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Forschung > DFG-Projekt ALFA

DFG-Projekt ALFA

Titel: "Analyse von Lernprozessen beim Umgang mit finiten Automaten".

Träger: Gefördert von der DFG 1992-1996 (Az. Fu 173/3) und mit Unterstützung des Ministeriums für Wissenschaft und Forschung NRW.

Projektleiter: Priv.-Doz. Dr. Joachim Funke.

Projektmitarbeiter: Dr. Axel Buchner (8/92-3/93), Dr. Burkhard Müller (4/93-1/96).

Kurzbeschreibung

Gegenstand des ALFA-Projekts sind systematisch angelegte Experimente mit artifiziellen finiten Automaten, anhand derer theoretische Annahmen über sequentielles Lernen und über Chunkbildung untersucht werden. Vor dem Hintergrund der Theorie finiter Automaten wird eine Klasse von dynamischen Problemräumen beschrieben, bei denen die Anwendung von Operatoren zu diskreten Zustandsveränderungen führt. Als Beispiel hierfür sei auf technische Geräte des alltäglichen Lebens (z.B. Videorecorder, vgl. Projekt OPTIMANU) verwiesen. Der Erwerb von Wissen in einem derartigen Problemraum kann nun als Aufbau einer Sequenz von Assoziationen zwischen Interventionen und daraus resultierenden Folgezuständen beschrieben werden. Unter Heranziehung klassischer Vorstellungen zum Assoziationslernen wie auch neuerer Vorstellungen über die Komposition prozeduralen Wissens soll geprüft werden, ob sich Hypothesen über die Ausbildung von "horizontalen" wie "vertikalen" Chunks, d.h. über Sequenzlernen und Konzeptlernen bestätigen oder nicht. Dabei wird z.B. untersucht, welche Methoden zur Induktion von Ordnungsstrukturen besonders effektiv sind, wie sich unterschiedliches Ausmaß an Übung in Verbindung mit verschiedenen Graden der "Komponierbarkeit" von Sequenzen auf die Transferleistung auswirkt, ob sich Verletzungen der Sequenzierung in impliziten Maßen niederschlagen, und wie Konzepte über Operatorwirkungen ausgebildet und generalisiert werden. Daneben soll festgestellt werden, ob sich klassische gedächtnispsychologische Untersuchungsparadigmen (Reproduktions- und Rekognitionsverfahren) wie auch indirekte Meßmethoden (z.B. Transferstudien) in diesem Gegenstandsbereich erfolgreich anwenden lassen. Weiterhin ist geplant, eine rechnergestützte Simulation der Bearbeitung diskreter Systeme zu entwickeln, die die Modellvorstellungen präzisiert.

Literatur:

  1. Müller, B. (1996). Zulässigkeitsurteile und Bediensequenzen: Der Einfluß zeitlicher Sukzessivität auf die Kompositionsbildung. Zeitschrift für Psychologie, 204, 281-303. [Zusammenfassung]

  2. Müller, B., Goller, I., & Funke, J. (1996). Grammatiklernen und Serielles Reagieren: Zwei Paradigmen - ein Lernmechanismus? [Grammar learning and serial reaction time tasks: Two paradigms - one learning mechanism?] Zeitschrift für Experimentelle Psychologie, 43, 319-350. [Zusammenfassung]

  3. Müller, B., & Funke, J. (1995). Diskrete dynamische Systeme: Kompositionen höherer Ordnung bei Bediensequenzen. Zeitschrift für Psychologie, 203, 153-172. [Zusammenfassung]

  4. Müller, B., Funke, J., & Buchner, A. (1994). Diskrete dynamische Systeme: Der Einfluß perzeptueller Strukturierung auf Komposition und Transfer von Wissen über Bediensequenzen. Zeitschrift für Experimentelle und Angewandte Psychologie, 41, 443-472. [Zusammenfassung]

 
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Zuletzt bearbeitet am 02.04.2008 von JF.