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Sozialkonstruktivismus: Eine Einführung

Zielsetzung des Textes zur Einführung in den Sozialkonstruktivismus (aus dem Vorwort des Autors, Johannes von Tiling):

Ich verfolge mit diesem Text zwei Ziele:

Erstens möchte ich interessierten Studierenden und Praktikern insbesondere aus der Psychologie eine Einführung in diesen zuletzt rasant wachsenden Forschungszweig geben, nicht zuletzt weil diesbezüglich in deutscher Sprache kaum etwas vorhanden ist. Dabei will ich aber nicht nur einen ersten Eindruck vermitteln, sondern versuche die Leserschaft soweit mit speziellen Problemstellungen und Debatten bekannt zu machen, daß ihr ein selbständiges Studium der sozialkonstruktivistischen Literatur (vgl. die Empfehlungen am Ende des Textes) möglich ist. Dabei versuche ich dennoch, in einer für Einsteiger angemessenen Begrifflichkeit zu verbleiben, und unterlasse (besonders im ersten Kapitel) intensivere Quellenangaben im Text. Wer auf letzteres besonderen Wert legt, den verweise ich auf meine kürzlich abgeschlossene Diplomarbeit (von Tiling, 2004), die in ihrem ersten und dritten Teil ähnliche Fragestellungen wie der vorliegende Text behandelt. Wer sich hingegen nur einen ersten Eindruck verschaffen will, dem dürfte (in dieser Arbeit) das erste Kapitel, das einen in sich recht abgeschlossenen Überblick gibt, ausreichen.

Zweitens sollen aber auch diejenigen angesprochen werden, die bereits Kontakt zu sozialkonstruktivistischem Gedankengut gehabt und sich kopfschüttelnd abgewandt haben. Ein solches Verhalten ist mir nämlich durchaus nachvollziehbar angesichts der Tatsache, daß die Geburtsstunde des Sozialkonstruktivismus geprägt war von provokanter, radikaler Ablehnung all dessen, was der Psychologie lieb und teuer war (und größtenteils noch ist). Mittlerweile jedoch haben sich Strömungen gebildet, die wieder mehr den Anschluß an die Mainstream- Psychologie suchen (zumindest was die Fragestellungen anbelangt). Die Zeiten, in denen man dem Sozialkonstruktivismus vorwerfen konnte, er ergötze sich in endlosen Sprachanalysen und sonne sich in postmoderner Beliebigkeit, sind meines Erachtens vorbei. Essentielle Fragen der Psychologie wie die nach Handlung und Subjektivität werden nicht mehr ignoriert, sondern in den Rahmen der sozialkonstruktivistischen Denkweise zu integrieren versucht. Endlich scheint man zu bemerken, daß auch der eigene Ansatz nicht allgültig ist und daß es sich lohnt, mit anderen Psychologen in Dialog zu treten. Ein solches Bild eines offenen, undogmatischen Sozialkonstruktivismus versuche ich hier zu zeichnen - auch auf die Gefahr hin, die weiter bestehenden dogmatischen Kräfte vielleicht etwas zu unterschätzen.


Download des Textes (55 Seiten): Tiling_2004_SozKon.pdf [0.3 MB]


 
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Zuletzt bearbeitet am 25.09.2004 von JF.