Wien, Sommersemester 2022 (Master)

Wien, Sommersemester 2023 (Master)

Wohnen

Wenn man sich für ein Erasmus-Semester in Wien entscheidet, hat man das „Glück“, dort auch WG-gesucht als gängigste Plattform nutzen zu können. So habe ich es gemacht, da ich lieber in einer WG mit „Einheimischen“ leben wollte als in einem Wohnheim oder allein. Zu empfehlen ist allerdings, sich schon mit Vorlaufzeit nach einem Zimmer umzuschauen. Ich habe meine Zwischenmiete über 6 Monate ca. 2 Monate vor meinem Umzug fix gemacht. Ich hatte persönlich großes Glück, in eine WG mit Österreicherinnen einzuziehen und mir darauf meinen Freundeskreis aufbauen zu können. Aufgrund des sozialen Wohnungsbaus in Wien sind die Mietpreise human und schrecken aus Heidelberg kommende Studierende nur wenig.

Organisatorisches

Es ist verpflichtend, sich für die Dauer eines Auslandsemsesters bei der Stadt Wien zu melden. Ich habe damit aber sehr gute Erfahrungen gemacht. Man kann bei den Magistraten der einzelnen Bezirke online Termine vereinbaren und muss dann kurz vorsprechen. Bei mir hat das nur wenige Minuten gedauert. Grundsätzlich hatte ich positive Erfahrungen mit dem „Amt“ in Wien. Ich habe beispielsweise meinen Personalausweis verloren und konnte diesen sehr unkompliziert als vermisst melden.

Studium

Ich hatte sehr gute Erfahrungen mit meinem Master Psychologie Studium an der Uni Wien. Die Auswahl an möglichen Seminaren ist (im Vergleich zu Heidelberg) riesig und das Angebot sehr breit gefächert. Im Gegensatz zu einheimischen Studierenden kann man als Erasmus-Studierende*r an Veranstaltungen aus allen Schwerpunkten teilnehmen.

Sehr unzufrieden war ich leider mit dem Wahlsystem. Das funktioniert weder nach first come/first serve, noch nach Punktevergabe. So wie ich es verstanden habe, werden die Veranstaltungen je nach „Wichtigkeit“ für das individuelle Curriculum zugeteilt. Bei mir hat das dazu geführt, dass ich in der ersten Runde in keine einzige Veranstaltung reingekommen bin. Es ist allerdings so, dass jede/r Dozierende zwei Plätze an Erasmus-Studierende vergeben darf. Ich empfehle daher, sich schon möglichst bald, ggf. auch vor der Vergabe, persönlich (per Mail) bei den Dozierenden zu melden. Es gibt dafür von der Fachkoordinatorin ein Formular, welches den Status als Erasmus-Studierende*r bestätigt. Ich bin über diese Methode in fünf Veranstaltungen reingekommen, die ich alle mit großer Freude absolviert habe. Die Dozierenden sowie die Studierenden waren äußerst freundlich und motiviert und die Lernatmosphäre sehr angenehm.

Außerdem empfehlen will ich den Usi-Sport. Das Angebot ist auch hier riesig! Aber wichtig: Die Anmeldung erfolgt an einem frühen Morgen am Anfang des Semesters per first come/first serve. Also früh aufstehen! Die Kurse sind immer sehr schnell voll.

Ich hatte das Semesterticket und bin damit sehr gut zurechtgekommen. Hier ein Tipp: Wenn man sich das Ticket NACH der Anmeldung in Wien am Schalter kauft, ist es viel günstiger!

Leben

Wien ist eine wunderbare Stadt und ich habe jede Sekunde genossen. Wie oben erwähnt, hatte ich das Glück, durch meine WG zügig in einen festen Freundeskreis eingebunden zu sein. Deswegen habe ich auch keine einzige ESN-Veranstaltung besucht. Dabei kann ich nur raten: Wenn es sich nicht ergibt, dann ergibt es sich nicht. Und wenn schon, dann schon. Ich hatte zu Beginn das Gefühl, dieses Angebot nutzen zu „müssen“. Im Nachhinein bin ich froh, dass alles so gelaufen ist, wie es ist. Im Sommer ist das Baden an der Donau ein absoluter Segen bei der Hitze in der Stadt. Weinwandern in den Heurigen ist außerdem ein Muss, genauso wie die zahlreichen Parks und Gärten (Burggarten, Augarten, …). Ansonsten will ich gar nichts groß empfehlen, außer sich treiben und mitreisen zu lassen.

Fazit

Ich hatte, natürlich aufgrund vieler glücklicher persönlicher Gegebenheiten, die Zeit meines Lebens. Ich werde mit Sicherheit nicht das letzte Mal in Wien gelebt haben und kann jedem nur empfehlen, das Erasmus dort zu machen!