Southampton WS 2012/13 (MSc)

xNo longer available: Southampton, Wintersemester 2012/2013 (Master)

An- und Abreise

Southampton hat einen eigenen Flughafen, den man von Deutschland aus mit der Fluglinie flybe anfliegen kann. Früher konnte man von Frankfurt Main aus direkt fliegen, dies ist leider nicht mehr möglich. Direktflüge gibt es nur noch von Düsseldorf oder Hannover. Wenn man früh bucht, könnte sich eine Anreise mit flybe lohnen. Kurzfristig sind die Flüge teuer und mit zusätzlichem Gepäck steigt der Preis. Die zweitbeste Alternative ist ein Flug nach London mit anschließender Busfahrt mit dem nationalexpress nach Southampton. Der Bus fährt direkt von London Heathrow und hält in Southampton direkt an der Universität (Highfield Interchange) oder an der Busstation (Coach Station), die sich im Süden von Southampton befindet. Busse fahren ebenfalls von Stansted und Gatewack. Die Fahrt von Heathrow nach Southampton beträgt ca. 2 Stunden, je nach Flughafen ist die Fahrtzeit allerdings unterschiedlich. Am besten man bucht die Fahrkarte für den nationalexpress online im Voraus, dann ist sie billiger.

Zu Semesterbeginn bietet die University of Southampton auch einen Shuttleservice von London Heathrow an. Falls man nicht früher anreisen will, bietet sich dies auf jeden Fall an, da man im Bus auch gleich Kontakte mit anderen internationalen Studierenden knüpfen kann. Die Termine für diesen Service werden von der Universität bekanntgegeben. Eine Anmeldung ist allerdings erforderlich. Der Shuttle hält an verschiedenen Wohnheimen der Universität und an der Universität selbst (Highfield Interchange).

Die Abreise kann sowohl auf genannten Wegen erfolgen, als auch mit dem Bus. Der nationalexpress fährt von Southampton direkt nach Heidelberg. Wer früh bucht, oder nicht gerne fliegt, kann dadurch Geld sparen. Insgesamt dauert die Fahrt ca. 12 Stunden. Es werden auch andere Städte in Deutschland angefahren.

Unterkunft

Um die Unterkunft sollte man sich im Vorhinein schon informieren. Im Wintersemester werden nur selten Wohnheimplätze vergeben, deshalb ist es ratsam über verschiedene Webseiten (www.sassh.co.uk, www.gumtree.com/southampton oder www.accommodationforstudents.com/Southampton.asp) schon einmal nach Möglichkeiten Ausschau zu halten. Jeder der Facebook nutzt sollte nach der Erasmusgruppe Erasmus Society Southampton suchen und Mitglied werden. Viele Studenten bieten dort Unterkünfte an. Dort kann man sich mit anderen zusammentun und gemeinsam suchen oder auch schon erste Kontakte knüpfen. In England ist es üblich, sich in einer Wohngemeinschaft zu mehreren ein Haus zu teilen (shared houses). Über das Internet kann man schon vorab Kontakt zu Vermietern und Maklern aufnehmen. Ich rate allerdings davon ab, ein Zimmer zu mieten, ohne es vorher gesehen zu haben, auch wenn man Fotos oder Videos von dem Objekt geschickt bekommt. Viele Vermieter sind zwar von der Universität überprüft, aber es gibt immer wieder Betrüger und man sieht sein Geld nie wieder. Wenn man nicht die Möglichkeit hat in einem der Wohnheime unterzukommen, dann sollte man Southampton gegebenen Falls schon vorher einmal anreisen und sich verschiedene Wohnungen und Zimmer ansehen. Die Termine lassen sich über Internet oder Telefon leicht vereinbaren. Am besten vorher schon mal nachfragen, welche Dokumente für einen Mietvertrag benötigt werden, damit man sich optimal vorbereiten kann. Es ist auch möglich erst bei der Ankunft in Southampton nach einer Unterkunft zu suchen. Wohnraum gibt es in Southampton eigentlich genug. In der Zeit kann man in einem B&B oder einem Hotel in Southampton unterkommen. Wer nicht so viel Geld ausgeben will, kann auch über coachsurfing eine kostenlose Unterkunft finden.

Gut zu wissen ist, dass man in England meistens pro Woche zahlt und nicht pro Monat. Man verrechnet sich leicht, da man annimmt ein Monat hätte vier Wochen. Viele haben fünf Wochen und das sollte man auf jeden Fall beachten. Ebenfalls wichtig ist, dass Nebenkosten, vor allem Strom- und Heizungskosten, in England schnell sehr hoch werden. Die Häuser sind in der Regel schlecht isoliert. Wer also im Winter nach Southampton kommt und mit Englischen Studenten zusammen wohnt, muss sich auf eine kalte Zeit gefasst machen. Englische Studenten wollen die Kosten meistens gering halten und schalten die Heizung deshalb nur für ein paar Stunden am Tag an. Den Rest des Tages laufen sie in ihrer Winterjacke im Haus herum. Eine mobile Standheizung kann die Lösung sein, diese verbrauchen aber meistens viel Strom, was wiederum mehr Nebenkosten bedeutet.

Wohnheime

Wer im Wintersemester Glück hat oder im Sommersemester nach Southampton kommt, hat die Möglichkeit in einem Wohnheim unterzukommen. Das ist nicht unbedingt besser als in einem shared house zu leben, aber wesentlich unkomplizierter, vor allem, weil es fixe Nebenkosten gibt und man am Ende seines Erasmusaufenthaltes keinen Nachmieter suchen muss. Außerdem erhält man eine gratis Busfahrkarte für ein Semester. Damit kann man Geld sparen, wenn man nicht sowieso vor hat ein Fahrrad zu kaufen. Die Mietverträge sind in der Regel ein Jahr, aber auf Nachfrage, kann man ein Zimmer im Wohnheim auch nur für ein Semester mieten. Die Miete für ein Semester muss in zwei Raten bezahlt werden und kann nicht überwiesen werden, sondern muss über ein bestimmtes online payment Verfahren bezahlt werden. Dieses System ist oft Fehlerhaft oder es gibt Probleme mit dem Passwort. Ich empfehle also nicht bis kurz vor Ablauf der Frist zu warten um zu bezahlen, damit man, falls technische Probleme auftreten, noch einen Puffer hat.

In Southampton gibt es mehrere Wohnheime, die unterschiedlich weit von der Universität entfernt sind. Am nächsten am Hauptcampus (Highfield Campus) liegt das Wohnheim Glen Eyre. Der Campus ist fußläufig. Ich habe im Wohnheim Montefiore in Wesses Lane gewohnt. Das ist wohl der größte Wohnkomplex. Quasi um die Ecke liegt ein weiteres Wohnheim, die Connaught Halls. Wessex und Connaught sind zu Fuß ca. 20 Minuten vom Highfield Campus entfernt. Aber mit dem Bus sind es 7 Minuten. Die Haltestelle liegt genau vor dem Wohnheim. Bei der Wahl eines Wohnheims, muss man sich nicht nur für dieses, sondern auch für eine Zimmerkategorie entscheiden und ob man mit oder ohne Verpflegung (also self-catered oder catered) mieten will. Je nach Entscheidung ändert sich natürlich auch der Preis.

Leben und Studieren

Das Unileben in Southampton lässt sich sehr vielfältig gestalten. Zu Beginn des Semesters findet der Bunfight statt, eine Veranstaltung bei der sich alle Societies (Vereine) der Universität vorstellen. Dort sollte man unbedingt hingehen, wenn man einer Society beitreten will. Das Angebot ist sehr vielfältig und reicht von der Erasmus-Society, die verschiedene Vergünstigungen für Erasmusstudenten verspricht, über die Cup-Cake-Decorating Society bis hin zu jeglichem Sport, den man sich vorstellen kann. Es ist für wirklich jeden etwas dabei.

Wer keine Lust hat, einer Society beizutreten oder noch mehr sportliche Auslastung braucht, kann sich auch eine Mitgliedschaft im Jubilee Sportcentre besorgen. In der Regel ist diese Mitgliedschaft ein- oder halbjährig. Es ist allerdings auch möglich eine Mitgliedschaft für nur 3 Monate zu bekommen. Dies ist allerdings nicht so gern gesehen, also kann es sein, das man Ausdauer braucht um diese zu bekommen. In der Regel reicht es aber aus, sich aus dem Office der Fakultät eine Bestätigung ausstellen zu lassen, die die Dauer des Aufenthalts bestätigt. Diese kann man dann am Empfang im Sportcentre vorzeigen und dann sollte die kurze Mitgliedschaft kein Problem sein. Dann kann man kostenlos schwimmen, das Fitnessstudio zu benutzen oder verschiedene Sportkurse besuchen. Das Jubilee Centre befindet sich auf dem Highfield Campus. Es gibt jedoch auch ein sehr kleines Fitnessstudio im Connaught Wohnheim. Dieses kann man mit der Mitgliedschaft ebenfalls benutzen.

Für andere soziale Events sorgt die Students Union (SUSU). Sie organisiert verschiedenste Parties, Kinoabende, Pubquiz Abende, usw. Auf der Seite http://www.susu.org/ kann man die aktuellen Veranstaltungen einsehen. Die meisten Veranstaltungen, die SUSU organisiert, finden im SUSU Building auf dem Highfield Campus statt. In dem Gebäude sind Sporthalllen, ein Kino, eine Bar, ein Club und das Boxoffice, bei dem man Tickets für viele Veranstaltungen kaufen kann

Die Seminare, die man zu Beginn wählt, lassen sich innerhalb der ersten zwei Wochen ohne viel Aufwand und Probleme wechseln. Es reicht eine E-Mail mit Matrikelnummer und gewünschten Änderungen an das Office der Psychologischen Fakultät. Dort kann man auch jederzeit hingehen, wenn man irgendeine Frage hat oder irgendein Formular braucht. Alle, die dort arbeiten sind sehr nett und hilfsbereit, also keine Scheu haben, dort jemanden anzusprechen und um Rat zu fragen.

Für jedes Seminar gibt es mehrere Leistungsnachweise. Das können Präsentationen, Hausarbeiten, Essays, Diskussionen, Poster, Klausuren oder kreative Arbeiten sein. Ein gewisser Prozentsatz sind in jedem Seminar Versuchspersonenstunden (Research Participation). Die Anzahl der Stunden, die man ableisten muss, richtet sich nach den gewählten Seminaren und ob sie Erst-, Zweit- oder Drittsemester Veranstaltungen sind. Für Erstsemesterseminare oder Vorlesungen muss man am meisten Versuchspersonenstunden leisten. Leider kommt man nicht um diese Versuchspersonenstunden drum rum, egal, welche Argumente man vorbringt. Es gibt aber viele Fragebögen, die man online ausfüllen kann, so hat man die Stunden relativ schnell zusammen.

Klausuren finden zu einer bestimmten Zeit am Ende des Semesters statt. Wann genau, weiß man erst etwa einen Monat vorher. Die Termine werden per E-Mail mitgeteilt. In dieser befindet sich auch ein Link, der zu einer genaue Tabelle der eigenen Klausurtermine, den Ort der Klausuren und der Sitzplatznummer führt. Diese sollte man sich unbedingt merken und aufschreiben, da man bei den Klausuren genau diesen Platz einnehmen muss. Die Klausuren können von unterschiedlicher Länge sein. Erasmusstudenten ist es erlaubt ein Wörterbuch mitzubringen, dies muss man vorher anmelden, dann wird es kurz vor der Klausur durchgesehen. Ansonsten darf man nur Stifte und Wasser mit zur Klausur nehmen. Essen ist nicht erlaubt. Der Studentenausweis muss unbedingt mitgebracht werden.

Ausflüge und Umgebung

Wer einmal genug von Southampton hat, findet unmittelbar in der Umgebung sehr schöne Reiseziele:

Mit dem Zug oder dem Bus ist man schnell und kostengünstig in Winchester., eine sehr schöne Stadt. Dort findet man zahlreiche schöne Restaurants, den Runden Tisch von König Artus und eine sehenswerte Kathedrale. Im Dezember findet ein süßer Weihnachtsmarkt statt, den man nicht verpassen sollte. Am Guy Fawkes Day gibt es dort ein großes Feuerwerk, das musikalisch begleitet wird. Die Erasmus Society organisiert dorthin Ausflüge.

Ebenfalls nicht weit mit dem Zug entfernt ist Borunemouth. Dort wartet ein tolles Strandpanorama. Die Innenstadt ist nicht unbedingt sehenswert.

Mit der Fähre ist man in einer halben Stunde auf der Isle of Wight. Diese ist kaum an einem Tag zu erkunden, da die Busse dort sehr lange brauche um die jeweiligen Ziele anzufahren. Der Besuch ist aber wirklich empfehlenswert, dort gibt es viele Sehenswürdigkeiten, tolle Aussichten, schöne Strände, süße Fischerdörfer und vieles mehr.

Wer nach London will, kommt günstig mit dem nationalexpress dorthin. Sogar ein Tagesausflug lohnt sich, da man etwa 2, 5 Std., je nach Verkehrslage, unterwegs ist. Man kann entweder vom City Centre oder vom Highfield Campus aus abfahren. In London kommt man an der Victoria Bus Station an. In ein paar Minuten zu Fuß ist man dann schon bei der nächsten U-Bahnstation und kann London erkunden.