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Denk' Dran oder Zahl' Dafür - Der Einfluss von Bestrafung auf das prospektive Gedächtnis

Titel

Denk' Dran oder Zahl' Dafür - Der Einfluss von Bestrafung auf das prospektive Gedächtnis

AutorInnen

Bokor, S., Haindl, A., Jakobs, J., Miller, A., Zierke, J.

Abstract

Der Begriff prospektives Gedächtnis (PG) beschreibt die Fähigkeit, sich zur richtigen Zeit an die Ausführung intendierter Handlungen zu erinnern. Die Wahrscheinlichkeit der Handlungsausführung hängt dabei unter anderem von der Wichtigkeit der intendierten Handlung ab. Basierend auf Annahmen der Prospect Theory, dass Menschen danach streben, Verluste zu vermeiden, könnte ein drohender Verlust auch die wahrgenommene Wichtigkeit der Intentionsausführung beeinflussen. Deshalb war es Ziel dieser Studie, den Einfluss monetärer Bestrafung auf die PG-Leistung zu untersuchen. Eine Stichprobe von 48 Studierenden bearbeitete eine fortlaufenden Aufgabe, in die zusätzlich eine PG-Aufgabe (auf bestimmte Stimuli mit einer besonderen Taste reagieren) integriert war. Der Hälfte der Probanden wurde prozentual Geld abgezogen, wenn sie vergaßen, die PG Aufgabe auszuführen. Es wurden die Hypothesen geprüft, dass diese Bestrafung die Leistung in der PG-Aufgabe steigert (Hypothese 1), gleichzeitig jedoch die Leistung in der fortlaufenden Aufgabe negativ beeinflusst (Hypothese 2). Es konnte zwar ein hypothesenkonformen Trend, jedoch kein signifikanter Einfluss der Bestrafung auf die PG-Leistung gefunden werden. Die Probanden, die bestraft wurden, waren jedoch signifikant langsamer in der fortlaufenden Aufgabe als die Probanden, die nicht bestraft wurden. Dies könnte als Hinweis auf eine Umverteilung der Aufmerksamkeitsressourcen zugunsten der PG-Aufgabe in der Bestrafungsbedingung gesehen werden.

Schlagworte

Bestrafung, Prospektives Gedächtnis