Erfahrungsbericht Kopenhagen WiSe 23/24

Kopenhagen 4EU+, Wintersemester 2023/2024 (Bachelor)

IN KURZ:

Würde ich mich erneut für Kopenhagen für mein Auslandssemester entscheiden? – ja, das ist einfach! Tolle Stadt, gute Uni, viele Freunde, Erasmus bringt, was man sich von Erasmus erhoDt. Da der Erfahrungsbericht primär an zukünftige Erasmus-Studis richtet, werde ich versuchen mich nicht zu lang zu halten, gleichzeitig, aber hilfreiche Tipps für DEIN kommendes Auslandssemester zu liefern :) Vorbereitung Sicherlich einer der aktuell interessanteren Abschnitte unserer Berichte, da ihr vermutlich aktuell in der Bewerbungsphase für Kopenhagen steckt. Schon vorab: ich kann mich leider nicht mehr an viel erinnern von der Bewerbung und meinen Sorgen zu der Zeit. Bewerbungsfrist findet man auf der Website des PIs. Rückmeldung zu unseren Bewerbungen für Kopenhagen haben wir später erhalten als für andere Städte, da die Vergabe zentral über die Uni Heidelberg über Frau Braye läuft. Das müsste Ende März gewesen sein. Die Bewerbung kostet definitiv Zeit und ist Bürokratieaufwand, aber am Ende schaDt man das alles und man bekommt auch ausreichend Hilfe, wenn man diese benötigt. Also lasst euch nicht abschrecken – es lohnt sich! Kosten Kopenhagen ist teuer. Das sollte einem klar sein. Mit dem Erasmus-Geld kann das aber trotzdem jeder irgendwie hinbekommen. Und das kommt von mir, der in einem Jahrgang in Kopenhagen war, in dem die Uni Heidelberg sich widererwarten dachte nur 50% Erasmusgeld für jeden Einzelnen auszuschütten, da es zu viele Bewerbungen gab. Dafür wurde jeder der nach Kopenhagen wollte auch genommen! Vor- und Nachteile. Vor Ort ist Kopenhagen spürbar teurer. Supermärkte wie Netto und Rema sind zu empfehlen. KaDee gibt es am günstigsten bei Studi-geleiteten Uni-Cafés am Campus. Ansonsten möchte man in seiner Erasmuserfahrung aber auch nicht sparen und man sollte sich auf höhere Ausgaben als gewohnt einstellen. Und das ist auch in Ordnung. Wohnung Das ist, wie wir es schon aus Heidelberg kennen und leider auch in vielen anderen Erasmus-Städten ein Thema ist, nichts neues – es ist sehr sehr schwierig! Aber auch hier: am Ende hat es dann doch bei allen eine Lösung gegeben. Problem: meist ist sie halt teuer. Ich habe im Signalhuset Wohnheim gewohnt. Damit war ich sehr zufrieden. Es ist sozial subventioniert und dadurch angeblich ein wenig günstiger als die anderen. Not gonna lie: immer noch sehr teuer… Da vorwiegend Internationale Studierende im „Signal“ wohnen, kann man und habe ich dort viele Freunde kennengelernt. Es sind 4er WGs mit eigenem Zimmer und 2 Bädern, geteilter Küche und Wohnbereich. Downside: 25min mit dem Rad in die Innenstadt wo unser Campus (Sozialwissenschaften) liegt. Aber wie gesagt, ich war sehr zufrieden. Andere Erasmus-Studis kamen im Wohnheim „Mariendalsvej“ (sehr empfehlenswert), andere in „Engvey Studios“ (etwas abseits), Basecamp City (cool & teuer), Basecamp South (cool und teuer) unter. All die genannten Wohnheime werden durch die „HousingFoundation“ vermittelt, das über die Uni kommuniziert wurde. Selten, aber vereinzelt, kamen Freunde auch nach privater Suche unter: beispielsweise über Facebook oder in privaten Wohnheimen. Dinge die Kopenhagen Erasmus für jeden ausmachen

  • Rad fahren (jeder macht es, es ist Kultur)
  • Cafés mit Zimtschnecken
  • Museen (teilweise kostenloser Eintritt an bestimmten Tagen)
  • ReDen (Street-Food Festival im Sommer)
  • In den Kanälen schwimmen
  • Eisbaden
  • Touri-StuD
  • Interessante Uni Kurse wählen
  • Hot-Pot mit Freunden
  • Kurz-Trips nach Schweden
  • Studenterhuset
  • Bastard-Café (Brettspiel- Café)

Uni / Studileben Das ist sehr individuell je nachdem, was man wählt und wie sehr man seinen Fokus auf Unileben während der Erasmuszeit legen möchte. Ich habe vermutlich im Vergleich recht viel Uni gemacht, was aber nicht hätte sein müssen – gleichzeitig aber sicherlich die „klassische Erasmuserfahrung im sozialen Sinne“ nicht ausgelassen. Kopenhagens Lehre unterscheidet sich schon deutlich von Heidelberg im Sinne, dass mehr Fokus auf Hausarbeiten und Paper lesen liegt, als auf Folieninhalten und Multiple-Choice. Ansonsten kommen wir Deutsche sehr gut in den Seminaren und Vorlesungen mit, da vieles auf Englisch angeboten wird und Vorlesungen und Seminare sehr ähnlich strukturell aufgebaut sind. Ein prägnanter Unterschied ist sicherlich, dass Professoren sich sogar in einer Vorlesung mit 500 Studierenden Duzen lassen. Das ist nur ein Beispiel von vielen, dass das andere Arbeitsklima in Dänemark verdeutlicht. Ein anderes ist: man konnte regelmäßig dänische Studierende dabei beobachten, wie sie sich donnerstags oder freitags bereits um 1500 Uhr ein Bier zum Lernen in der Bib geöDnet haben. Ich habe die Kurse „Dating, Mating, and Close Realtionships“ (7ETCS), “Social Psychology” (15 ETCS) und “Culture and Psychology” (7,5ETCS) belegt und bin mit allen drei sehr zufrieden und kann sie empfehlen. Die Noten in Kopenhagen würde ich als fair einschätzen, durch die geringe DiDerenzierung (jede zweite Deutsche Teilnote zb. 2.3 wird übersprungen) ist eine Anrechnung aber teilweise unglücklich. Insgesamt musste ich 3 Hausarbeiten schreiben und einige Dinge auch unter dem Semester einreichen, sowie zahlreiche Paper und dem Semester lesen. Die Work-Load war dadurch weniger in einer Klausurenphase geballt, sondern mehr über das Semester verteilt. Wenn man mich fragt, was ich besser finde, antworte ich mit: es ist anders, was besser ist weiß ich nicht. Sprache Im Pre-Semesterkurs hätte man eine Dänisch Sprachkurs gehabt. Wir Psy-Studis haben während dieser Zeit aber leider noch Prüfungsphase, weshalb wir nicht daran teilnehmen konnten. Einige andere haben Duolingo im Vorhinein angefangen, ich habe das zeittechnisch nicht geschaDt, war aber auch nicht traurig, dass ich es nicht gemacht habe, da man Dänisch wirklich nicht benötigt. Alle können Englisch und da braucht man sich keine Sorgen machen. Im Supermarkt hilft Google Lens um Lebensmittel zu übersetzen, aber das ist auch kein Problem. Ein anderer unerwarteter Punkt für mich war wie viele deutschsprachige Personen ich in Kopenhagen dann doch kennengelernt habe. Sehr viele Erasmusstudis aus Deutschland aber auch aus Österreich und der Schweiz. Und die Dänen haben auch Deutsch in der Mittelstufe, ist aber eher mit unseren Französischkenntnissen zu vergleichen. Transport Man kommt super mit der DB nach Kopenhagen und wieder zurück. Flixbus geht auch. Fahrrad ist Transportmittel #1. Im Winter nehmen manche auch lieber die im positiven Sinne sehr futuristische Metro – dazu sollte man sich eine „Rejsekort“ besorgen, auf die man Geld laden kann. CAVE: Bankkarte ohne Fremdwährungsumrechnungsbebühr ist toll. Das mit dem kurz halten hat weniger gut geklappt, aber ich hoDe ihr könnt von meiner Erfahrung profitieren. Wenn es nicht Kopenhagen wird, kann auch jede andere Stadt eine wunderbare Erasmuserfahrung bieten!