Prof. Dr. Sven Barnow

Prof. Dr. Sven ­ Barnow [✓]

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Dienstzimmer: A104
Hauptstraße 49
69117 Heidelberg

FORSCHUNGSPROFIL Prof. Barnow

Seit etwa 15 Jahren beschäftigt sich meine Arbeitsgruppe mit dem Thema der Emotionsregulation und wie Emotionsregulationsprozesse Psychopathologie bzw. Wohlbefinden beeinflussen (u.a. Barnow, 2012, 2014; Übersicht: Barnow, 2020 und Barnow, Puessner, Schulze, 2020; Barnow et al., 2024). Ein Anliegen unserer Arbeitsgruppe ist es, die Messung von Emotionsregulationsprozessen zu optimieren und gleichzeitig zu verstehen, über welche Mechanismen Emotionsregulation auf die psychische Gesundheit Einfluss nimmt. Wir nutzen dieses Wissen für unsere Interventionen zum Training flexibler Emotionsregulation, die wir seit einigen Jahren erfolgreich durchführen (inzwischen existiert hierzu auch eine Online Version). Hierzu arbeiten wir mit einigen der angesehensten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen national und international zusammen und haben u.a. eine eigene App entwickelt (EmoTrack) mit deren Hilfe wir emotionales Erleben und Regulation direkt während des Alltags erfassen können.

Zusammenfassend interessieren uns folgende zentrale Fragestellungen:

  1. Wie regulieren Personen ihre Emotionen?
  2. Welche Mechanismen moderieren den Zusammenhang zwischen Emotionsregulation und Psychopathologie bzw. Wohlbefinden?
  3. Wie lassen sich Emotionsregulationsprozesse messen? (Schwerpunkt ambulantes Assessment)
  4. Wie wirken Kognition und Emotion zusammen und welche Bedeutung hat dabei die Emotionsregulation?
  5. Was versteht man unter flexibler Emotionsregulation?
  6. Welche Effekte zeigt ein Training flexibler Emotionsregulation bezüglich psychischer Gesundheit?

Diese und andere Fragestellungen wurden über verschiedene Forschungsprojekte umgesetzt, u.a. der prospektiven Greifswalder Familienstudie, (3 Messzeitpunkte über 10 Jahre), experimentellen Untersuchungen zur affektiven Dysregulation bei der Borderline Störung (beide gefördert über die DFG) und dem Verbund-Projekt CANSAS (BMBF) sowie dem Exzellenzprojekt zum Thema Depression. Die Ergebnisse dieser Studien sind in zahlreichen Veröffentlichungen dargestellt (siehe unter Publikationen für eine Auswahl und Barnow, S. (Hrsg. 2020). Handbuch Emotionsregulation: Zwischen psychischer Gesundheit und Psychopathologie: Link https://www.springer.com/de/book/9783662602799#aboutBook , Ebook unter https://link.springer.com/book/10.1007%2F978-3-662-60280-5 .

Zusammenfassend konnten wir zeigen, dass Emotionsregulationsprozesse nicht nur mit Psychopathologie und Wohlbefinden assoziiert sind, sondern dass hierbei besonders die Flexibilität der Regulation von Bedeutung ist. Weiterhin sprechen unsere Befunde dafür, dass die Häufigkeit der Anwendung bestimmter Emotionsregulationsstrategien in unmittelbarem Zusammenhang mit späterer Psychopathologie stehen. Dabei ist es jedoch wichtig den jeweiligen Kontext zu berücksichtigen. Aufbauend auf diesen Befunden haben wir ein Gruppentraining „Gefühle im Griff“ entwickelt (Barnow, Reinelt, Borm, Sauer, 2. Auflage, im Druck), das wir auch in unserer Ambulanz durchführen (siehe hierzu die Ambulanzseite: https://www.psychologie.uni-heidelberg.de/ae/hsa/

Kürzlich habe ich die Arbeit am Buch: Was macht ein gelungenes Leben aus? Weisheiten der Stoiker und moderne Forschung zu Glück und Emotionsregulation abgeschlossen. Dieses ist nun erschienen und das ebook oder einzelne Kapitel können unter dem Link https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-662-67315-7 erworben werden. 

Leitung der Arbeitseinheit Klinische Psychologie und Psychotherapie, inkl. Ambulanz

Leitungsmitglied ZPP (Zentrum für Psychologische Psychotherapie)


1) ALLGEMEINE ANGABEN


Institutsanschrift:

Klinische Psychologie und Psychotherapie
Institut für Psychologie,
Universität Heidelberg
Hauptstr. 47-51
69117 Heidelberg
Telefon (Sekretariat): 06221 54 7350

Position: Leiter der Arbeitseinheit Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Universität Heidelberg und Leitung der Psychotherapeutischen Hochschulambulanz, Mitglied des Leitungsgremiums des ZPP


2) AKADEMISCHE AUSBILDUNG

1988-1994 Diplomstudium Psychologie, Freie Universität Berlin, Diplom

1999 Promotion in Psychologie

2003 Habilitation in Psychologie


3) BERUFLICHER WERDEGANG AB STUDIENABSCHLUSS

seit 2007 W3 Professur, Leiter der Arbeitseinheit Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Universität Heidelberg, Leitung der

Psychotherapeutischen Hochschulambulanz, Mitglied des Leitungsgremiums des Zentrums für Psychologische Psychotherapie

03/2007 Ruf (W3) an die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Deutschland

2005-2006 Vertretungsprofessur für Klinische Psychologie an der Universität Koblenz/Landau

2002-2007 Leitender Psychologe: Station für Persönlichkeitsstörungen an der Universität Greifswald

2000-2001 Research Fellow an der University of San Diego (USA, CA)

1997-2002 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Greifswald

1999 Approbation zum Verhaltenstherapeuten (Fachkunde und Psychologischer Psychotherapeut)

1994-1996 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (Berliner Altersstudie, 50%) und Aufbau und Leitung einer therapeutischen WG für Jugendliche (50%)

4) SOZIALES ENGAGEMENT und HOBBYS

Es ist mir wichtig mich für soziale Belange zu engagieren. Am Anfang meiner beruflichen Laufbahn habe ich eine therapeutische WG mit aufgebaut und später geleitet. Aktuell unterstütze ich verschiedene soziale Projekte und engagiere mich für eine öffentliche Debatte zur Entstigmatisierung psychischer Störungen und gegen jede Form von Diskriminierung. Des Weiteren habe ich die Gründung eines Vereins initiiert in dem Studierende und z.T. Mitarbeiter*innen der Universität Heidelberg verschiedene positive Aktivitäten für Menschen in schwierigen Lebenslagen anbieten (mehr Informationen zum Verein prEVENtion siehe im web und auf der Ambulanzseite). Das große Engagement der Studierenden für prEVENTion ist mir eine große Freude.

Eine große Leidenschaft ist die Fotografie. Aktuell versuche ich psychologische Themen hiermit zu verbinden, u.a. wie kann man Emotionen über Fotografie ausdrücken und verarbeiten? Meine Fotografien wurden mehrfach ausgestellt und publiziert. 


5) Ehrungen u.a.


2012-2013 Marsilius Fellowship (Exzellenz Initiative der Universität Heidelberg)

2004 Preis für besten Vortrag auf Jahrestagung der Gesellschaft für Nervenheilkunde

2001-2002 Fellowship der Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung (UCLA San Diego)

1998 Bayer Award für das Manuskript Suizidalität im Alter (Dritter Preis, Koautor, gemeinsam mit Prof. Linden)







Publikationsliste (Auswahl)

Peer-Reviewed Journals

Rubel, J., Vath, T., Hanraths, S., Pruessner, L., Timm, C., Hartmann, S., Barnow, S., & Lalk, C. (2024). Evaluation of an online-based self-help program for patients with generalized anxiety disorder - A randomized controlled trial. Internet Intervention, 35, 100716. https://doi.org/10.1016/j.invent.2024.100716 

Geiger, E. J., Pruessner, L., Barnow, S., & Joormann, J. (2023). Empathy is associated with interpersonal emotion regulation goals in everyday life. Emotion. https://doi.org/10.1037/emo0001332 

Mueller, I., Pruessner, L., Holt, D. V., Zimmermann, V., Schulze, K., Strakosch, A. M., & Barnow, S. (2023). If it ain't broke, don't fix it: Positive versus negative emotion regulation in daily life and depressive symptoms. Journal Affective Disorder; https://doi.org/10.1016/j.jad.2023.12.037 

Paul, S., Pruessner, L., Strakosch, A. M., Miano, A., Schulze, K., & Barnow, S. (2023). Examining the strategy-situation fit of emotion regulation in everyday social contexts. Emotion, 23, 1971-1984. doi:10.1037/emo0001209

Hartmann, S., Pruessner, L., & Barnow, S. (2023). Contextual Variations in Emotion Polyregulation: How Do Regulatory Goals Shape the Use and Success of Emotion Regulation Strategies in Everyday Life? EmotionDOI: 10.1037/emo000128; https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/37676161

Barnow, S. 2022: Der Umgang mit Emotionen im digitalen Zeitalter. Im Rahmen des Projektes Digitales Deutschland. Online verfügbar: https://digid.jff.de/magazin/emotionen/umgang-emotionen/.

Miano, A., Barnow, S., Wagner, S., Roepke, S., & Dziobek, I. (2021). Dyadic emotion regulation in women with Borderline Personality Disorder. Cognitive Therapy and Research. doi:10.1007/s10608-021-10206-8

Barnow, S., Prüßner, L., Schulze, K. (2020). Flexible Emotionsregulation: Theoretische Modelle und Empirische Befunde. Psychologische Rundschau, 71, 288-302

Pruessner, L., Barnow, S., Holt, D., Joormann, J., Schulze, K. (2019). A cognitive control framework for understanding emotion regulation flexibility. Emotion, 20, 1-29. 

Izadpanah, S., Barnow, S., Neubauer, A. B., & Holl, J. (2019). Development and validation of the Heidelberg Form for Emotion Regulation Strategies (HFERST): Factor structure, reliability, and validity. Assessment, 26, 880-906.

Zaehringer, J., Falquez, R., Schubert, A. L., Nees, F., & Barnow, S. (2018). Neural correlates of reappraisal considering working memory capacity and cognitive flexibility. Brain Imaging Behavior, 12, 1529-1543.

Arens, E. A., Zeier, P., Schwieren, C., Huisgen, H., & Barnow, S. (2018). The perils of aiming too high: Discrepancy between goals and performance in individuals with depressive symptoms. Journal of Behavior Therapy and Experimental Psychiatry, 5812-17. doi:10.1016/j.jbtep.2017.07.002.

Holl, J., Wolff, S., Schumacher, M., Hocker, A., Arens, E. A., Spindler, G., Stopsack, M., Südhof, J., Hiller, P., Klein, M, Schäfer, I., Barnow, S. (2017). Substance use to regulate intense posttraumatic shame in individuals with childhood abuse and neglect. Development and Psychopathology, 29, 737-749. doi: 10.1017/S0954579416000432

Grabe, H. J., Wittfeld, K., Van der Auwera, S., Janowitz, D., Hegenscheid, K., Habes, M., Homuth, G., Barnow, S., et al. (2016). Effect of the interaction between childhood abuse and rs1360780 of the FKBP5 gene on gray matter volume in a general population sample. Human Brain Mapping, 37(4), 1602-1613

Falquez, R., Lang, S., Dinu-Biringer, R., Nees, F., Arens, E., Kotchoubey, B., Berger, M., Barnow, S. (2015). On the relationship between negative affective priming and prefrontal cognitive control mechanisms. Cognition & Emotion, 3, 1-20.

Falquez R, Couto B, Ibanez A, Freitag MT, Berger M, Arens EA, Lang S, Barnow, S. (2014). Detaching from the negative by reappraisal: the role of right superior frontal gyrus (BA9/32). Frontier Behavior Neuroscience, 9, 158-165.

Barnow, S., (2012). Emotionsregulation und Psychopathologie: Ein Überblick. Psychologische Rundschau, 63, 111-124.

Limberg, A., Barnow, S., Freyberger, H.J., Hamm, A. O. (2011). Emotional imagery in borderline personality disorder: Defensive responses are cue specific and are modulated by comorbid posttraumatic stress disorder. Biological Psychiatry, 69, 574-582


Books u.a.

1.    Barnow, S. (2024). Was macht ein gelungenes Leben aus? Weisheiten der Stoiker und moderne Forschung zu Glück und Emotionsregulation. Springer Nature, Heidelberg, New York

2. Barnow, S., Reinelt, E., Borm, I. & Sauer, C. (2024). Emotionsregulation. Therapiemanual und Arbeitsbuch: Training zum flexiblen Umgang mit Gefühlen.  Heidelberg: Springer Nature.  (2. komplett überarbeitete und erweiterte Auflage) 

3. Barnow, S. (2022). Achtsam fotografieren: Durch Fotografie zur inneren Ruhe finden. Heidelberg: dpunkt Verlag

4. Barnow, S. (Hrsg.) (2020). Handbuch Emotionsregulation: Zwischen psychischer Gesundheit und Psychopathologie. Heidelberg: Springer. 

5 . Barnow, S. (2017). Gefühle im Griff! (3. Aufl.). Heidelberg: Springer. 

6. Barnow, S. & Balkir, N. (Hrsg.) (2012). Cultural Variations in Psychopathology. From Research to Practice. Basel, New York: Hogrefe International Verlag.

7. Eckert, M., Barnow, S., & Richter, R. (Hrsg.) (2010). Das Erstgespräch in der Klinischen Psychologie. Bern, Göttingen, Toronto: Hans Huber

Interviews

N. Zeller (2023). Nie mehr ausflippen [Interview]. Süddeutsche Zeitung 


Book Chapters (Auswahl)

1. Barnow, S. & Miano, A. (2020). Persönlichkeitsstörungen. In J. Hoyer & A. Knappe. Klinische Psychologie, 3. Auflage. Heidelberg: Springer.
2. Barnow, S. & Prüßner, L. (2020). Flexible Emotionsregulation als psychologische Grundlage von Achtsamkeit und Selbstmitgefühl. In H. Bents, M. Gschwendt, J. Mander (Hrsg.), Achtsamkeit und Selbstmitgefühl, Psychotherapie: Praxis. Heidelberg, Berlin: Springer. doi: 10.1007/978-3-662-60318-5_3
3. Arens, E. & Barnow, S. (2015). Persönlichkeitsstörungen. In F. Petermann, G. Gründer, M.A. Wirtz, J. Strohmer (2015). Lexikon der Psychotherapie und Psychopharmakotherapie, S. 618-620. Dorsch
4. Barnow, S. & Lang, S. (2012). Modelle psychischer Störungen und die Zukunft der Psychotherapie - die persönlichkeitspsychologische Perspektive. In P. Fiedler: Neue Perspektiven Psychotherapie. Heidelberg: Springer.
5. Barnow, S. (2012). Kognition versus Emotion? Ein Versuch zur Überwindung dualistischer Konzepte. In: Heidelberg, Marsilius Schriften 2011-2012, S. 151-157.



Unsere Arbeitseinheit hat gemeinsam mit Studenten*innen der Universität Heidelberg den gemeinnützigen Verein prEVENTion gegründet. Wir organisieren und führen Aktivitäten durch, wie u.a. Laufgruppe, Kochgruppe, Wandern und Lesegruppe, an denen Personen teilnehmen können, die sich aktuell psychisch belastet fühlen oder im Sinne der Prävention etwas für die seelische Gesundheit tun wollen. Es ist keine Anmeldung erforderlich und es werden auch keine personenbezogenen Daten erfasst, sofern es die Corona Regelungen nicht erfordern.

Die Webseite des Vereins (dort finden sie alle Termine und Links) :

http://www.hd-prevention.de/Startseite/

Eine Vorstellung des Vereins per Video findet sich unter:

https://youtu.be/vbHU2R2TiFY

sie können auch die Veranstaltungstermine auf Instagram anschauen

https://www.instagram.com/hd.prevention/

Falls sie unsere Arbeit und ehrenamtliches Engagement unterstützen möchten, können sie spenden an:

Verein prEVENTion Heidelberg

Sparkasse Heidelberg

IBAN DE96672500200009315616

BIC SOLADES1HDB