Energiesparprojekt Psychologie - ein Modell für uns alle ?

 

Energie nicht nur im häuslichen Bereich, sondern auch am Arbeitsplatz einzusparen und so zum Um-weltschutz und zur Kostenreduktion beizutragen: Mit diesem Ziel wurde vor gut einem Jahr die Arbeits-gruppe Energiesparen in Gebäuden der Universität gegründet. Im Rahmen eines gemeinsamen Pilotprojekts der Universität mit dem Agendabüro der Stadt Heidelberg soll in den nächsten anderthalb bis zwei Jahren untersucht werden, ob insbesondere über Verhaltensänderungen der Beschäftigten und Studierenden, begleitet durch einfache technische Maßnahmen, eine messbare Energieeinsparung errecht werden kann. Denn nicht immer sind es nur technische Maßnahmen, die den Energieverbrauch senken: ein beträchtliches Einsparpotenzial liegt im direkten Verantwortungs- und Einflussbereich der Gebäudenutzer/innen.

 

Als Anreiz für Mitarbeiter und Studierende des Psychologischen Instituts wurde vereinbart, dass alle im Beobachtungszeitraum Juli 2001 bis mindestens Dezember 2002 eingesparten Strom- und Heizkosten dem Institut in voller Höhe zur Verfügung gestellt werden. Ökonomie und Ökologie Hand in Hand: kann es eine bessere Motivation für derartige Aktionen geben?

 

Sollte das Vorhaben gelingen und tatsächlich durch einen bewussteren Umgang der Gebäudenutzer mit den zur Verfügung stehenden Energieformen Strom und Heizung eine messbare Einsparung erzielt werden, ist geplant, die Aktion nach und nach auf alle universitären Gebäude auszuweiten.

Bei der letzten Sitzung des Projektteams vor wenigen Tagen legte nun der "Energiebeauftragte" des Psychologischen Instituts, Herr Dr. Joachim Schahn, eine erste Bilanz für den Beobachtungszeitraum Juli bis Dezember 2001 im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres vor, dessen Ergebnis sich wirklich sehen lassen kann:

Der Stromverbrauch des Instituts in diesem Halbjahr war um 17,5 % und der Wärmeverbrauch um 14,4 % zurückgegangen! Dies freut nicht nur die Umwelt, an die entsprechend weniger Kohlendioxid abgegeben worden ist, sondern auch das Institut, denn die erzielte Kosteneinsparung von mehr als 3.000 Euro kommt der Dienststelle in voller Höhe zugute. Wäre das kein Anreiz für künftige Aktivitäten an anderen Instituten?! Selbst wenn eine Überlassung der eingesparten Mittel zu 100% künftig sicher nicht mehr realisiert werden kann, bringt jedes eingesparte Kilowatt bares Geld an die Dienststellen zurück.

Und damit Sie sehen, mit wie wenig Aufwand man Energie sparen kann, habe ich nachfolgend ein paar Hinweise zum Energiesparen am Computer zusammengestellt, für deren Umsetzung Sie weder technisches Hintergrundwissen noch viel Zeit benötigen und die dennoch erhebliche Auswirkungen haben: Tipps zum Energiesparen am Computer: Der wesentlichste Stromverbraucher eines Computers ist neben dem Netzteil des PC-Gehäuses der Bildschirm, sofern es sich nicht um einen modernen Flachbildschirm, sondern um einen Röhrenmonitor handelt. Darüber hinaus gilt: je größer der Monitor, desto höher auch sein Stromverbrauch. Es liegt also nahe, dessen Verbrauch so weit als möglich einzuschränken. Doch wie geht das? Hier die Vorgehensweise für Windows-PCs ab dem Betriebssystem Windows 98: Öffnen Sie die Systemsteuerung; Wählen Sie den Menüpunkt Anzeige; Stellen Sie die Zeit für das Ausschalten des Monitors auf 15 Minuten ein; Bestätigen Sie Ihre Auswahl mit OK Das war fürs erste schon alles !! Wenn Sie noch mehr tun wollen: Im gleichen Menü kann man auch die Festplatten nach einiger Zeit abschalten (z.B. nach weiteren 15 Minuten) oder - noch besser - den Rechner in den Stand-by-Zustand (Beinahe-Abschaltung) versetzen, aus dem er erst durch Druck auf eine Tastatur-Taste oder Bewegen der Maus wieder aufwacht. Bedenken Sie: ein durchschnittlich ausgestatteter Computer verbraucht im Normalbetrieb ca. 200 Watt Strom pro Stunde. Allein durch das Ausschalten des Monitors auf die beschriebene Weise kann bereits die Hälfte dieses Stroms eingespart werden, und das weitergehende Verfahren (Festplatten-Abschaltung, Stand-by) reduziert den Verbrauch um weitere 40%! Ohne Einschränkung der Nutzungsfähigkeit des Computers ist also eine Stromeinsparung von 90% in jeder Stunde, in der er nicht gebraucht wird, möglich. Bei solchen Zahlen sollte dies doch wirklich ein Anreiz sein, es wenigstens einmal zu versuchen, oder?

 

Dr. Markus Hoffmann Abteilung f. Sicherheitswesen

[Entnommen: ECHO 2/2002, Mitteilungen des Personalrats]