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Inwiefern beeinflusst Ekel die Aufmerksamkeit?

Titel

Inwiefern beeinflusst Ekel die Aufmerksamkeit?

AutorInnen

Baacke, C., Revink, N., Rivinius, T.

Abstract

Diese Arbeit geht der Frage nach, inwiefern emotional aversive Zustände die Aufmerksamkeitsausrichtung beeinflussen. Dazu wurde bei den Teilnehmern des Experiments Ekel induziert (Kontrollgruppe: neutrale Stimmung), indem sie dazu aufgefordert wurden, unechte, ekelerregende Objekte anzufassen und sich eine Situation vorzustellen, in der sie sich mit dem Objekt konfrontiert sehen (Kontrollgruppe: neutrale Objekte). Wir postulierten, dass in einer anschließenden Dot-Probe-Aufgabe, welche neutrale, ekelerregende, sauberkeitsrepräsentierende sowie positive Stimuli enthielt, erstens bei allen Probanden ein Aufmerksamkeitsbias gegenüber ekelerregenden Stimuli sowie zweitens bei Teilnehmern der Ekelbedingung eine verstärkte Präferenz gegenüber Sauberkeitsbildern besteht. Diese These ließ sich in der durchgeführten Untersuchung nicht bestätigen, da einfaktorielle Varianzanalysen keine signifikanten Effekte nachweisen konnten. Die Frage, ob die Aufmerksamkeitsausrichtung in emotional aversiven Zuständen nicht ausschließlich von „bottom-up“-Prozessen geleitet wird, sondern ob ebenso „top- down“-Prozesse wie Ziele, diesen bestehenden aversiven Zustand aufzulösen, in der Aufmerksamkeitsforschung ebenso Rechnung tragen, bleibt somit unbeantwortet.

Schlagworte

Aufmerksamkeitsbias, Ekel, Emotionsregulation, Motivation