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Bequem zwischen zwei Stühlen sitzen: Eine explorative Studie zu den interindividuellen Unterschieden bei dem Empfinden von ambivalenten Emotionen und deren Konsequenz für das Wohlbefinden

Titel

Bequem zwischen zwei Stühlen sitzen: Eine explorative Studie zu den interindividuellen Unterschieden bei dem Empfinden von ambivalenten Emotionen und deren Konsequenz für das Wohlbefinden

AutorInnen

Churusinova, M., Kocheva, N., Stoyanova, A.

Abstract

In der Diskussion über die Koexistenz von gegensätzlichen Emotionen liefern die ambivalenten Emotionen einen Nachweis für das gleichzeitige Empfinden von positiven und negativen Emotionen. Basierend auf der bisherigen Forschung wird die Hypothese formuliert, dass hohe Neurotizismuswerte und das Empfinden von ambivalenten Emotionen im Zusammenhang stehen können. Das häufige Erleben von ambivalenten Emotionen wird weiterhin mit hohem Wohlbefinden assoziiert, was auf die adaptive Funktion der Aktivierung von negativen zusammen mit positiven Emotionen bei stressigen Situationen zurückzuführen ist. 72 Teilnehmern wurden fünf kurze Videos vorgestellt, die ambivalente Emotionen hervorrufen sollen. Anhand einer Intensitätsskala wurde der Ausmaß der empfundenen Emotionen erfasst und schließlich berichteten die Versuchspersonen retrospektiv über ambivalente Emotionen in ihrem Alltag. Die Variablen Neurotizismus, Wohlbefinden und die von den Videos induzierten ambivalenten Emotionen wurden in ein Regressionsmodell aufgenommen, wobei kein signifikanter Zusammenhang oder Interaktionseffekte gefunden wurden. Der Abruf von ambivalenten Emotionen aus dem Gedächtnis und der Neurotizismus verbesserten die Vorhersagegüte des Regressionsmodells. Diese Forschung liefert Einsichte für das Wesen der ambivalenten Emotionen und deren Messung, wobei der retrospektive Bericht von ambivalenten Emotionen seine adaptive Funktion besonders bei Individuen mit hohen Neurotizismuswerten entfalten kann.

Schlagworte

Ambivalente Emotionen, Neurotizismus, Wohlbefinden