Titel
Emotionaler Austausch bei Paaren: Beeinflusst die Beziehungszufriedenheit die Reaktionsmuster im Emoji-Paradigma?
AutorInnen
Riedlberger, G., Hellweg, M.
Abstract
Für eine hohe Beziehungszufriedenheit bei Paaren ist ein positiver Kommunikationsstil von Bedeutung. Das für diese Untersuchung entwickelte Emoji-Paradigma stellt den Anspruch, ein Instrument zur Erfassung von Kommunikationsmustern von Paaren zu sein. Diese Muster sollen anhand von Reaktionen auf emotionale Stimuli erfasst werden. Um erstmals die Wirksamkeit dieses Instruments zu testen, wurde in der vorliegenden Studie im Rahmen eines größeren Forschungsprojekts der Zusammenhang zwischen Beziehungszufriedenheit und Reaktionsmustern auf emotionale Stimuli untersucht. Es wurde erwartet, dass positive Reaktionen auf negative Emotionen im Emoji-Paradigma mit der Beziehungszufriedenheit (ZIP) korrelieren. Hierfür füllten 58 heterosexuellen Paare, also 116 Probanden, den Fragebogen zur Zufriedenheit in Paarbeziehungen (ZIP) aus und durchliefen das Emoji-Paradigma. In der vorliegenden Stichprobe wurde eine signifikante Korrelation (r =.18, p =.025) zwischen Beziehungszufriedenheit und positiven Reaktionen auf negative Stimuli vorgefunden. Keine signifikanten Unterschiede lagen vor, wenn man die Reaktionen auf negative Stimuli zwischen Gruppen mit hoher und niedriger Beziehungszufriedenheit verglich (Mann-Whitney-U-Test; W=1972, p=.052). Dennoch zeigen die Befunde, dass das Emoji-Paradigma in Zukunft ein valides Instrument sein könnte, um Kommunikationsmuster von Paaren zu erfassen, zumal Deckeneffekte der Beziehungszufriedenheit und eine begrenzte Entscheidungsfreiheit bei der Emoji-Wahl in der vorliegenden Stichprobe die Kovarianz vermutlich eingeschränkt haben. Weitere Untersuchungen mit repräsentativen Stichproben sind nötig, um das Instrument weiter zu validieren.
Schlagworte
Beziehungszufriedenheit, Emoji-Paradigma, Emotionale Reaktion, Kommunikation in Beziehungen