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Aus den Augen – aus dem Sinn? EEG-Studie zur Gesichterkategorisierung bei Erwachsenen

Titel

Aus den Augen – aus dem Sinn? EEG-Studie zur Gesichterkategorisierung bei Erwachsenen

AutorInnen

Claaß, C., Folz, J., Pilz, H., Haley, K.

Abstract

Um die Vielzahl an Reizen, denen wir täglich begegnen, zu strukturieren, ist die Kategorisierung und Individuierung menschlicher Gesichter essenziell. Das Hauptziel unserer Studie ist es, die Entwicklung der Gesichterverarbeitung zu untersuchen.

Mittels der Elektroenzephalographie (EEG) lassen sich Verarbeitungsprozesse anhand von ereigniskorrelierten Potenzialen (EKPs) abbilden. In bisherigen Studien wurden vor allem 3 gesichtssensitive Komponenten identifiziert:

P1: Verarbeitung von low level-Eigenschaften visueller Stimuli;

N170: Typische Gesichterkomponente der Basic Level-Kategorisierung (Bentin et al., 1996)

N250: Verarbeitung bekannter Gesichter auf dem Individual Level (Schweinberger et al., 2004).

Individuelle Kategorisierung wurde allerdings auch schon auf der N170 gefunden (Caharel et al., 2009), was auf interindividuelle Unterschiede in der Verarbeitungsgeschwindigkeit hinweisen könnte. In Rapid Repetition Paradigmen wird die Verarbeitung eines Zielreizes (Target) abhängig von einem zuvor präsentierten Bild (Prime) gemessen. Hierbei können zwei verschiedene Effekte auftreten:

Repetition enhancement: tiefergehende Prozesse, die auf der bisherigen Gedächtnisrepräsentation aufbauen, werden aktiviert;

Repetition suppression: eine bestehende Gedächtnisspur wird reaktiviert (weniger Ressourcen werden beansprucht).

Aufgrund der inkonsistenten Forschungslage hinsichtlich der Komponente für die individuelle Kategorisierung von Gesichtern stellen wir in unserer Studie die Repetition-Effekte beider Komponenten (N250/ N170) gegenüber. Um die besondere Rolle menschlicher Gesichter herauszuarbeiten, verwenden wir perzeptuell ähnliche Affengesichter als Vergleichsobjekte.

Schlagworte

EEG, EKP, Gesichtskategorisierung