Das 1942 eingerichtete Institut erhält zunächst kein eigenes Institutsgebäude,
sondern gastiert in verschiedenen Einrichtungen. Begleiten wir als ersten Willy
Hellpach bei verschiedenen Umzügen.
Für die Dauer eines Semesters (WS 1943/44) ist das Psychologische Institut in
der Augustinergasse 15 untergebracht.
Augustinergasse 15:
Zwei Semester (SS 1944 und WS 1944/45) logiert es, bis zu dessen Requirierung durch
die Amerikaner, im Weinbrennerbau des Marstallhofes.
Marstallhof 4 (ehemaliger Standort des Weinbrennerbaus):
Mit dieser Unterkunft löst es sich - zunächst nur räumlich - vom
Philosophischen Seminar bzw. der Philosophischen Fakultät. Die faktische
Trennung von der Philosophischen Fakultät erfolgt viele Jahre danach im Zuge
universitärer Umstrukturierungen.
Während des Sommersemesters 1945 und des Wintersemesters 1945/46
ruht der Lehrbetrieb in Heidelberg weitgehend. Wie andere Einrichtungen
nimmt das Psychologische Institut nach diesem, von den Alliierten
verordneten Moratorium, seine Aktivitäten im WS 1946/47 wieder auf.
Damit verbunden ist ein erneuter Umzug. Die Adresse des Hauses lautet nun:
Hauptstrasse 126:
Seminarienhaus:
Hier findet das Institut nach kurzfristigen vorgängigen Aufenthalten
erstmals längere Zeit eine Bleibe (WS 1946/47 - WS 1957/58) (vgl. Müller,
2000, 18). In dieser Phase konsolidiert es sich und wird mit der Einrichtung eines
Ordinariats "gesellschaftsfähig". 1952 wird Johannes Rudert auf den
ersten Lehrstuhl für Psychologie berufen und übernimmt die Leitung des von W.
Witte nach W. Hellpachs Ausscheiden kommissarisch geleiten Hauses.
Die Ortswechsel finden damit jedoch kein Ende. Nach ca. zehn Jahren
>Heidelberger Hauptstraße< kündet das Personal- und
Vorlesungsverzeichnis der Universität im SS 1958 - Willy Hellpach
ist 1955 verstorben - von einem erneuten Umzug. Das Institut erhält mit der
>Villa<
Hauptstrasse 242:
sein erstes eigenes Institutsgebäude. Wenige Jahre später genügen
jedoch auch die dort zur Verfügung stehenden Räume dem gewachsenen
Bedarf nicht länger. Noch von dem kurz zuvor emeritierten Johannes Rudert
beantragt, erhält das Psychologische Institut ab SS 1964 in der Interimsphase bis
zur Wiederbesetzung seines Lehrstuhls das der >Villa<
gegenüberliegende Verwaltungsgebäude der Herrenmühle.
Herrenmühle:
Diese räumlichen Gegebenheiten findet Ruderts Nachfolger
Carl Friedrich Graumann 1963 vor. Wir folgen ihm nun auf dem Weg in das
gegenwärtige - und bislang letzte - Domizil des Psychologischen Instituts:
Den >Friedrichsbau< und die >Alte Anatomie< in der Hauptstraße 47 - 51.
Dieser Umzug erfolgte nach der Sondierung verschiedener Alternativen ab 1968 in
Etappen.
Er ist mit einer Phase der Expansion des Faches verbunden, die sich
in wachsender Studenten-, Mitarbeiterzahl sowie der Zahl der zur Verfügung
stehender Räume manifestiert.
Die >Villa< in der Hauptstraße 242 blieb dem Institut noch einige Jahre
erhalten, in denen die dortigen Räume während des Umzugs, aber auch
nach seinem Ende von Mitarbeitern/innen des Psychologischen Instituts bis
1976 weiter genutzt wurden.
Hauptstrasse 47 - 51
Innerhalb der Universität ist das neugeschaffene Psychologische Institut
zunächst Teil der Philosophischen Fakultät (- 30.09.1970), im Zuge
verschiedener universitärer Umstrukturierungen ab dem 01.10.1970 Teil der
Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen, ab dem 01.10.1979 Teil der
Fakultät für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften und schließlich
seit dem 01.10.2002 Teil der Fakultät für Sozial- und
Verhaltenswissenschaften.