Interdisziplinäre Kompetenz

Ziel

Ziel des Projektes InKo ist es herauszufinden, welchen spezifischen Problemen interdisziplinäre Arbeitsgruppen gegenüberstehen und durch welche Prozesse sich erfolgreiche von erfolglosen Projekten unterscheiden. Dabei soll auch untersucht werden, welche Kompetenzen für gelungene Zusammenarbeit benötigt werden und wie sich diese fördern lassen.

 

Ausgangslage

In immer mehr Bereichen ist sowohl die Forschung, als auch die Wirtschaft zunehmend auf erfolgreiche Zusammenarbeit unterschiedlicher Disziplinen angewiesen. Dies gilt besonders immer dann, wenn es um Lösungen von komplexen Problemen geht, bei denen unterschiedliche Sichtweisen und Auswirkungen miteinbezogen werden müssen. Interdisziplinäre Projekte stehen aber häufig vor spezifischen Herausforderungen, sind nicht so erfolgreich wie erwartet und brauchen unverhältnismäßig viel Zeit und Geld. Als Interdisziplinarität wird die systematische Integration von Ideen aus unterschiedlichen Disziplinen und die Entwicklung eines neuen gemeinsamen Denk- oder Lösungsansatzes bezeichnet. Die National Academy of Science definiert Interdisziplinarität als „a mode (…) by teams or individuals that integrates information, data, techniques, tools, perspectives, concepts, and/or theories from two or more disciplines or bodies of specialized knowledge to advance fundamental understanding or to solve problems whose solutions are beyond the scope of a single discipline or field of research practice“ (National Academy of Sciences 2004, S. 26). Häufig sind jedoch nicht alle Faktoren interdisziplinärer Zusammenarbeit erfüllt, sondern es finden eher Kollaborationen mit Arbeitsteilung statt (Fiore, 2008). Interdisziplinäre Zusammenarbeit ist nicht so erfolgreich wie erhofft (Rogers, Scaife & Rizzo, 2005) und vor allem die Anbahnung- und Zielfindungsphase benötigt extrem viel Zeit und Ressourcen (Epstein, 2005). Vertreter eines Faches teilen eine Forschungskultur, spezifische Annahmen, Theorien und Methoden, die sich von Disziplin zu Disziplin unterscheiden und eine Barriere in der Zusammenarbeit darstellen (Laudel, 1999). Auch wenn einige Kompetenzen als kritisch erwähnt werden (Aboelela et al., 2007), ist bisher nicht systematisch untersucht, wie sich eine „interdisziplinäre Handlungskompetenz“ zusammensetzt. Repko (2012) diskutiert u.a. Perspektivenübernahme, Reflexionsfähigkeit oder Würdigung von Diversität als wichtige Kompetenzen für interdisziplinäre Zusammenarbeit. Ergebnisse empirischer arbeitspsychologischer Studien stehen aber bisher aus.

 

Forschungsfragen

In diesem Forschungsprojekt soll die Frage geklärt werden, welche Faktoren mit gewinnbringenden interdisziplinären Projekten assoziiert sind und welche Kompetenzen für erfolgreiche Zusammenarbeit gebraucht werden. Die leitenden Forschungsfragen lauten: Durch welche Prozesse unterscheiden sich erfolgreiche von erfolglosen Arbeitsgruppen? Welche Kompetenzen stehen in Zusammenhang mit effektiver interdisziplinärer Zusammenarbeit? Wie können interdisziplinäre Projekte durch Trainings, Coachings und Prozessberatung gefördert werden?

Verantwortlich: E-Mail
Letzte Änderung: 30.10.2014
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