![]() ![]() |
|||||||
![]() |
|
||||||
![]() |
![]() Startseite > Lehre und Prüfungen > Internet-Tutorien > Bericht zum Internet-Tutorium WS 1998 Bericht zum Internet-Tutorium WS 1998
Tutoriumsbericht: vorgelegt am 27. 2. 1999 von Angelika Wittig
Inhalt:
1 Ziele und Durchführung der Veranstaltung 2 Evaluation der TeilnehmerInnen 2.1 Die Gruppe dejenigen, die bis zum Schluß teilnahmen 3
Fazit und Verbesserungsvorschläge
Der vorliegende Bericht will über das Internet-Tutorium informieren,
das im WS 1998/99 am Psychologischen Institut der Ruprecht-Karls-Universität
Heidelberg stattfand. Es handelte sich hierbei um eine Nachfolgeveranstaltung,
die auf den Erfahrungen des Tutoriums im SS 1998 beruhte. Bezüglich
Zielen und Durchführung der Veranstaltung wie auch Literatur verweise
ich deshalb auf den ausführlichen Bericht, der für das SS-Tutorium
vorliegt; ich werde im folgenden nur auf Besonderheiten eingehen, die im
WS auftraten.
1 Ziele und Durchführung der Veranstaltung Ziel der Veranstaltung war wie im letzten Semester die Vermittlung von Medienkompetenz mit einem Schwerpunkt auf psychologiespezifischen Aspekten. Wir konzentrierten uns hierbei erneut auf die Internet-Neulinge, mit dem Ziel, die Studienanfänger (1. Semester) möglichst komplett zu erreichen und von Beginn an das Medium "Internet" anzubinden. Aus diesem Grund wurde das Tutorium in doppelter Form (d.h. mit 8 SWS meinerseits) angeboten. So sollte die doppelte Anzahl an KleingruppenteilnehmerInnen (24 statt 12) versorgt werden können. Erneut wurde versucht, insbesondere Frauen zur Teilnahme an dieser Veranstaltung zu motivieren, um dem geschlechtsspezifischen Ungleichgewicht bezüglich Netznutzung entgegenzuwirken. Die Resonanz war weit größer als erwartet: Statt der erwarteten 24 meldeten sich knapp 50 TeilnehmerInnen zu den Kleingruppen an. Da ein Hauptziel der Veranstaltung war, die Studierenden des 1. Semesters möglichst komplett zu erreichen, entschieden wir uns im ersten Plenum, statt der geplanten zwei nun vier Kleingruppen anzubieten, die jeweils im Wechsel stattfinden sollten. Die Aufteilung der Sitzungen in praktisch orientierte Kleingruppen und themenzentrierte Plenarveranstaltungen wurde nach den positiven Erfahrungen des SS-Tutoriums beibehalten. Insgesamt reduzierte sich die Anzahl der Kleingruppensitzungen dadurch auf jeweils vier (über das ganze Semester verteilt) und der Terminplan wurde für die einzelnen TeilnehmerInnen etwas unübersichtlich. Andererseits wurde mir so eine effektivere Vorbereitung möglich, was "Zeit-Kapazitäten" freisetzte und mir ermöglichte, Linklisten der begleitenden WWW-Seiten zu aktualisieren, "Handouts" zu den Kleingruppensitzungen zu erstellen sowie die Plenarveranstaltungen in Form von PowerPoint-Präsentationen aufzubereiten, um sie hinterher über das Internet zugänglich zu machen. Um bei der großen Anzahl an TeilnehmerInnen eine individuelle Betreuung und Problemlösung zu ermöglichen, richtete ich mir außerdem eine Art "CIP-Pool-Sprechstunde" ein, eine feste Zeit von 2 Stunden wöchentlich, die ich im CIP-Pool verbrachte und speziell für TeilnehmerInnen des Tutoriums für Fragen und Probleme zur Verfügung stand. Diese "Sprechstunde" wurde allerdings relativ wenig genutzt, die meisten anfallenden Probleme wurden im Rahmen der Kleingruppen oder "informell" auf persönliche Ansprache geregelt. So konnte ich die Sprechstunden-Zeit weitestgehend für o.g. Aktivitäten verwenden. Erneut wurde eine tutoriumseigene Mailingliste errichtet (studnet2), in der Informationsaustausch und Terminplanung stattfanden sowie erste Erfahrungen mit E-Mail gemacht werden konnten. Die WWW-Seiten des Tutoriums wurden weitergeführt und aktualisiert. Die Sitzungen bauten im einzelnen folgendermaßen aufeinander auf: 2: Kleingruppen 1+2 im CIP-Pool: Vertrautwerden mit dem Novell-Netz-System, grundlegender Umgang mit dem E-Mail-Programm Netscape Messenger; Erklärung der Funktionen einer Mailing-Liste und Subskription aller TeilnehmerInnen in die tutoriumseigene Mailing-Liste studnet2 3: Kleingruppen 3+4 im CIP-Pool: s.o. 4: Plenum zu den Themen "Literaturrecherche im Internet/ Suchmaschinen" 5: Kleingruppen 1+2 im CIP-Pool: Klärung von Fragen und Problemen bezüglich E-Mail; WWW-Einführung (Netscape Navigator). einschließlich "Bookmarks" und "Preferences"; Vertiefung und Übung der Plenarthemen (Suchmaschinen und Literaturrecherche) 6: Kleingruppen 3+4 im CIP-Pool: s.o. 7: Plenum zu den Themen "Jobsuche/ Arbeitsmarkt" und "Berufsfelder der Zukunft" 8: Kleingruppen 1+2 im CIP-Pool: Klärung von Fragen und Problemen; Vertiefungen bezüglich E-Mail (Reply; Attachments; E-Mails ablegen und sortieren); Einführung in den Netscape Composer (Erstellen einer Homepage) 9: Kleingruppen 3+4 im CIP-Pool: s.o. 10: Plenum zu den Themen "Newsgroups/ Ethische Randbereiche des Internet" 11: Plenum zum Thema "Klinische Psychologie/ Psychotherapie im Internet" 12: Kleingruppen 1+2 im CIP-Pool: Klärung von letzten Fragen und Problemen; Vertiefung und praktische Übung zum Thema Newsgroups; Wiederholung und "Auffrischung" der Inhalte aus allen vier Kleingruppensitzungen 13: Plenum zum Thema "Psychologisches Experimentieren im Netz" 14: Kleingruppen 3+4 im CIP-Pool: s.o. 15: Abschlußplenum: Rückblick und Feedback; Ideensammlung für das kommende Semester mit evtl. stattfindenden Fortgeschrittenen-Tutorien Am Chat-Projekt, das Ulf Reips (Zürich) und Andre Hahn (Berlin)
wieder initiierten, nahm unser Kurs diesmal nicht teil. Das war einerseits
die Konsequenz aus der teils kritischen Resonanz, die das Projekt im SS
fand, andererseits lagen die von Seiten der Chat-Initiatoren festgelegten
Termine ungünstig (der CIP-Pool war zu dieser Zeit mit einer anderen
Veranstaltung belegt). Außerdem konnten in den Kleingruppen, die
ja aufgrund der hohen Interessentenzahl nur jeweils viermal im Semester
stattfanden, zwar die nötigsten Grundkenntnisse vermittelt werden,
eine Vertiefung im Sinne der Einführung ins IRC, für die man
erfahrungsgemäß mindestens zwei Termine einkalkulieren muß,
war jedoch nicht möglich.
2 Evaluation der TeilnehmerInnen Im Laufe des Wintersemesters war ein erheblicher "Drop-Out" zu beklagen. Von den anfänglich knapp 50 Interessenten blieben zum Schluß 17 TeilnehmerInnen übrig. Wir mußten uns also nach Gründen für den "Ausstieg" fragen. Nachdem die übriggebliebenen TeilnehmerInnen nach möglichen Ursachen befragt wurden, erstellten wir einen speziellen Evaluationsbogen für die "Aussteiger", der in solchen Vorlesungen verteilt wurde, in denen viele Studierende des 1. Semesters anwesend waren. Ich werde hier einzelne, v.a. kritische Punkte, der Evaluationen herausgreifen, die ausführliche Dokumentation ist wie letztes Semester als Internet-Publikation vorhanden. 2.1 Die Gruppe dejenigen, die bis zum Schluß teilnahmen Zu den Plenarveranstaltungen: Die Plenarveranstaltungen erhielten insgesamt wieder gute Bewertungen, v.a. die Darstellung wurde für alle Veranstaltungen durchschnittlich als (z.T. wesentlich) gelungener bewertet als im SS. Die "runde Themenwahl" der Plenarveranstaltungen wurde gelobt, bemängelt wurde jedoch der große Zeitabstand. Vorschlag war, die Plenarveranstaltungen als "Block" oder zumindest in einigen aufeinanderfolgenden Sitzungen abzuhalten. Als zusätzliche Themenwünsche wurden genannt: Internet-Angebote in den verschiedenen Teilgebieten der Psychologie; Internet-Seiten anderer Universitäten. Zu den Kleingruppen: Auch die Kleingruppen wurden insgesamt sehr gelobt. Von 11 aufgelisteten "nternet-Kompetenzen" beherrschten die TeilnehmerInnen vor dem Tutorium durchschnittlich .67 (höchstens 3), danach durchschnittlich 9.87 (zwischen 7 und 11). Bis zum Schluß nicht gekonnt wurde von einigen TeilnehmerInnen (von n=15): Attachments an E-Mails anfügen (5 Nennungen) Online-Literaturrecherche betreiben (4 Nennungen) Häufig wurde bemängelt, der Abstand zwischen den KG-Sitzungen sei zu groß gewesen (ein Resultat der hohen Teilnehmerzahl); es wurde vorgeschlagen, die KG-Sitzungen unter diesen Umständen einstündig und dafür häufiger anzubieten. Kontinuität sei am wichtigsten, um nicht zwischen den Sitzungen "den roten Faden zu verlieren". Verbesserungsvorschläge zielten in Richtung "Strukturierung der Nacharbeit" (Skript mit Tips, die zum Ausprobieren anregen, Haus- oder Übungsaufgaben). Vertiefung wurde wiederholt gewünscht bei den Themen Homepage-Erstellung und Literaturrecherche. Allgemein (und das gilt inbesondere auch für die Gruppe der Aussteiger!) wurde der späte Abendtermin als ungünstig erachtet. 2.2 Die Gruppe der "Aussteiger" Die meisten Nennungen gab es bei folgenden Ausstiegsgründen (n=15): Die Inhalte haben mich doch nicht so begeistert: 5 Terminplan war zu unübersichtlich: 4 habe mir am Anfang des Semesters zu viel vorgenommen: 3 3 Fazit und Verbesserungsvorschläge Insgesamt kann das Tutorium wohl wieder als Erfolg gewertet werden, was aus den genauen Ergebnissen der Evaluation recht deutlich wird (s. Internet-Publikation). Ich sehe trotzdem an einigen Punkten noch die Möglichkeit von Verbesserungen und möchte diese im folgenden kurz festhalten. Nachdem im SS das Chat-Projekt eine geteilte Resonanz hervorrief und ich ihm selbst eher kritisch gegenüberstand (vorwiegend "Fun-Ebene"; Freizeitgestaltung, aber nicht fachlich interessant), meine ich nun, daß diese Art der synchronen Kommunikation im Internet doch eine durchaus wichtige Dimension darstellt, die zwar m.E. nicht unmittelbar sinnvoll im Rahmen des fachlichen Austauschs eingesetzt werden kann, wohl aber einen Aspekt für Psychologen erlebbar macht, der für das Internet sehr spezifisch ist und auf einige User eine besonders starke Faszination ausübt. Insofern sollte dem Bereich Chat (und auch MUDs) - vielleicht in modifizierter Art und Weise - in Zukunft wieder ein etwas größerer Stellenwert eingeräumt werden. Aus dem "Teilnehmer-Schwund" können m.E. folgende Konsequenzen gezogen werden: Der Termin sollte - soweit von der Teilnehmeranzahl her möglich - abgesprochen werden. Der Terminplan sollte übersichtlicher gestaltet werden; dabei ist der Vorschlag, die Kleingruppen-Sitzungen evtl. einstündig und dafür häufiger stattfinden zu lassen, m.E. einen Versuch wert, ebenso wie die Anregung, die Plenarveranstaltungen hintereinanderzulegen, anstatt sie über das ganze Semester zu verteilen. Weitere Verbesserungsvorschläge, die im Rahmen der Evaluation gemacht wurden, werde ich ebenfalls versuchen umzusetzen. Nicht zuletzt sollte der momentanen Überfüllung des CIP-Pool und den daraus resultierenden langen Wartezeiten (die auch in der Evaluation bemängelt wurden) entgegengewirkt werden, da dies sicherlich gerade Einsteiger abschreckt, die ja die Gratifikationen des Mediums Internet erst noch kennenlernen sollen.
zur Evaluation des Tutoriums
|
||||||
![]() |
|||||||
|