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Einfluss von Body-Positivity-TikTok-Videos auf Körperwahrnehmung und Wohlbefinden

Titel

Einfluss von Body-Positivity-TikTok-Videos auf Körperwahrnehmung und Wohlbefinden

AutorInnen

Wunderer, J., Mahl, J., de Araújo Lins, V., Schultheiß, A.

Abstract

Durch die zunehmende Nutzung sozialer Medien steigt der mediale Einfluss auf Schönheitsideale und die eigene Körperwahrnehmung enorm. Dies führt insbe- sondere bei Frauen nicht nur zu kurzfristiger Unzufriedenheit, sondern auch zur Internalisierung von Schönheitsidealen und zunehmendem Diät-Verhalten. Als Gegenbewegung setzen Body-Positivity-Initiativen gezielt auf die Verbreitung von Inhalten, die unrealistische Schönheitsstandards infrage stellen. Auf digita- len Plattformen wie TikTok präsentieren die Creator Videos, die die Vielfalt von Körperformen betonen und authentische Darstellungen fördern, indem sie be- wusst vermeintlich „tabuisierte“; Körpermerkmale sichtbar machen. Dieser An- satz hat das Potenzial, nicht nur kurzfristig das Wohlbefinden und die Körper- wahrnehmung zu verbessern, sondern langfristig die Akzeptanz des eigenen Körpers zu stärken. Während die Wirkung von Body-Positivity-Inhalten auf ver- schiedenen Plattformen bereits Gegenstand zahlreicher Studien war, gibt es bislang nur wenige Erkenntnisse zu dem App-Format TikTok. Intention der vor- liegenden Studie ist es, die bisherigen methodischen und theoretischen Unzu- länglichkeiten vorgehender Studien zu verbessern und ein differenziertes Ver- ständnis des Wirkmechanismus von Body-Positive Videoinhalten zu gewährleis- ten. Hierfür überprüfen wir mithilfe von 6 Gruppen (4 Experimental- und 2 Kon- trollgruppen), inwiefern exemplarisch körperpositive Videos einen Einfluss auf die momentane Körperwahrnehmung haben. Anschließend wird bestimmt, wodurch dieser Effekt zustande kommt. Kontrolliert wird zudem, ob Pretest-Ef- fekte entstehen. Wir erwarten, dass das Anschauen der Videos einen signifi- kant positiven Einfluss auf die Körperwahrnehmung und das momentane Wohl- befinden hat. Gleichzeitig gehen wir davon aus, dass die Effektstärken bei Per- sonen ohne Pretest geringer ausfallen könnten, da sie weniger sensibilisiert auf die Inhalte reagieren. Sollten sich die erwarteten Effekte bestätigen, könnten die Ergebnisse wichtige Implikationen für die Gestaltung der sozialen Medien liefern. Eine bewusstere Integration von Body-Positivity-Inhalten könnte dazu beitragen, die negativen Auswirkungen sozialer Medien auf die psychische Ge- sundheit zu reduzieren. Darüber hinaus könnte die Förderung eines reflektier- ten und bewussten Medienkonsums langfristig zu einem verantwortungsvolle- ren Umgang mit sozialen Medien führen und die Internalisierung suggerierter Schönheitsideale abmildern.

Schlagworte

Tik Tok, evaluative Konditionierung