Themen für Diplomarbeiten:

Es werden Themen zu folgenden drei Bereichen angeboten:

Planungskompetenz in der Pflege

Intuition in der (Kinder)-krankenpflege

Im Bereich der Krankenpflege, besonders der Kinderkrankenpflege, fällt es den Pflegekräften oft schwer, Begründung für ihre Handlungen zu benennen. Wird beispielsweise frühzeitig ein Notfall erkannt und entsprechend gehandelt, wird als Begründung manchmal die „Intuition“ herangeführt. Harte Fakten, die eine Maßnahme notwendig machen, können nicht in allen Fällen benannt werden. Besonders in der Kinderkrankenpflege, in der verbale Äußerungen über Symptome recht uneindeutig sind und die Beobachtungsgabe sehr bedeutsam ist, scheint die Intuition eine große Rolle zu spielen. Die Diplomarbeit soll dem impliziten Handlungswissen in der Pflege auf den Grund gehen. Gibt es so etwas wie pflegerische Intuition? Wie lässt sie sich messen?

Erhebung relevanter Anforderungen im Bereich der ambulanten Pflege.

Durch gesetzliche Empfehlungen wächst seit Jahren die Bedeutung der ambulanten Pflege. Aufgrund der besonderen Versorgungsstruktur (lange Anfahrtswege, schlechtere materielle Ausstattung, Zeitdruck etc.) sind im Bereich der ambulanten Pflege vermutlich andere Anforderungen notwendig als im Bereich der stationären Pflege. Die Diplomarbeit dient dazu die relevanten Kompetenzen von beruflich Pflegenden aufzudecken, die später in entsprechende Auswahlverfahren überführt werden können.


Personalauswahl im Gesundheitswesen

Berufsmotivation bei Auszubildenden der Kinderkrankenpflege

Befragungen von Lehrkräften in Pflegeschulen zeigen, dass Bewerberinnen für die Ausbildung zur Kinderkrankenschwester andere Berufsmotivationen haben als Auszubildende für die Erwachsenenkrankenpflege. Was sind die Gründe warum Auszubildende einen Beruf in der Kinderkrankenpflege vorziehen?

Hierzu kann auf bestehendes Interviewmaterial zurückgegriffen werden, dass qualitativ ausgewertet werden sollte.

Personalauswahl in der Altenpflege – Eine Ist-Analyse

Im Bereich der Altenpflege herrscht zur Zeit ein starker Mangel an Bewerberinnen und Bewerber. Dennoch wird durch die Schulen und Altenheime versucht, durch eine gute Personalauswahl die Qualität der Pflege zu sichern und nicht jede Bewerbung mit einer Zusage zu beantworten. Im Rahmen einer Ist-Analyse soll mittels Fragebogen geprüft werden, wie derzeit Auszubildende und examinierte Pflegekräfte ausgewählt werden, wie effektiv die Auswahl ist, wie stark die Sichtweise der Bewerberinnen und Bewerber berücksichtigt wird und wie Bewerbungsströme gesteuert werden.

Erlebte Kompetenzunterschiede von Krankenschwestern und Kinderkrankenschwestern?

Für das Jahr 2002/2003 ist die Novellierung der Pflegeausbildung geplant. Danach sollen beide Ausbildungszweige zu einer gemeinsamen Ausbildung zusammengelegt werden.

Aus Sicht der Kinderkrankenpflege wird kritisiert, dass die Anforderungen, die Kinder und Jugendliche stellen, eine isolierte Ausbildung notwendig machen. Befürworter der Novellierung argumentieren, dass für beide Berufsgruppen ähnliche Kernkompetenzen vermittelbar sind und deshalb eine gemeinsame Ausbildung möglich sei. In diesem Diskurs werden immer wieder unterschiedliche Fremd- und Selbstbilder der beiden Berufsgruppen eingebracht, die deutlich machen, dass Abgrenzungen beider Berufsgruppen eine Annäherung erschweren. Im Rahmen der Diplomarbeit sollen mittels Repertory-Grid-Technik Fremd- und Selbstbilder beider Berufsgruppen analysiert werden.


Themen im Grenzgebiet zwischen Psychologie und Pflegewissenschaft

Darstellung des Pflegedienstes von Krankenhäusern im Internet

Inzwischen gehören Internetdarstellungen von Krankenhäusern zum Standard. Durch die Darstellung hausspezifischer Besonderheiten wird eine Abgrenzung gegenüber Konkurrenzunternehmen versucht. Neben den baulichen Gegebenheiten wird auch mit den medizinischen Leistungen geworben, manchmal auch mit den Leistungen des Pflegedienstes. Zur Beurteilung der Selbstdarstellung der Pflege können pflegewissenschaftliche Konzepte herangezogen werden: Entspricht die Darstellung beispielsweise den Bestrebungen nach Eigenständigkeit und Professionalität der Krankenpflege/Kinderkrankenpflege? Die Inhalte sollen inhaltsanalytische ausgewertet werden.

Psychische und soziale Ursachen von Appetitlosigkeit bei alternden Menschen

Unterernährung gilt als ein zentrales Ernährungsproblem von hochbetagten und alten kranken Menschen. Ein immer wieder genannter Risikofaktor: Appetitlosigkeit im Alter (Altersanorexie).

Es scheint naheliegend, dass ein mangelnder Appetit über kurz oder lang auch zu einer ungenügenden Nahrungsaufnahme und damit zu einer unzureichenden Energie- und Nährstoffversorgung führt. Obwohl die Anorexie bei älteren Menschen in einem starken Zusammenhang mit einer zu geringen Nahrungsaufnahme gesehen wird (Morley/Silver 1988), gibt es bisher kaum Untersuchungen über die Ursachen von Appetitlosigkeit im Alter. Im Rahmen der Diplomarbeit sollen psychische und soziale Faktoren der Appetitlosigkeit im Alter analysiert werden, aus denen später Maßnahmen zur Beseitigung abgeleitet werden können. Was sind psychische und soziale Ursachen von Appetitlosigkeit? Wie könnten verursachende Faktoren weitestgehend beseitigt bzw. positiv beeinflusstn werden?


Weitere Infos:

Bernd Reuschenbach

Zimmer A017

Email: bernd.reuschenbach@urz.uni-heidelberg.de

Tel: 06221-547301