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Das kann ich aber schon besser! Der Einfluss der Erfahrung auf die Überimitation

Titel

Das kann ich aber schon besser! Der Einfluss der Erfahrung auf die Überimitation

AutorInnen

Himpler, J., Schrade, F.

Abstract

Imitation ist ein sozialer Lernmechanismus, über den praktisches und kulturelles Wissen weitergegeben wird. Werden hierbei auch irrelevante Handlungen nachgeahmt, so spricht man von Überimitation. Als potentieller Einflussfaktor auf das Imitationsverhalten wurde in dieser Studie die eigene Vorerfahrung mit der Imitationsaufgabe in einer Baseline betrachtet. Haben die Kinder erst selbst Erfahrung mit der Aufgabe gemacht, sollten sie anschließend von der Demonstration der irrelevanten Handlungen weniger beeinflusst sein. Sollte weiterhin viel überimitiert werden, so läge nahe, dass das Studiendesign den Kindern vermittelt, es würde von ihnen erwartet, alle Handlungen zu imitieren. Die 55 Kinder, deren Daten ausgewertet wurden, stammten aus einem Datenpool gesunder Kinder aus dem Raum Heidelberg und waren im Alter zwischen 4 und 5 Jahren. Sie waren entweder einer Bedingung mit oder ohne Baseline in einem funktionalen Kontext zugeordnet. Die Gruppen unterschieden sich hochsignifikant in Bezug auf das Imitationsverhalten. Kinder imitierten deutlich weniger in der Bedingung mit Baseline. Dieser Befund spricht dafür, dass eigene Erfahrung die Überimitation bei Vorschulkindern deutlich reduziert.Es scheint, als orientierten sich die Kinder mit Baseline an sich selbst, während Kinder ohne Vorerfahrung dazu neigen, das Verhalten des Modells zu imitieren. Möglicherweise hat die hohe Imitationsrate (ohne Baseline) also etwas mit der Unsicherheit oder dem sozialen Druck zu tun.

Schlagworte

Sozialer Einfluss, Vorschulkinder, Überimitation