Southampton WS 2017/18 (MSc)

xNo longer available: Southampton, Wintersemester 2017/2018 (Master)

Vorbereitungen und Wohnungssuche

Ich habe damals auf der Internetseite Erasmusu ungefähr ein dreiviertel Jahr vor meinen Aufenthalt meine WG gefunden (Nachteil ist dabei, dass man eine Buchungsgebühr von 80€ zahlen muss). Im Nachhinein würde ich jedem empfehlen etwas länger zu warten, da die guten Angebote alle eher spontan in diversen Facebook-Gruppen (International group Southampton, Erasmus Southampton...) und sich dort eher Studenten zusammenfinden, die Lust auf WG-Leben haben. Meine Wohnung war dafür verhältnismäßig in gutem Zustand und die Warmmiete war zu Beginn bereits in den Preis miteingeschlossen. Von anderen Erasmus-Mitstudenten weiß ich, dass die Nebenkostenrechnung in den allermeisten Fällen teurer kam als anfangs angekündigt. Ich würde daher immer darauf achten eine Wohnung zu mieten mit „all bills included“. Wer erst vor Ort suchen will, hat ebenfalls noch gute Chancen etwas zu bekommen, da in der Uni häufig WG-Angebote ausgehängt werden, die sich speziell auf Studenten beziehen und sehr nah an der Uni gelegen sind. Außerdem bleiben viele Erasmusleute nach den Prüfungen etwas länger um noch zu reisen und ihre Zimmer werden dann erst etwas später frei. Außerdem kann es nicht schaden sich vor Ort ein Bild zu machen, da es auch in unserer Erasmusgruppe damals einige Enttäuschungen bei der Besichtigung des gemieteten Zimmers gab. Bezüglich der Lage ist es angenehm zwischen Zentrum und Uni zu wohnen. Ich würde daher die Gegend Portswood empfehlen, da man von dort überall schnell hinkommt und auch nach dem Feiern gemeinsam nach Hause laufen kann, da dort die meisten Studenten wohnen. Ich habe mich damals nicht für das Wohnheim beworben, Kommilitonen haben jedoch erzählt, dass es (wenn man Glück hat) auch nur für ein Semester mit dem Wohnheim klappt. Allerdings soll das Zusammenleben sehr stark von dem gewählten Wohnheim abhängen. Die Mayflower halls sind zum Beispiel dafür bekannt, dass dort sehr viel gefeiert wird. Wer es lieber ruhiger mag, sollte sich z.B. auf der Homepage der Gatwick Halls umschauen (jedoch sehr teuer, uninah aber weit weg vom Zentrum).

Fortbewegung

Ich habe mir damals ein Fahrrad gekauft. Hierfür eignen sich die Seiten (gumtree und facebook marketplace). Das Wetter war letzten Winter sehr gut, sodass ich auch im Winter alles mit dem Fahrrad erledigen konnte (von der Uni ins Zentrum sind es ca. 20 min). Wenn es doch mal geregnet hat, habe ich den Bus genommen. Es gibt an der Highfield Uni einen „Unilink-shop“ in dem man sich auch 2- oder 7 Tagestickets kaufen, wenn der Wetterbericht für die nächsten Tage mal nicht so gut ausfällt. Wenn man in einer Student hall wohnt, ist der Unilink-Bus-Pass für das gesamte Semester inkludiert (kostet normal etwas über I00 Pounds). In Southampton ist es außerdem nach dem Feiern sehr verbreitet via Uber nach Hause zu fahren, wenn die Busse dann nur noch sehr unregelmäßig kommen. Das Uber- Angebot ist dort übermäßig stark ausgeprägt.

Unileben

Ich habe mein Erasmussemester im Master „Health Psychology“ gemacht. Wir waren ein sehr kleiner Kurs mit nur 8 Leuten. Die Leute waren sehr nett und haben mich gleich aufgenommen als würde ich den ganzen Master mit ihnen verbringen. Die Atmosphäre war daher sehr familiär, die Dozenten wurden mit Vornamen angesprochen und häufig wurden Gastdozenten eingeladen, die in genau dem Bereich forschen, der in der bestimmten Vorlesung behandelt wurde. Das war sehr spannend und ich konnte dadurch nochmal sehr viel mehr praktische Erfahrungen mitnehmen als in Deutschland, da die Dozenten häufig auch nebenbei in einer Klinik gearbeitet haben. Das Unileben ist sehr streng getaktet und wir hatten in allen Kursen Anwesenheitspflicht. Außerdem gab es zusätzliche Veranstaltungen wie den „Journal Club“, für den man vorher ein bestimmtes Paper lesen musste, was dann diskutiert wurde. Generell ist das Unileben sehr viel verschulter als bei uns und Hausaufgaben sind keine Seltenheit. Die Prüfungsleistungen bestanden meist aus einem Essay und einer Klausur. Ich fand die Benotung meist sehr entgegenkommend und vor allem bei schriftlichen Hausarbeiten oder Essays gab es immer ein ausführliches Feedback.

Freizeit

Die Uni bietet unendlich viele societies an, in die man zu Beginn des Semesters eintreten kann (von Cocktail society über Fallschirmspringen bis hiking society). Es ist auf jeden Fall für jeden was dabei und eine super Möglichkeit auch mal mit Engländern in Kontakt zu kommen, was im Erasmusleben ja gar nicht so selbstverständlich ist. Außerdem bietet die Jubilee Sports hall ein sehr faires Angebot für eine Fitnessmitgliedschaft an. Ich war damals von Oktober bis Januar in Southampton und habe eine Mitgliedschaft ab November bis Januar für 60 Pounds gebucht. Mit dieser Mitgliedschaft kann man alle Sportkurse (von Spinning bis Yoga) mitmachen, den Fitnessraum nutzen und schwimmen gehen. Feiertechnisch ist sowohl am Unicampus als auch im Zentrum so einiges geboten. Ich war allerdings mehr in Pubs und auf Hausparties unterwegs. Ich kann das Belgium Beer Cafe und das London Brewhouse sehr empfehlen. Vor allem im Winter kann man sich dort mit Billiard, Gemeinschaftsspielen und Bier den Abend sehr gut versüßen.

Fazit

Zusammenfassend kann ich nur raten sich für das Semester in Southampton zu entscheiden. Sogar im Winter kann man in Southampton viel erleben und das Wetter war durch die südliche Lage der Stadt sehr viel sonniger als erwartet. Auch wenn die Stadt eher industriell geprägt ist, bietet sie einige schöne Ecken. Zudem ist die Nähe zu London sowie zu weiteren sehr sehenswerten Orten (Seven sisters, Brighton, Bath....) ein zusätzliches Argument für Southampton. Ich bin sehr froh, dass ich diese Erfahrung machen konnte und würde es jederzeit wieder tun.