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Wie spielen Kinder geflüchteter Familien? – Pilotergebnisse einer Feldstudie im Patrick-Henry-Village

Titel

Wie spielen Kinder geflüchteter Familien? – Pilotergebnisse einer Feldstudie im Patrick-Henry-Village

AutorInnen

Noe-Steilnmüller, N., Collin, L., Rehm, A., Saur, C., Sauer, N., Senyüz, B., Sorgenfrei, L., Köhler, C.

Abstract

Das kindliche Spiel beeinflusst die Entwicklung motorischer, kognitiver und sozialer Fähigkeiten in entscheidender Weise. Obwohl Spielen in allen Kulturen auftritt, gibt es bisher wenig Forschung über den Einfluss kultureller Hintergründe. Im Rahmen einer explorativen Feldstudie testeten wir bei einer außergewöhnlich heterogenen Stichprobe von Kindern geflüchteter Familien im Patrick-Henry-Village (N= 71) den Einfluss der Faktoren Alter und Geschlecht, Bildungsstand und Kriegsherkunft. Unsere Ergebnisse basieren auf Beobachtungen der fünf- bis zehnjährigen sowie Korrelationen mit bestehenden Indizes der Herkunftsnationen. Mädchen präferierten feinmotorische Spiele, während Jungen sich grobmotorischen Aktivitäten widmeten. Ältere Kinder interessierten sich stärker für regelorientierte Spiele. Konzentration und Fähigkeiten unterschieden sich nicht zwischen den Altersgruppen. Ebenso zeigte sich kein Zusammenhang zwischen dem Bildungshintergrund und den beobachtete Fähigkeiten. Kinder aus Kriegsgebieten wählten häufiger regelorientierte Spiele aus und spielten weniger mit Erwachsenen. Dieser Befund ging gegen unsere Erwartungen. Mögliche Gründe für die überraschenden Ergebnisse basieren teils auf dem verwendeten Kodierschema, teils auf dem Flüchtlingshintergrund der Kinder. Implikationen für das allgemein vorherrschende Bild über Kinder mit Flüchtlingshintergrund werden im Folgenden diskutiert.

Schlagworte

Feldstudie, Flüchtlingskinder, Spielverhalten