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Speeded Bindings: Entwicklung eines Paper-Pencil- Kurztests zur Messung der fluiden Intelligenz

Titel

Speeded Bindings: Entwicklung eines Paper-Pencil- Kurztests zur Messung der fluiden Intelligenz

AutorInnen

Bürger, L., Hoppe, K., Stein, C.

Abstract

In Anlehnung an Chuderski (2019) wurde ein nonverbaler Paper-Pencil-Kurztest zur Messung der fluiden Intelligenz entwickelt, welcher die Lösung teilweise trivialer Binding-Aufgaben erfordert. Theoretisch basiert die Arbeit auf Oberauers Arbeitsgedächtnismodell (2002) und dessen Binding Hypothese (2019). Der Test ist als Speed-Test angelegt, dessen sieben verschiedene Subskalen eine einfache Wiedererkennung (Skala A1 bis A4), eine mentale Spiegelung (B1 bis B2) oder die Verknüpfung von Prämissen (C1) erfordern. Trotz ihrer Kürze erreichen die Subskalen des Tests zufriedenstellende Reliabilitätswerte (Cronbachs Alpha zwischen α=.71 und α=.89). Die Ergebnisse einer explorativen Faktorenanalyse liefern Argumente für einen gemeinsamen übergeordneten Faktor der sieben Subskalen. Die Validierung des Tests erfolgte anhand einer Stichprobe (N= 71, Durchschnittsalter= 33.4 Jahre), die zudem eine kognitive Testbatterie bearbeitete. Die Korrelationen des Gesamtscores mit der Arbeitsgedächtniskapazität (r=.46) und der allgemeinen Intelligenz (r=.52) erwiesen sich als vielversprechend. Insbesondere die komplexeste Skala C1 zeigt einen starken Zusammenhang mit der allgemeinen Intelligenz (r=.60). Die Hypothese, dass die trivialsten Skalen A1 bis A4 einen guten Indikator für die Verarbeitungsgeschwindigkeit darstellen, ließ sich hingegen nicht bestätigen. Zukünftig könnte der Test durch eine Ausweitung der C1-Skala und eine Kürzung der Skalen A1 bis A4 verbessert werden.

Schlagworte

Binding, Intelligenz, Speed Test