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Der Blick im Wandel: Eine Eyetracking Analyse zur Neubewertung visueller Reize

Titel

Der Blick im Wandel: Eine Eyetracking Analyse zur Neubewertung visueller Reize

AutorInnen

Johann, L., Neitzel, A., Neuner, L.

Abstract

Nach der Eye-Mind-Hypothese gibt das Blickverhalten Einblicke in die kognitive Verarbeitung. Bisherige Forschung zeigt, dass kognitive Neubewertung das Blickverhalten beeinflusst. So wird während der Emotionsregulation durch kog- nitive Neubewertung eher von emotionalen Regionen des Bildes weggeschaut. Ziel dieser Studie ist es zu untersuchen, ob die Neubewertung auch einen Ein- fluss auf die Gesamtlänge der Sakkaden hat. Es wurde angenommen, dass bei der negativen Neubewertung mehr Sakkaden auftreten als in der Kontrollbe- dingung „weiter anschauen“. Im Rahmen eines größeren Forschungsprojekts nahmen 42 Versuchspersonen an einer experimentellen Studie teil, bei der ihre Augenbewegungen mithilfe eines Tobii Eyetrackers erfasst wurden. Die Teil- nehmer sahen sich negative Bilder an und erhielten bei jedem Bild die Anwei- sung, dieses entweder neu zu bewerten oder weiter anzuschauen. Bei den neu- bewerteten negativen Bildern nahmen die Sakkaden über die Betrachtungszeit weniger ab als bei den negativen Bildern, die lediglich betrachtet wurden, wo- bei in beiden Bedingungen die Sakkaden im Laufe der Zeit abnahmen. Interpre- tiert werden kann das Ergebnis im Sinne der Hypothese mit der Beachtung, dass schon vor der Aufforderung zur Neubewertung mehr Sakkaden in der Neu- bewertungsbedingung zu beobachten waren. Da die Bilder für die Neubewer- tungsbedingung gezielt ausgewählt wurden, wäre es sinnvoll, wenn zukünftige Forschung den gefundenen Effekt auch bei randomisierten Bildern untersucht.

Schlagworte

Blickbewegung, Eye-Mind-Theory, Sakkaden