Politiker, Nervenarzt und Psychologe
ordentlicher Honorarprofessor von 1926 - 1955
I. Phase: Psychologie ohne Institut und Ordinariat
W. Hellpach arbeitete seit 4.1.1926 als ordentlicher Honorarprofessor an der
Universität Heidelberg. Hier vertrat er bis zu seinem Tode 1955 drei Jahrzehnte
das Fach >Psychologie< - zuletzt im SS 1955. Zuvor hatte er als Politiker das Amt
des badischen Staatspräsidenten bzw. Kultus- und Bildungsministers inne. Seine Person
bildet die Brücke zwischen vor- und institutioneller Psychologie in Heidelberg.
In diesen Jahrzehnten blieb er Angehöriger der Technischen Hochschule Karlsruhe,
in Heidelberg bekleidete er bis zu seinem Ausscheiden 1950 das Amt des
(ordentlichen) Honorarprofessors, danach bis zu seinem Tode 1955, das eines
außerplanmäßigen Professors.
Mit Gründung des Psychologischen Instituts firmiert er (offiziell erstmals im
Personal- und Vorlesungsverzeichnis vom WS 1942/43) als dessen Direktor. Diese Position
bekleidet er bis zum Ende des SS 1950. Nach seinem Ausscheiden und für die Dauer des
Übergangs übernimmt sein Assistent W. Witte im Wintersemester 1951/1952 und
im SS 1952 die kommissarische Leitung des Instituts.
Innerhalb Hellpachs Forschungsinteressen, die übrigens kaum in Einklang mit dem
gegenwärtigen Konsens über psychologische Teildisziplinen in Einklang zu bringen sind,
war die Entwicklungspsychologie eher randständig. Dennoch bietet er im Rahmen seiner
Lehrtätigkeit (kontinuierlich) Veranstaltungen mit wenn auch oft entferntem
entwicklungspsychologischem Bezug an.