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Valenz autobiographischer Erinnerungen - ein weiteres Wohlbefindensparadoxon?

Titel

Valenz autobiographischer Erinnerungen - ein weiteres Wohlbefindensparadoxon?

AutorInnen

Winderl, C., Weik, L., Bukow, C.

Abstract

Die bisherige Forschung verdeutlicht, dass das subjektive Wohlbefinden sowohl Auswirkungen auf die Enkodierung der Valenz von persönlich bedeutsamen Lebensereignissen als auch auf deren Abruf hat. Ausgehend von diesen Befunden wird die Auswirkung der Valenz sowie des zeitlichen Abstands bestimmter Referenzzustände auf das aktuelle subjektive Wohlbefinden untersucht. Als Wohlbefindensmaße wurden PANAS, ausgewählte Ryff-Skalen, sowie die Satisfaction With Life-Scale verwendet. Der zeitliche Abstand der Erinnerung wurde manipuliert und das Alter als Kontrollvariable in die Analyse der Interaktion zwischen Valenz und Zeitabstand mit aufgenommen. Die Daten von 127 Versuchspersonen (M=27,55 Jahre) konnten die Hypothesen teilweise bestätigen. Die 3-fach Interaktion Zeitabstand, Alter und Valenz erreichte in Bezug auf den Positiven Affekt statistische Signifikanz. Erinnerungen mit kurzem zeitlichem Abstand und negativer Valenz haben einen negativen Effekt auf das subjektive Wohlbefinden. Bei kurz zurückliegenden Ereignissen positiver Valenz zeigten sich lediglich bei jungen Versuchspersonen (27,55 Jahre) positive Effekte auf das Wohlbefinden. Hypothesenkonträr zeigten lang zurückliegende Ereignisse die gleichen Trends wie autobiographische Erinnerungen kurzer zeitlicher Distanz. Die Effekte sind jedoch, unabhängig von der zeitlichen Distanz, bei jungen Versuchspersonen höher als bei alten (41,58 Jahre), was dem in der Literatur häufig zitierten Positivity-Effekt widerspricht.

Schlagworte

Autobiographische Erinnerungen, Subjektives Wohlbefinden, Zeitliche Distanz