

Ich kann Wien als Ort für ein Auslandssemester wärmstens empfehlen. Natürlich fühlt es sich häufig nicht so klassisch nach „Ausland“ an, da Deutsch gesprochen wird und Wien als Stadt, wie ich finde, beispielsweise sehr an München erinnert. Wenn man das jedoch akzeptieren kann, wartet die offiziell lebenswerteste Stadt der Welt mit unfassbar vielen (auch häufig günstigen) Freizeitangeboten auf einen. Weiterhin gibt es bezahlbaren Wohnraum sowie die älteste Universität im DACH-Raum, welche besonders im Bereich Geisteswissenschaften und Psychologie einen guten Ruf hat. Ich würde noch hinzufügen wollen, dass ich ein Semester in Wien eher im Sommer empfehlen würde. Im Winter kann es wirklich kalt werden und viele der Aktivitäten, die diese Stadt so lebenswert machen, sind im Winter nicht möglich (Parks, Beachvolleyball auf der Donauinsel, Freiluftkino etc.).