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Interaktion auf Facebook: Konformitätsverhalten und Auswirkungen intensiver Nutzung auf die Lebenszufriedenheit

Titel

Interaktion auf Facebook: Konformitätsverhalten und Auswirkungen intensiver Nutzung auf die Lebenszufriedenheit

AutorInnen

Schmid, F., zu Höne, L., Bernzen, M.

Abstract

Seit nun mehr fast zehn Jahren gehört Facebook so natürlich zu unserem Alltag wie der morgendliche Kaffee für viele. Mittlerweile sind 223 Europäer teil einer Gruppe geworden, die von Tag zu Tag wächst und das Verhalten eines jeden potentiell beeinflussen kann. Daher nehmen wir an, dass erhöhte Facebook-Nutzung sich in zweierlei Hinsicht auf Nutzer auswirkt. Zum einen sollten Individuen verstärktes Konformitätsverhalten, zum anderen eine geringere Lebenszufriedenheit aufweisen, in Abhängigkeit der auf Facebook verbrachten Zeit.

In Bezug auf Konformitätsverhalten ist besonders Tajfels Social Identity Theory von Interesse. Ebenso beweisen sich informative und normative Einflüsse, die Gruppengröße bzw. das Verhältnis zwischen Majorität und Minorität, und persuasionstheoretische Ansätze wie das „Elaboration Likelihood Modell“ bezüglich des Verhaltens von Facebook Nutzern als sehr aufschlussreich.

Der aktuelle Forschungsstand lässt zudem Rückschlüsse auf den negativen Einfluss auf das Selbstbewusstsein zu, sofern die Kommunikation indirekt über bspw. Kommentare oder „Likes“ geschieht. Zudem verzerren Vefügbarkeitsheuristiken und Attributionsfehler die realistische Wahrnehmung der Lebensqualität anderer. Festingers Theorie des sozialen Vergleichs legt zudem nahe, dass Individuen „Likes“ als Vergleichsstandard heranziehen.

Im Rahmen eines Online-Fragebogens wurde ein Facebook-Nutzungs Fragebogen, Bildbewertung von typischen neutralen und positiven Facebook-Bildern mit variierender Anzahl an „Likes“, und der I-PANAS-SF herangezogen, um die Hypothesen zu überprüfen.

Die Ergebnisse der Studie unterstützen unsere Hypothesen teilweise. Die Kontroll- und Experimentalgruppe unterscheiden sich in ihrem durchschnittlichen Bewertungsverhalten der Bilder nicht voneinander, auch eine Korrelation zwischen der auf Facebook verbrachten Zeit und der Bewertung der neutralen Bilder erwies sich als nicht signifikant. Die Anzahl der Likes scheint das Bewertungsverhalten zu beeinflussen, jedoch nicht ausschließlich entsprechend der Hypothese. Die zweite Hypothese konnte anhand der vorliegenden Daten vollständig bestätigt werden.

Schlagworte

Facebook, Konformität, Lebenszufriedenheit