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Fehler im Blick – der Einfluss des sozialen Kontextes auf post-error slowing

Titel

Fehler im Blick – der Einfluss des sozialen Kontextes auf post-error slowing

AutorInnen

Quente, S., Rentschler, L., Schintgen, C., Müller, V.

Abstract

Post-error slowing (PES) beschreibt den Effekt, dass Menschen nach einem Feh- ler in Reaktionszeitaufgaben langsamer werden. Vorherige Untersuchungen konnten zeigen, dass der soziale Kontext diese Verlangsamung beeinflusst. In dieser Studie untersuchen wir, ob die Verlangsamung nach Fehlern auch auf- tritt, wenn die Versuchsteilnehmenden Fehler einer anderen Person beobach- ten. Außerdem schauen wir uns an, welche Auswirkungen die Rolle der ande- ren Person („Partnerin“ oder „Gegnerin“) auf den Einfluss des beobachteten Fehlers hat. Dazu bearbeiteten alle 60 Versuchspersonen einen Flanker Task unter drei Bedingungen: kompetitiv („gegen“ jemanden), kooperativ („mit“ je- mandem zusammen in einem Team) und neutral (keine andere Person invol- viert). Die „Gegenüber“ in der kooperativen und kompetitiven Bedingung wa- ren von einem Computer simuliert, was den Versuchspersonen nicht bewusst war. Ein Verlangsamung nach Fehlern der simulierten Person (observed post- error slowing) konnte nicht gezeigt werden, ebenso wenig wie ein Zusammen- hang zwischen der Höhe des eigenen PES und der Höhe des oPES. Außerdem konnten wir keine Effekte des sozialen Kontexts (kompetitiv vs. kooperativ) auf PES nachweisen. Die fehlende Signifikanz des oPES könnte auf methodische As- pekte zurückzuführen sein. Wir vermuten, dass die Versuchspersonen zu sehr auf ihre eigene Aufgabe fokussiert waren und daher nicht auf die Antworten der simulierten Person geachtet hat. In zukünftigen Untersuchungen wäre es wichtig sicherzustellen, dass der Fokus stärker auf die Person gegenüber gerich- tet wird, zum Beispiel mit einer anderen Bildschirmanordnung oder einem tat- sächlichen Gegenüber vor Ort.

Schlagworte

Flanker Task, Kompetivität, Kooperation, post-error slowing, sozialer Kontext