Mondey

Entwicklungsbereiche

Frühkindliche Entwicklung findet auf vielen verschiedenen Ebenen statt. Das Kind lernt zu laufen, zu sprechen, zu denken, sich mit anderen zu verständigen, eigene Körperprozesse zu regulieren, verschiedene Gefühle zu unterscheiden und vieles mehr.

Entwicklungspsychologen haben die Fülle unterschiedlicher Entwicklungsschritte, die ein Kind durchläuft, in grobe Bereiche eingeteilt, um sich besser darüber verständigen zu können.

Das gilt für:

  1. die Grobmotorik
  2. die Feinmotorik
  3. die Wahrnehmung
  4. das Denken
  5. die Sprache
  6. soziale Beziehungen
  7. die Selbstregulation
  8. die Gefühle.

Innerhalb der genannten groben Bereiche gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Teilbereiche zu unterscheiden. Bei der Konzeption von MONDEY haben wir uns vor allem solche Teilbereiche ausgesucht, die für die Gestaltung des Alltagslebens wichtig sind und sich im normalen Umgang mit dem Kind unkompliziert beobachten lassen.

Besonders eindeutig gilt dies für die Motorik, wobei man hier typischerweise zwischen Grob- und Feinmotorik unterscheidet. Bei der Grobmotorik geht es vor allem um die Kontrolle großer Körperteile (Kopf, Rumpf, Arme, Beine) und die dafür notwenige Entwicklung der Muskulatur. Die braucht man u.a., um sich am Boden oder im Stehen gut fortbewegen zu können. Aber auch für das Balance halten, das Hüpfen oder das Fangen von Objekten erfordern grobmotorische Koordinationsfähigkeiten.

Die Feinmotorik steuert vor allem Bewegungen, die mit den Händen und Fingern ausgeführt werden. Dazu zählt die Hand-Körperkoordination genauso wie das Halten und Greifen von Gegenständen, das später zum gezielten Manipulieren von Objekten weiter entwickelt wird und dann auch das An- und Ausziehen von Kleidung oder den Umgang mit Spiel- und Kulturwerkzeugen (Essbesteck, Stifte) möglich macht.

Schwieriger zu beobachten ist alles, was nur im Kopf passiert. Das gilt zum Beispiel für die Wahrnehmung. Hier interessieren besonders die Fernsinne Hören und Sehen, weil sie beim Denken und Handeln eine entscheidende Rolle spielen. Beim Sehen kommt hinzu, dass sich dieser Sinn auch nach der Geburt noch weiter entwickelt. Den Übergang von der Wahrnehmung zum Denken bildet das Erinnern, das ebenfalls in MONDEY Berücksichtigung findet.

Ein wichtiges Merkmal des Denkens ist die Fähigkeit zu symbolisieren. Kinder, die symbolisch Handeln können (dazu gehört z.B. der sinnvolle Gebrauch von Gesten) machen deutlich, dass sie schon von der unmittelbaren Wahrnehmung abstrahieren können und in der Lage sind, ein beliebiges Zeichen als Stellvertreter für etwas anderes zu verstehen. Durch die Möglichkeit, Vorstellungsbilder zu entwickeln und symbolisch zu denken werden auch kompliziertere Denkhandlungen möglich, die sich u.a. im räumlichen Ordnen oder Planen zeigen. Die Anfänge solcher komplexer Denkvorgänge sind bereits in der frühen Kindheit erkennbar.

Von ganz zentraler Bedeutung für jedes Kleinkind ist die Verständigung mit anderen Menschen über die Sprache. Von der Produktion einfacher Laute erweitert das Kind rasch sein Repertoire auf Silben, Worte und sogar ganze Sätze. Dabei sind die Fähigkeiten zum Verstehen in aller Regel etwas früher entwickelt als die Fähigkeiten zum Selber Sprechen.

Mit der Sprachentwicklung einhergehend verändern sich auch die sozialen Beziehungen. Lernt das Kind zu Beginn, Nähe und Distanz zu anderen Personen regulieren, so beginnt es schon bald, erste Muster der Kommunikation zu berücksichtigen und gemeinsame Raum- oder Gegenstandsbezüge herzustellen. Bereits früh kann das Kind auch zwischen fremden und vertrauten Personen unterscheiden. Die genannten Fähigkeiten tragen wesentlich dazu bei, dass Kinder zur Kooperation im Alltag in der Lage sind. Schon bald beginnen sie damit, sich mit anderen Kindern im gemeinsamen Spiel abzustimmen. In den Veränderungen ihres Spielverhaltens werden dabei ebenfalls wichtige Entwicklungs- fortschritte sichtbar, die sich mit MONDEY dokumentieren lassen.

Auch die Fähigkeit zur Selbstregulation ist für die Bewältigung von Alltagssituation sehr wichtig und beginnt früh. Auf psychischer Ebene geht es dabei vor allem um die Kontrolle des Umgangs mit eigenen Impulsen und Bedürfnissen. Auf physiologischer Ebene ist vor allem die Kontrolle des eigenen Schlaf- Wachrhythmus und der eigenen Ausscheidungen bedeutsam.

Kompliziert ist dagegen die Beschreibung von Gefühlen, zu denen das Kind fähig ist. Hier zeigt jedes normal entwickelte Kind von Klein an bestimmte einfache Emotionen und lernt rasch, wichtige Körper- und Gefühlszustände bei sich und anderen zu benennen. So manches komplexe Gefühl, das viel mit der Bewertung einer Person oder Situation zu tun hat, taucht dagegen etwas später auf und hängt eng mit der Denkentwicklung zusammen.

Egal, ob es leicht oder schwer ist, einen bestimmten Aspekt von Entwicklung zu beobachten – es bleibt wichtig, alle Aspekte parallel zu berücksichtigen, wenn man sich ein umfassendes Bild vom Entwicklungsstand eines konkreten Kindes machen möchte. Deshalb sind auch alle genannten Bereiche in MONDEY angesprochen.

Jedem Bereich werden einzelne Meilensteine zugeordnet. Auch wenn diese Zuordnung nicht immer eindeutig möglich ist (z.B. ist das Sprechen erster Worte nicht nur für die Sprache wichtig, sondern auch für das symbolische Denken und für die sozialen Beziehungen), fällt es dem Beobachter leichter, den Überblick zu behalten über die zahlreichen kleinen Schritte, die ein Kind im Laufe seiner ersten Lebensjahre tut, wenn eine Zuordnung zu Entwicklungsbereichen besteht.

Außerdem bietet die Untergliederung in grobe Bereiche den Vorteil, dass Wissenschaftler oder Mediziner, die sich nur für bestimmte Dimensionen der Entwicklung interessieren, nicht alle Meilensteine auf einmal betrachten müssen, sondern ganz gezielt nach der Entwicklung in speziellen Bereichen fragen können.