Was bedeutet "Zukunftswerkstatt"?
Zukunftswerkstatt ist eine Moderations- und Lernform zur Förderung kreativer Entscheidungsfindungen und innovativer Weiterentwicklungen von Gruppen und Organisationen. Die seit den 1960er Jahren bekannte Methode wird im Bereich der politischen Bildung, der Organisationsentwicklung sowie zur Teamentwicklung eingesetzt. Während die Methode in der Pädagogik zum Standardrepertoire gehört, ist die Zukunftswerkstatt in der Psychologie noch weitgehend unbekannt. Zentrale Element der Zukunftswerkstatt sind:
- Beteiligung von verschiedenen Gruppen
- Dreigliedrigkeit: Beschwerdephase, Utopiephase, Praxis- und Verwirklichungsphase. Vorallem die Utopiephase ist die treibende Kraft. Vorschläge werden nicht an der Realisierbarkeit geprüft, sondern sind zunächst noch visionär. Erst allmählich werden Utopien zu konkreten Maßnahmen.
Was bringt die Zukunftswerkstatt:
Kuhnt & Müllert beschreiben fünf Wirkungsspektren:
- Demokatrisierungseffekte: Diese entstehen durch die Beteiligung möglichst vieler Interessengruppen und die offene Art der Kommunikation.
- Lerneffekt: Der Austausch von Erfahrungen, Zielen und Kenntnissen stellt einen sozialen Lernprozess da.
- Synergieeffekt: So heterogen wie die Gruppen sind, so vielfältig sind auch deren Kompetenzen. In der Interaktion und der Ausrrichtung auf gemeinsame Ziele, können diese Ressourcen genutzt werden.
- Motivationseffekt: Anstelle der Haltung " Da kann man ja eh nix machen" fördert die Zukunftswerkstatt eine Beteiligung, die auch zu wirklichen Effekten führt.
- Kreativitätseffekt: Die Utopiephase ermöglicht eine vorurteilsfreie und unreflektierte Suche nach Zielen und Wegen. Durch das Ausschalten von Restriktionen und die Nutzung verschiedener Kreativitätstechniken werden neue Lösungen gefunden, die vorher nicht vorstellbar waren.
-
Was sind konkrete Ziele für die Zukunftswerkstatt am PI?
- Reflektion der Lehr-/Lernbedingungen auf konzeptioneller Ebene - Unsere Arbeit bezieht sich vor allem auf die Zielebene, konkrete Maßnahmen können abgeleitet werden.
- Begleitung von Veränderungsprozessen am Institut - Vermerk: Wir streben eine konstruktive Kooperation z.B. mit Studiengebührenkommission und Qualitätsmanagement an, bleiben dabei aber prinzipiell unabhängig (siehe Grafik unten)
- Sensibilisierung für Veränderungsmöglichkeiten Weiterentwicklung der Lehr-/Lernkultur (z.B. hinsichtlich Offenheit)
- Verbesserung der konkreten Lernbedingungen (Lehrformen, Lehrinhalte, Atmosphäre, Kommunikation/Interaktion, Technik)

Wo gibt es weitere Informationen und Literatur zur Zukunftswerkstatt:
Internetquellen:
- http://de.wikipedia.org/wiki/Zukunftswerkstatt
- http://www.sowi-online.de/methoden/dokumente/zukunftswerkstatt.htm
- http://www.sowi-online.de/methoden/lexikon/zukunftswerkstatt-boettger.htm
- http://www.die-bonn.de/esprid/dokumente/doc-2004/apel04_02.pdf
Literatur:
- Grotlüschen, A. & Faulstich, P. (2003). Zukunftswerkstatt "Lehre an der Hochschule". EWI-Report Nr. 27, 50-52.
- Dauscher, U. (2004). Moderationsmethoden und Zukunftswerkstatt. Augsburg: ZielVerlag.
- Kuhnt, B. & Müllert, N.R. (2006). Moderationsfibel. Zukunftswerkstätten. Neu- Ulm: AG SPAK.