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DJ Funk - der Copyright-Verletzer

Betreff: Dringende Aufforderung zur Sperrung. Aktenzeichen [2003-1466]
Datum: Fri, 12 Sep 2003 13:18:44 +0200
Von: piracy 
CC: Archiv 
 IFPI Deutschland, 12.09.2003, AZ 2003-1466, Ra/pd	

An Universität Heidelberg Im Neuenheimer Feld 293

DE-69120 Heidelberg

Betr.: Internet-Homepage mit unautorisierten Musikaufnahmen

Sehr geehrter Herr, die IFPI (International Federation of the Phonographic Industry) ist die weltweite Vereinigung der Tonträgerhersteller. In ihrer deutschen Landesgruppe sind nahezu sämtliche Tonträgerhersteller der Bundesrepublik Deutschland (z. Zt. rund 380 Mitgliedsfirmen) zusammengeschlossen. Zu unseren satzungsmäßigen Aufgaben gehört die Wahrnehmung aller gleichgerichteten Interessen der Mitglieder, insbesondere auch die Piraterieverfolgung. In Zusammenarbeit mit unseren internationalen Schwesterorganisationen wird von uns regelmäßig das Internet auf nichtautorisierte Inhalte überprüft. Dabei haben wir festgestellt, dass auf Ihrem Server ein unautorisiertes Musikangebot zum Download vorgehalten wird und zwar unter der URL

http://www.psychologie.uni-heidelberg.de/ae/allg/mitarb/jf/dj_funk.html In dem Angebot sind Aufnahmen enthalten, an denen unsere Mitgliedsfirmen die ausschließlichen Vervielfältigungs- und Verbreitungsrechte innehaben. Als Beispiel sei nur auf die Aufnahmen der folgenden Künstler hingewiesen: Künstler/in Titel Rechteinhaber Dorthe Er war Student in Heidelberg Universal Music GmbH Dorthe Wärst du doch in Düsseldorf geblieben Universal Music GmbH

Diese Angebote verletzen die Rechte unserer Mitgliedsfirmen. Dabei ist es rechtlich irrelevant, ob sich die rechtsverletzenden Angebote physisch auf Ihrem Server befinden oder durch einen Hyperlink verfügbar gemacht werden.

Zu Ihrem besseren Verständnis möchten wir Ihnen kurz die rechtlichen Grundlagen erläutern: An der Musik auf einem Tonträger bestehen Rechte von Autoren, von ausübenden Künstlern und von Tonträgerherstellern. Diese Rechte erwirbt man nicht, wenn man eine CD kauft. Nach dem Kauf einer CD hat man grundsätzlich nur das Recht, die Musik im privaten Rahmen zu hören. Deshalb darf man mit einer CD eben nicht machen, was man will. Ebensowenig, wie man eine CD einfach kopieren und die Vervielfältigungsstücke verbreiten darf - soweit geht eben das Recht der privaten Vervielfältigung nicht -, darf man die Musik einer CD ohne Einwilligung "in das Internet" kopieren und dadurch der Öffentlichkeit anbieten. Das gilt nicht nur für den Fall, daß anderen das Herunterladen von Musiktiteln ermöglicht werden soll, sondern auch schon dann, wenn die Nutzer die Musik nur anhören können oder wenn ein Informationsangebot lediglich mit Musik unterlegt wird. Dabei ist es im übrigen rechtlich nicht von Bedeutung, ob sich die rechtsverletzenden Angebote physisch auf Ihrem Server befinden oder durch einen Hyperlink verfügbar gemacht werden. Ein privater Gebrauch, der die vorherige Einwilligung entbehrlich machen würde, liegt bei einem öffentlichen Angebot im Internet nicht vor.

Wir haben Sie daher aufzufordern, bis 15.09.2003 17:00:00 1. die unter der oben angeführten URL nebst ihrer Untersites verfügbar gemachten rechtsverletzenden Angebote zu sperren und von Ihrem Server zu löschen bzw. löschen zu lassen, 2. uns Auskunft zu über Namen und Anschrift desjenigen zu erteilen, der für den Inhalt der rechtsverletzenden Site verantwortlich ist.

Wir gehen davon aus, dass auch Sie kein Interesse daran haben, rechtswidrigen Angeboten auf Ihrem Server Platz zu verschaffen. Der guten Ordnung halber weisen wir Sie darauf hin, dass unsere Mitgliedsfirmen umgehend einen Rechtsanwalt einschalten werden, wenn Sie die geforderte Sperrung nicht vornehmen und keine Auskunft erteilen. Weitere rechtliche Schritte bleiben vorbehalten. Mit freundlichen Grüßen Clemens Rasch - Justitiar - Deutsche Landesgruppe der IFPI e.V. . IFPI - International Federation of the Phonographic Industry Grelckstraße 36 . 22529 Hamburg . Telefon 040-58 97 47-0 . Telefax 040-58 97 47 47 . http://www.ifpi.de Commerzbank Hamburg BLZ 200 400 00 Kto. 6 212 211 . Postgiroamt Hamburg BLZ 200 100 20 Kto. 229 455-205 Geschäftsführung: Peter Zombik

Tja, natürlich habe ich die beiden MP3-Files aus dem Netz genommen, damit die Rechteinhaber (Universal Music GmbH) nicht zum Sozialfall werden. Mit diesen beiden Titeln kann man anscheinend auch heute noch richtig Geld machen :-))

Und nun?

Vielleicht fängt die Musikindustrie endlich einmal damit an, über alternative Geschäftsmodelle nachzudenken (z.B. Steve Jobs Konzept des Music Store, siehe http://www.apple.com/music/store/ ). Gegen die Macht der Großkonzerne der Unterhaltungsmusik haben kleine Labels kaum eine Chance.

Dass das alternative Unternehmen Dependent-Records nach 8 Jahren seinen Betrieb einstellt und das mit der Existenz von Raubkopien begründet, leuchtet mir nicht ganz ein. Vielleicht ist der Vertriebsweg CD nicht erfolgreich, aber es gibt eben auch andere Wege. Und ehrlich gesagt geht es mir mehr um die Musiker als um die Verlage - wenn Musiker heute ohne Verlage erfolgreich sind, ist doch eigentlich nichts daran auszusetzen. Manche Berufe sterben eben aus, mittelalterliche Kopisten gibt es heute auch nicht mehr...

 
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Zuletzt bearbeitet am 21.10.2007 von JF.