Titel
Stacking the truth
AutorInnen
König, D., Scholz, A., Müller, L.
Abstract
Das Ziel der vorliegenden Studie war es, anhand eines neuen Untersuchungspa- radigmas den Einfluss von Stimulusvalenz auf den Illusory Truth Effect (Hasher et al., 1977) zu untersuchen. Dazu präsentierten wir 81 TeilnehmerInnen in ei- ner Onlinestudie 60 Statements, welche entweder einen kongruent positiven, kongruent negativen oder inkongruenten Inhalt aufwiesen. Alle Statements wurden nach vorher festgelegten Regeln rational konstruiert. Laut unserer Hy- pothese sollten die kongruent positiven Items flüssiger verarbeitet werden als die kongruent negativen und diese wiederum flüssiger als die inkongruenten Items, da laut der Density Hypothese von Unkelbach et al. (2008) semantisch dicht beieinander liegende Items flüssiger verarbeitet werden. Daraus leiten wir ab, dass die (kongruent) positiven Statements im Vergleich zu den beiden anderen Bedingungen tendenziell eher als wahr beurteilt werden sollten, wenn Verarbeitungsflüssigkeit tatsächlich dem Truth Effect als Mechanismus zu- grunde liegt (Unkelbach et al., 2011). Um den Effekt der Bedingung auf, dass Wahrheitsurteil zu bestimmen, wurde eine logistische Regression verwendet. Mit Berücksichtigung der Versuchsperson als Zufallseffekt konnte die Bedin- gung ca. 1.5% der Varianz aufklären (McFadden's R-squared = 0.158). Entgegen unserer Hypothese wurden die Items aus der kongruent negativen Bedingung häufiger als Wahr beurteilt. Zur Einschätzung dieses Befundes muss jedoch angemerkt werden, dass das Item-Material sich in seiner Schwierigkeit signifikant zwischen den 3 Bedingungen unterscheidet (χ² (2) = 74.75, p < .001), weshalb Rückschlüsse auf unsere Hypothesen unzulässig sind. Im Falle ei- ner Replikation unserer Untersuchung wäre eine Voruntersuchung zur Itemschwierigkeit daher unerlässlich.
Schlagworte
Density Hypothese, Illusory Truth Effect, Stimulusvalenz