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J. Rudert

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Prof. Johannes Rudert

(1894 - 1980 )

Ordinarius von 01.04.1952 - 30.09.1962

II. Phase: Erstes Ordinariat - Psychologie als "Ein-Mann-Unternehmen"

J. Rudert wird im SS 1952 im Personal- und Vorlesungsverzeichnis der Universität erstmals als ordentlicher Professor für Psychologie genannt. Das Psychologische Institut hat nun einen eigenen Lehrstuhl, dem zwei Assistenten (L. Pongratz und R. Kirchhoff) zugeordnet sind. Wie Willy Hellpach als Direktor vertritt Johannes Rudert bis zu seiner Emeritierung nach dem SS 1962 die Psychologie für die Dauer eines Jahrzehnts an der Universität Heidelberg. In der Interimsphase bis zur Wiederbesetzung seines Lehrstuhls vertritt er im WS 1962/1963 und im SS 1963 seine ehemalige Stelle. (Als Emeritus erscheint er im Personal- und Veranstaltungsverzeichnis der Universität Heidelberg erstmals im SS 1963).

In der Rückschau erscheint das Ordinariat J. Ruderts aus Sicht der zu Beginn der III., der Differenzierungsphase geschaffenen AE >Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie< bereits als Antizipation von deren inhaltlicher Konzeption. In dem zunächst geschaffenen zweiten Lehrstuhl werden Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie vom Beginn der siebziger Jahren bis zum Ende des Jahrtausends in einer Arbeitseinheit verknüpft. Als hätte er diese Struktur bereits im Auge bietet J. Rudert jedes Semester immer wieder entwicklungspsychologische und in mehreren Semestern auch Veranstaltungen zur Pädagogischen Psychologie (SS 1955; SS 1958; WS63/64) an. Dies gilt auch für seine Mitarbeiter.

Hiermit knüpft er an die Inhalte der gemeinsam mit seiner Frau Ruth Rudert ausgeübten praktischen Tätigkeiten an. Damit trägt er nicht zuletzt den Interessen und Aktivitäten seiner Frau Rechnung, die sich in seinen ersten Heidelberger Jahren (teilweise unentgeltlich) in das Haus einbringt (u.a. durch die Vertretung einer wissenschaftlichen Assistentenstelle [vgl. Müller 2000, S. 47]). So arbeiten Ruderts gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen auch praktisch-therapeutisch-Aktivitäten, die auf ihre Leipziger Zeit zurückgehen. Möglicherweise wird das Interesse an pädagogisch-psychologischen, praxisbezogenen Themen und Fragen - Fam. Rudert wohnt lange in der Keplerstr. 55, also in unmittelbarer Nähe zur späteren Pädagogischen Hochschule Heidelberg - durch diese Nähe inspiriert und aufrechterhalten. Die Vergabe von Lehraufträgen in Ruderts Zeit legt dies nahe.

Folgerichtig und als weitere Vorwegnahme kommender Strukturen (Erziehungsberatungsstelle) erscheint auch das Erziehungsberatungsangebot seines Assistenten L. Pongratz (SS 1957). - im xx wird eine Erziehungsberatungsstelle geschaffen, die ab xx der Abteilung Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie zugeordnet wird.

Qualifikationen

Dissertationen

Engelmann, W. (1955). Untersuchung über die geistig-seelische Entwicklungsbeschleunigung im Wertungsbereich. Unveröffentlichte Dissertation am Psychologischen Institut der Universität Heidelberg.

Pfaffenberger, H. (1959). Untersuchungen über die visuelle Gestaltwahrnehmung vorschulpflichtiger Kinder. Unveröffentlichte Dissertation am Psychologischen Institut der Universität Heidelberg.

Mields, J. (1962). Diagnostische Möglichkeiten der Intelligenz-Beurteilung. Unveröffentlichte Dissertation am Psychologischen Institut der Universität Heidelberg.

Rieder, O. (1963). Die vorsprachlichen stimmlichen Äußerungen. Unveröffentlichte Dissertation am Psychologischen Institut der Universität Heidelberg.

Pongratz, J.M. (1964). Zur Ontogenese des sittlichen Urteils in besonderer Anknüpfung an die einschlägige Theorie Piagets. Unveröffentlichte Dissertation am Psychologischen Institut der Universität Heidelberg.

Habilitationen

Pongratz (1959/60). Psychologie menschlicher Konflikte Antrittsvorlesung: Die Bedeutung frühkindlicher Prägungen für die Charakterologie.

Lehre

SS 1952
Übungen über Entwicklungstestverfahren

WS 1952/1953
Milieuformen in ihrer Bedeutung für die Entwicklung des Kindes

SS 1953
Übungen über kindliche Charaktere

WS 1953/1954
Die seelische Entwicklung in der Kindheit und Reifezeit
Übungen zur sozialen Entwicklung des Kindes (mit Demonstration)

SS 1954
Entwicklungstestverfahren

WS 1954/1955
Milieuformen in ihrer Bedeutung für die Entwicklung des Kindes

SS 1955
Übungen über Kindercharaktere

SS 1956
Die seelische Entwicklung (Kindheit und Reifezeit)
Übungen über die soziale Entwicklung des Kindes

WS 1958/1959
Psychologie der Lebensaltersstufen
Übungen über die soziale Entwicklung des Kindes

SS 1961
Psychologie der Lebensalter
Soziale Entwicklung in Kindheit und Jugend

SS 1964
Psychologie der Lebensalter (außerplanmäßige Professur)

Lehraufträge

  • E. Kern, OStDir., (später Prof. an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg)

WS 1954/1955
Die Sprachanbildung beim taubstummen Kind

SS 1955
Die Sprache des taubstummen, spätertaubten und sprachgeschädigten Kindes im Vergleich mit der des hörenden

WS 1955/56
Grundprobleme der Sprache im Hinblick auf die Spracherlernung des taubstummen Kindes

SS 1956
Die Genese der Sprache des taubstummen Kindes im Vergleich mit der des hörenden

WS 1956/1957
Die Sprachanbildung beim taubstummen Kinde

SS 1957
Das Weltbild des taubstummen Kindes und seine Entwicklung

WS 1957/195
Grundprobleme der Sprache im Hinblick auf die Spracherlernung des taubstummen Kindes

SS 1958
Die Genese der Sprache des taubstummen Kindes im Vergleich mit der des hörenden

WS 1958/1959
Die Sprachausbildung beim taubstummen Kinde

SS 1959
Das taubstumme Kind im Forschungsbereich der Psychologie

WS 1959/1960
Grundprobleme der Sprache im Hinblick auf die Spracherlernung des taubstummen Kindes

SS 1960
Die Genese der Sprache des taubstummen Kindes im Vergleich mit der des hörenden

WS 1960/61
Die Sprachanbahnung beim taubstummen Kinde
Das taubstumme Kind im Forschungsbereich der Psychologie

SS 1961
Die Sprachanbildung beim taubstummen Kinde II
Das taubstumme Kind im Forschungsbereich der Psychologie II

WS 1961/1962
Grundprobleme der Sprache im Hinblick auf die Spracherlernung des gehörgeschädigten Kindes

SS 1962
Die Genese der Sprache des taubstummen Kindes im Vergleich mit der des Hörenden

WS 1962/63
Die Genese der Sprache des taubstummen Kindes im Vergleich mit der des hörenden II

SS 1963
Die psychologischen Grundlagen für Sprachanbildung und Sprachaufbau beim gehörgeschädigten Kinder

WS 1963/1964
Die geistig-seelische Entwicklung des körpergeschädigten Kindes und die Sprache

SS 1964
Grundprobleme der Sprache im Hinblick auf die Spracherlernung des gehörgeschädigten Kindes

  • L. Pongratz (1915 - 1995)

WS 1963/64 - WS 1965/66

  • Dr. K.-H. Seifert (WS 1957/58 - SS 1968)

SS 1959
Psychologische Untersuchungsmethoden zur Erforschung des taubstummen Kindes (für Taubstummenlehrer)

SS 1961
Psychologische Untersuchungsmethoden zur Erforschung des taubstummen Kindes (für Taubstummenlehrer)

  • Ruth Rudert: verschiedene (unentgeltliche) Tätigkeiten

Mitarbeiter/innen

Assistenten(innen)

  • Dr. R. Kirchhoff (1.5.1952 - WS 1956/57)

Lehre (SS 1953 - SS 1963)

SS 1953
Übungen zur Entwicklung von Denken und Sprechen beim Kinde

WS 1955/1956
Übungen zur Entwicklungspsychologie

als Dozent; Privatdozent; Diätendozent:

WS 1957/1958
Übungen zur Entwicklungspsychologie

SS 1958
Die geistig-seelische Entwicklung des Kindes

WS 1960
Übungen zur Entwicklungspsychologie

WS 1960/1961
Die geistig-seelische Entwicklung des Kindes

SS 1963
Entwicklungspsychologie

  • L. Pongratz (1956 - 1959)

Lehre (SS 1956 - WS 1963/64)
Bietet als Assistent (1956 - 1959) keine entwicklungspsychologisch bedeutsamen Lehrbeiträge

Als Dozent; Privatdozent; Diätendozent (von SS 1961 bis WS 1963/1964):

SS 1961
Fehlhaltungen im Kindes- und Jugendalter

Lehraufträge

Pongratz, L. (WS 1963/64 - WS 1965/66)

  • Dr. J. Schön (SS 1958 - WS 1965/66)
  • J. Mields (1.4.1961 - 31.3.1963)

Ausserplanmäßige Professoren(innen) / Dozenten(innen)

  • Dr. R. Kirchhoff ( SS 1963)

Lehre (SS 1953 - SS 1963) SS 1953
Übungen zur Entwicklung von Denken und Sprechen beim Kinde

WS 1955/1956
Übungen zur Entwicklungspsychologie

als Dozent; Privatdozent; Diätendozent:

WS 1957/1958
Übungen zur Entwicklungspsychologie

SS 1958
Die geistig-seelische Entwicklung des Kindes

WS 1960
Übungen zur Entwicklungspsychologie

WS 1960/1961
Die geistig-seelische Entwicklung des Kindes

SS 1963
Entwicklungspsychologie

  • L. Pongratz (SS 1961 - WS 1963/1964)

Bietet als Assistent (1956 - 1959) keine entwicklungspsychologisch bedeutsamen Lehrbeiträge

Als Dozent; Privatdozent; Diätendozent (von SS 1961 bis WS 1963/1964):

SS 1961
Fehlhaltungen im Kindes- und Jugendalter

Lehraufträge

Pongratz, L. (WS 1963/64 - WS 1965/66)

  • W. Witte (WS 1952/53 - SS 1954)

Erster (offizieller) Mitarbeiter W. Hellpachs wurde ab Januar 1943 als Assistent und nach kurzer Unterbrechung nach dem Kriege erneut W. Witte. Sowohl bei W. Hellpach und J. Rudert beschäftigt, verbindet er als Brücke Vor- und Nachkriegszeit, die ordinariatslose mit der Zeit des ersten Ordinariats.

Erziehungsberatungsstelle