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Emotionsregulation im sozialen Kontext: Wie Menschen uns helfen mit unseren Gefühlen umzugehen

Titel

Emotionsregulation im sozialen Kontext: Wie Menschen uns helfen mit unseren Gefühlen umzugehen

AutorInnen

Neuburger, A., Saint-Ives Sardinas, E., Braun, A., Rieger, F.

Abstract

Wie sich in vergangener Forschung bereits gezeigt hat, spielt Emotionsregulation eine zentrale Rolle in verschiedenen Bereichen der Psychologie, darunter Gesundheit, Wohlbefinden und zwischen- menschlichen Beziehungen. Trotz der offensichtlichen Relevanz im sozialen Kontext wurde die Emotionsregulation meist nur auf der intra- individuellen Ebene betrachtet. In dieser Studie liegt der Fokus daher auf der interpersonellen Emotionsregulation. Dabei wurde der mögliche Zusammenhang zu maladaptiven Emotionsregulationsstrategien, Einsamkeit und Wohlbefinden beleuchtet. In der korrelativen Studie wurde zur Erfassung der relevanten Konstrukte die Fragebögen IERQ (interpersonelle Emotionsregulation), HFERST (maladaptive Emotionsre- gulationsstrategien), UCLA Loneliness Scale (Einsamkeit) und SWLS (Wohlbefinden) verwendet. Zur Untersuchung der Hypothesen wurden 123 Versuchspersonen rekrutiert. Der vermutete negative Zusammen- hang zwischen interpersoneller Emotionsregulation und maladaptiven Strategien konnte nur teilweise bestätigt werden. Während die Teil- konstrukte Rumination und Vermeidung nur schwache Korrelationen mit interpersoneller ER zeigen, kristallisiert sich ein stärkerer Zusammenhang zwischen sowohl der expressiven als auch der erlebten Emotionsunter- drückung heraus. Eindeutiger sind die Zusammenhänge zwischen Emotionsregulation und Einsamkeit. Somit weisen die Ergebnisse darauf hin, dass ein höheres Ausmaß an zwischenmenschlicher Emotions- regulation mit einem geringeren Einsamkeitserleben einhergeht. Zusätzlich deuten die Studienergebnisse darauf hin, dass sich inter- personelle Emotionsregulation positiv auf das Wohlbefinden auswirken könnte. Daraus resultierend kann die Förderung der interpersonellen Emotionsregulation als mögliche Intervention in Bezug auf die Minderung von Einsamkeit und Stärkung des Wohlbefindens angesehen werden. Ob interpersonelle Emotionsregulation als erfolgreiche Intervention geeignet ist, bedarf weiterer Forschung. Des Weiteren sollten Replikationsstudien die zwischenmenschliche Regulation im Zusammenhang mit maladaptiven Emotionsregulationsstrategien genauer untersuchen.

Schlagworte

Einsamkeit, Interpersonelle Emotionsregulation, Maladaptive Emotionsregulation, Wohlbefinden