Es fühlt sich einfach besser an!
Vorteile und Nachteile von Recyclingpapier beim Kopieren.

Projektarbeit im Rahmen des Seminars "Psychologische Diagnostik und Intervention im Bereich Umweltverhalten am Beispiel Energiesparen und Wassersparen" am Psychologischen Institut der Universität Heidelberg. Leitung der Lehrveranstaltung: Dr. Joachim Schahn (Heidelberg) und Dr. Petra Schweizer-Ries (Freiburg). Autorenschaft: Alwin Schneider, Olliver Prahl und Kay Sickinger.

Inhaltsverzeichnis

A. Einleitung:

B: Teil 1 - Die Untersuchung der Fakten:

                1. Die Geschichte des Altpapiers:

C. Teil II: Ergebnisbericht der Umfrage: D. Teil III: Empfehlungen für die Univerwaltung:  E. Zusammenfassung:
 
F. kleines Begriffslexikon:  

G. Literatur- und Quellenverzeichnis:
 
H. Anhang:

A. Einleitung:

Betrachtet man die allgemeinen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in der momentanen Situation in Deutschland, so fällt auf, daß in Zeiten von Arbeitslosenhöchstquoten, immer höher steigender Abgaben und der bevorstehenden weiteren europäischen Einigung der Umweltschutz zur Zeit ein Schattendasein führt. Auf der anderen Seite hat sich der Umweltschutzgedanke in den Köpfen der Menschen bereits tief verwurzeln können, so daß der Umweltschutz eine gewisse Eigendynamik entwickelt hat. Zu dieser Dynamik wollen wir mit der Vorlage dieses Berichtes etwas beisteuern.

Wie häufig im Umweltschutzbereich sind viele Dinge umstritten, so auch die Frage, ob Recyclingpapier generell als umweltfreundlicher gelten kann als weißes Papier und wenn, ob es dann durch Qualität, Preis und Einsatzmöglichkeit dem weißen Kollegen das Wasser reichen kann.

Mit dieser Projektarbeit möchten wir versuchen, etwas Licht in die umstrittenen Fragen zu bringen. Wir konzentrierten uns dabei im Bereich der grafischen Papiere nur auf Kopierpapier und grenzten deren Gebrauch in unserer Untersuchung auf die Uni Heidelberg ein.

Bei der Überprüfung, welche Kopierpapiere die Uni einsetzt, fanden wir heraus, daß es an einigen Kopierern bereits Recyclingpapier gibt, an anderen jedoch nicht. Besonders auffallend war dabei die Tatsache, daß im Bereich des Neuenheimer Feldes fast nur noch Recyclingpapier angeboten wird, wohingegen die Kopiergeräte in der Altstadt überwiegend mit weißem Papier bestückt sind. Wie eine im vergangenen Sommer vom BUND durchgeführte Umfrage bestätigt, zeigt sich an den einzelnen Instituten ein ähnliches Bild. Von den Instituten antworteten 13, daß sie nur noch Recyclingpapier einsetzen, bei 15 Instituten kann man zwischen weißem und Recyclingpapier wählen, bei acht Instituten kommt hingegen nur weißes Papier zum Einsatz. Interessant ist weiterhin die Tatsache, daß vier Institute wieder zu weißem Papier zurückgekehrt sind. Durch diese Umfrage wurde auch deutlich, daß einige Professoren die Verwendung von Recyclingpapier ausdrücklich ablehnten, wobei jedoch der Großteil ( 26 von 36 Befragten ) sich eindeutig für die Benutzung von Recyclingpapier aussprach .

Wir fragten, weshalb diese offensichtlich unterschiedlichen Meinungen an der Uni Heidelberg bestehen und welche Papiergruppe nun die wirklich bessere darstellt. Um dies herauszufinden, haben wir unser Projekt in drei große Bereiche gegliedert.

Im ersten Teil unserer Untersuchung haben wir zunächt die Fakten recherchiert. Wir wollten hierbei wissen, ob Recyclingpapier wirklich mehr Schadstoffe enthält, welche Papierarten billiger sind und ob Recyclingpapier die gleichen technischen Standarts erfüllt wie weißes Papier.

Im zweiten Teil ging es uns darum, festzustellen welche Haltung die Studenten gegenüber den beiden Papierarten einnehmen. Wie gingen hierbei beispielsweise den Fragen nach, ob die Heidelberger Studenten es begrüßen würden, mehr weißes oder mehr Recyclingpapier zu verwenden oder ob sie den oben genannten "Vorurteilen" zustimmend oder ablehnend gegenüberstehen.

Im dritten Teil der Untersuchung soll es darum gehen, inwieweit die aus den ersten beiden Teilen gewonnen Ergebnisse an der Uni Heidelberg durchsetzbar wären.

 

B: Teil 1 - Die Untersuchung der Fakten:
 

1. Die Geschichte des Altpapiers:

a. Das Altpapier - schon lange vorhanden:

Es ist bekannt, daß bereits im Jahre 1366 der Rat zu Venedig ein Privileg erlassen hat, in dem er verordnete, altes Papier der Papiermühle von Treviso wieder zuzuführen. Allerdings konnte das daraus gewonnene Papier nur für die Herstellung von Pappe verwendet werden, da es von außerordentlich schlechter Qualität war. Erst im Jahr 1774 gelang es Dr. Justus Claproth ein Verfahren zur Herstellung höherwertigen Papieres aus Altpapier zu entwickeln, da es ihm mit Hilfe von Terpentinöl und Walk- und Wascherde ( einem fetten Ton ) gelungen war, die Druckfarben aus dem Papierbrei zu entfernen. Interessant ist dabei auch, daß bereits 1789 ein über das Papier schreibender Autor beklagte, daß der Wert des Altpapiers in Deutschland nicht wahrgenommen werde, da von der Obrigkeit konfiszierte Bücher lieber auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden, als daß man daraus neues Papier herstellte.

Fortschrittlicher dachten hier die Amerikaner und Engländer, die bereits gegen Ende des letzten Jahrhunderts eine Recyclingquote von bis zu 20 % bei Papier erzielten. Allerdings wurden auch hier vornehmlich schlechte Folgeprodukte erzielt, so daß man hauptsächlich Pappe aus dem Altpapier gewann.
 

b. Altpapieraufbereitung in moderner Zeit:

Erst 1952 gelang es in den Vereinigten Staaten mit Hilfe des Flotations - Deinking - Verfahrens, die Altpapierballen so gründlich zu reinigen, daß man nun in großem Umfang Altpapier zu höherwertigen Produkten wie Schreibpapier aufarbeiten konnte. Allerdings mußten für das Deinking - Verfahren zahlreiche chemische Hilfsstoffe wie Natronlauge, Wasserstoffperoxid oder Tenside eingesetzt werden. Fast 20 Jahre später gelang es jedoch, in der Schweiz ein Verfahren zu entwickeln, bei dem die Druckerfarbe auf mechanischem Wege so fein verteilt wurde, daß sie optisch nicht mehr als störend wirkte. Dies hatte jedoch den Nachteil, daß das Papier eine dunkelgraue Färbung aufwies. Daher war es für den Einsatz als Schreib- oder Kopierpapier nicht geeignet. Ein erneuter Durchbruch für eine umweltverträglichere Altpapierherstellung gelang 1995 einem Wissenschaftlerteam aus den VS und Kanada. Ihnen war es gelungen, die Druckerschwärze mit Hilfe des Enzyms Zellulase aus dem Papier zu lösen.

 
c. Der heutige Stand der Dinge:

Zum jetzigen Zeitpunkt findet das Altpapier seinen überwiegenden Einsatz in Bereichen, in denen die Qualitätsanforderungen an das Papier nicht so hoch sind. So wurde eine hohe Altpapiereinsatzquote bereits auf dem Gebiet der Zeitungs- oder Hygienepapierherstellung erzielt. Auch bei grafischen Papieren hat der Einsatz in den letzten Jahren zugenommen, dennoch ist er zur Zeit noch gering. Daß es bisher nicht zum großen Durchbruch in diesem Bereich kam, wird vor allem mit der großen Skepsis begründet, die gegenüber Recyclingpapier bestehen soll. Recyclingpapier soll demnach einen höheren Schadstoffgehalt aufweisen, schlechtere Gebrauchseigenschaften besitzen und zu alledem auch noch viel teurer sein als weißes Papier. Neben den im nächsten Kapiteln beschriebenen Methoden der Papiergewinnung aus Zellstoff und Holzstoff, stellt Altpapier den wichtigsten Rohstoff der Papierindustrie dar. Der wichtigste Schritt bei der Altpapieraufbereitung zu grafischen Papieren ist dabei das Deinkingverfahren. Hierbei wird mit Hilfe von zahlreichen Chemikalien die Druckfarbe aus dem Altpapierbrei entfernt. Ein erneuter Einsatz von Chemie ist dann notwendig, wenn das aus Altpapier gewonnene Recyclingpapier wieder rein weiß sein soll. Dabei muß das Papier mit Hilfe von Sauerstoff gebleicht werden. Nachfolgend eine kurze Übersicht über die einzelnen Schritte der Altpapieraufbereitung.

Zu bemerken ist hier noch, daß neben dem Recyclingpapier auch noch sogenanntes Umweltschutzpapier im Einsatz ist. Dieses wird ebenfalls aus Altpapier hergestellt, allerdings wird es nicht deinkt und nicht so aufwendig aufbereitet wie Recyclingpapier. Daher ist es für die Verwendung in Kopierern nicht geeignet, weshalb auf diese Papierart in dieser Arbeit nicht eingegangen werden soll.

d. Die allerneusten Entwicklungen:

Noch während der der Ausarbeitung unseres Seminarprojektes erreichte uns ein Schreiben aus der Schweiz, in dem die Papier- und Wellpappefabrik Oftringen ein neues Verfahren zur Altpapieraufbereitung vorstellt.

Dabei wird vollständig auf das Deinking des Altpapierbreis verzichtet und die Altpapieraufbereitung findet im geschlossenen Wasserkreislauf statt. Dadurch kann eine weitere Wasserreduzierung um bis zu 90% zum herkömmlichen Verfahren erreicht werden.

 

2. Weißes Papier - die andere Alternative:

Bei der Herstellung von weißem Papier gibt es drei verschiedene Ausgangsstoffe:  

a. Billig, aber schlecht: Holzstoff:

Holzstoff wird aus Holz gewonnen, indem man auf mechanischem Weg die Fasern aus dem Holzverbund reißt. Dies kann entweder mit Hilfe von Wasserdampf ( TMP - Verfahren ) oder unter Benutzung von Hilfschemikalien ( CTMP - Verfahren ) geschehen. Anschließend wird der Holzstoff mit Hilfe von Wasserstoffperoxid, Dithionid und Hydrosulfid gebleicht. Die "Ausbeute" ist dabei besonders hoch, so daß aus 100kg Holz sich unter günstigen Bedingungen bis zu 98kg Holzstoff gewinnen lassen. In Deutschland wird Holzstoff fast ausschließlich aus Durchforstungsholz oder Sägeresten gewonnen. Allerdings kann man aus ihm kein hochwertiges Papier herstellen. Dies ist vor allem deshalb der Fall, weil aus Holzstoff hergestelltes Papier den Stoff Lignin enthält, der die Vergilbung fördert und dadurch den Alterungsprozeß von Papier erheblich beschleunigt, so daß hozstoffhaltiges Papier nicht sehr alterungsbeständig ist. Daher wird Papier aus Holzstoff zum Großteil für Verpackungen eingesetzt oder findet in der Zeitungsherstellung weite Verbreitung.  

b. Qualität, die überzeugt: Zellstoff:

Eine weitere Möglichkeit aus Holz Papier herzustellen, ist die Verwendung von Zellstoff. Aus diesem Material wird das sogenannte holzfreie Papier hergestellt. Nachfolgende Grafik zeigt den Ablauf der Zellstoffherstellung in einem vereinfachten Schema:

Bei dieser Herstellung wird aus dem Holz lediglich die Zellulose gewonnen. Die übrigen Bestandteile des Holzes - wie beispielsweise Lignin oder Hemicellulose - müssen dabei mit Hilfe zahlreicher Chemikalien von der Zellulose getrennt werden.

Dabei unterscheidet man grob zwischen zwei unterschiedlichen Verfahren, mit denen man den Zellstoff gewinnen kann: Zum einen findet das Sulfitzellstoffverfahren, zum anderen das Sulfatzellstoffverfahren Anwendung. Mit einem Anteil von 82% stellt das zweite Verfahren den größten Anteil an der Papierherstellung. Da es jedoch mit hohen Geruchs- und Abwasserbelastungen verbunden ist, kommt es in Deutchland nicht zur Anwendung. Allerdings wird im Ausland überwiegend nur nach diesem äußerst umweltschädlichen Verhalten das Papier erzeugt. Vor allem bei Papier, welches aus Osteuropa oder aus Dritte Welt Ländern stammt wird dieses mit Hilfe des Sulfates hergestellt. Insbesondere für Verpackungen wird der nun vorhandene, braune Zellstoff eingesetzt. Für die Herstellung von weißem Kopierpapier bedarf es jedoch noch der Bleiche des Zellstoffs. Denn erst durch diese erhält das Papier das gewünschte weiße Aussehen und die Festigkeit, die es beim Einsatz in Kopiergeräten benötigt. Auch hierbei gibt es mehrere Möglichkeiten. Zum einen kann die Bleiche mit Hilfe von Chlorgas geschehen, zum anderen mit chlorhaltigen Verbindungen wie Chlordioxid oder Hypochlorid. Eine andere Alternative stellt die Verwendung von Wasserstoffperoxid, Sauerstoff, Ozon oder Dithionid dar. Auch hier schneidet der durch Sulfat hergestellte Zellstoff wieder deutlich schlechter ab, da er nur mit Hilfe der aggressiven Chlorbleiche hergestellt werden kann. Die Bleiche des Sulfitzellstoffs hingegen kann auch mit Hilfe umweltfreundlicherer Methoden geschehen. Häufig werden die so hergestellten Papiere mit Bezeichnungen, wie "chlorfrei gebleicht", "ohne Chlor gebleicht" oder "Verzicht auf Chlorbleiche" gekennzeichnet. Allerdings wurden diese Bezeichnungen von den Herstellern eingeführt und werden recht unterschiedlich verstanden:

* der Verzicht von Chlor in einem bestimmten Teil der Bleiche
* keine Verwendung von Elementarchlor, sondern von Chlorverbindungen
* keine Verwendung von Chlor im eigenen Werk, jedoch Import von chlorhaltigen Zellstoffen möglich

Es kann daher bei diesen Bezeichnungen nicht grundsätzlich davon ausgegangen werden, daß die Produktion vollständig ohne Chlorchemie geschehen ist.

Zusammenfassend läßt sich somit sagen, daß die Produktion von Papier in Deutschland bereits in umweltfreundlicheren Abläufen geschieht, wohingegen Zellstoff aus dem Ausland meist diese hohen Standards nicht erfüllen kann.
 

3. Weitere Papierarten:

Neben den oben aufgeführten Papierarten, gibt es noch zahlreiche Sonderpapierarten auf dem Markt. So werden Hadernpapiere für Bereiche mit sehr hohen Qualitätsanforderungen verwendet. In letzter Zeit findet auch das aus Hanf gewonnene Papier eine immer größere Verbreitung. Allerdings sind beide Papierarten nicht für den Einsatz in Kopiergeräten gedacht, so daß an dieser Stelle nicht näher auf die weiteren Papierarten eingegangen werden soll.

Abschließend sei hier noch eine kurze Übersicht über die einzelnen Papiersorten gegeben:
 

4. Der Vergleich zwischen Altpapier und herkömmlichen Sorten:

a. Übersichten über den Verbrauch:

Im nächsten Schaubild wird erkennbar, daß der Verbrauch ( angegeben in Mio. t ) am Rohstoff Papier stetig gestiegen ist. Während Hygiene oder techn. Papiere nur leicht ansteigen, verzeichnen die Gruppen Büro und Presse einen starken Zuwachs. Somit kann festgehalten werden, daß die Vision vom "Papierfreien Büro" bisher nicht eingetreten ist, sondern eher ein gegenläufiger Trend zu verzeichnen ist.  

Betrachtet man den Markt hinsichtlich des Verbrauchs der einzelnen Papierarten, so fällt ein immer stärkerer Anteil an Recyclingpapier auf. Seit Anfang der 90er Jahre erreichte die Einsatzquote von Altpapier erstmals die 50 % Grenze, so daß Altpapier heute zum wichtigsten Rohstoff für die Papierproduktion in Deutschland geworden ist.
 

b. Die Einsatzquoten in unterschiedlichen Bereichen:  

Die nächste Grafik zeigt den Einsatz von Recyclingpapier in den wichtigsten Bereichen der Papierherstellung. Dabei ist deutlich zu erkennen, daß in den meisten Bereichen eine deutliche Steigerung des Recyclingpapieranteils zu verzeichnen ist, wohingegen er im Bereich der grafischen Papiere bisher ausblieb.

 
c. Die Ökobilanz im direkten Vergleich:  
 
  Zellstoff, chlorgebleicht Zellstoff, chlorfrei Holzstoff, Holzschliff Altpapier
Holzverbrauch in kg 2325 2325 1042
Frischwasserverbrauch in m³ 160 - 400 20 - 100 5 - 10 5 - 16
Energieverbrauch in GJ 34 - 53 34 - 53 38 - 37 13 - 17
chem. Sauerstoffbedarf 70 - 290 20 - 35 3 - 35 1 - 5
biolog. Sauerstoffbedarf 26 - 81 2 - 25 3 - 15 < 1,5
AOX¹ - Abwasserbelastung 4 - 7 0 < 0,02 0,012 - 0,2
1 absorbierbare organische Halogenverbindungen

2 bei Mischfaser Papieren wird meist etwas Primärfaserstoff beigemischt, so daß hier zur Herstellung bis zu 170 kg Holz nötig sind, diese Produkte dürfen jedoch nicht die Aufschrift: "Aus 100% Altpapier" tragen

Wie aus dieser Übersicht hervorgeht, schneidet Recyclingpapier in der Ökobilanz deutlich besser ab als Papier, welches aus Zellstoff gewonnen wird. Aber auch gegenüber Holzstoff ergeben sich, vor allem bei der Energieausnutzung erhebliche Vorteile.

Wie ebenfalls aus dieser Übersicht hervorgeht, wird für die Produktion von Altpapier kein Holz benötigt, so daß durch die Benutzung von Recyclingpapier die Abholzung der Wälder in Kanada und Skandinavien für die Papierproduktion in Deutschland verringert wird. Darüberhinaus ergibt sich, wie die Finanzverwaltung Nordrhein - Westfalens festgestellt hat, bei der Benutzung von Recyclingpapier auch ein gesamtwirtschaftlicher Vorteil:

die Abwasserbelastung wird durch den reduzierten Frischwasserverbrauch verringert

durch die Wiederverwertung wird auf den Deponien wertvoller Lagerplatz frei

die zusätzlich entstehende Luftverschmutzung durch die Verbrennung von Altpapier kann verringert werden

der Volkswirtschaft werden pro Tonne Altpapier etwa 100,- DM an Unkosten für die Beseitigung erspart.

Daraus errechnete die Finanzverwaltung, daß sie durch die Benutzung von Recyclingpapier 1989 dem Staat insgesamt 500.000 DM an Entsorgungskosten gespart hat.

Auch die Firma Steinbeis Temming kommt in einer von ihr durchgeführten Untersuchung zum Ergebnis, daß die Papierherstellung aus Altpapier deutliche Umweltvorteile aufweist, wie nachfolgende Grafiken verdeutlichen:

- Ökovergleich Frischwasserverbrauch bei Mehrfachnutzung

- Ökovergleich Energie bei Mehrfachnutzung

- Ökovergleich Abwasser bei Mehrfachnutzung

 
d. Die "Vorurteile":

Während der Auswertung der Ergebnisse des BUND und der Vorbereitung zu unserer Umfrage stießen wir auf zahlreiche "Vorurteile". Das Wort Vorurteile soll hier jedoch nicht in negativem Kontext verstanden werden, sondern lediglich verdeutlichen, daß zum Thema "Vergleich zwischen den Papierarten" die unterschiedlichsten Meinungen kursieren. Wir haben daher versucht, den einzelnen Vorurteilen nachzugehen. Im Gegensatz zu den bisher auf die Papierproduktion allgemein gehaltenen Ausführungen, beziehen sich nachfolgende Aussagen stets auf den Bereich des Kopierpapiers. Um eine größtmöglichste Objektivität zu erreichen, haben wir zum einen zahlreiche Papierhersteller angeschrieben und um Stellungnahme gebeten. Wir waren dabei überrascht, welch umfangreiche Unterstützung wir teilweise erhielten. Auf der anderen Seite haben wir jedoch auch mit Vertretern von Umweltschutzorganisationen Kontakt aufgenommen, bzw. deren Veröffentlichungen ausgewertet. Um das Bild abzurunden, sprachen wir auch mit Herstellern von Kopiergeräten und forderten von den zuständigen Behörden des Bundes Informationsmaterial an. Nachdem durch die im vorigen Kapitel dargestellte Umweltbilanz deutlich wurde, daß Kopierpapier aus Recyclingpapier deutlich umweltfreundlicher ist, als herkömmliche weiße Produkte, stellte sich für uns nun die Frage, ob das Kopierpapier auch in anderen Bereichen seinem weißen Vertreter überlegen ist, oder ob es Gründe gibt, besser doch kein Recyclingpapier für Kopiergeräte zu benutzen. Nachfolgend seinen nun die einzelnen "Vorurteile" aufgezeigt:

aa. Das Angebot:

Das Angebot an weißem Papier zum Kopieren ist äußerst vielfältig. Es reicht dabei vom Billigkopierpapier aus Osteuropa bis hin zum Kopierpapier für Hochleistungskopierer. Auch farbiges Primärfaserpapier wird von zahlreichen Herstellern angeboten.

Auch das Angebot an Kopierpapieren aus Recyclingpapier hat sich in den vergangenen 15 Jahren erheblich erweitert, so daß man heute auf dem Markt ein dem weißen Papier vergleichbares Produktangebot vorfindet. Lediglich die Auswahl an verschiedenen Herstellern ist beschränkt, da nur wenige Papierfabriken auf dem deutschen Markt Recyclingkopierpapier anbieten. Im Anhang dieser Studie haben wir einige Papiersorten zusammengestellt.

Allerdings ist zu bemerken, daß insbesondere große Kaufhausketten wie Kaufhof, Horten, Woolworth oder die Kaufhalle kein Recyclingpapier in ihrem Angebot haben, so daß man Recyclingpapier nur in Schreibwarengeschäften kaufen kann. Auch dort ist jedoch die Auswahl im Verhältnis zu weißem Papier deutlich geringer. Dabei fällt auf, daß auch hier die überwiegende Anzahl von Geschäften kein Recyclingpapier in ihrem Sortiment führt. Lediglich im Versandhandel für Büroprodukte findet sich das oben beschriebene breitgefächerte Angebot an Recyclingpapier zum Kopieren. Es bleibt daher festzuhalten, daß das Angebot für Großkunden bereits sehr groß ist, wohingegen der normale Bürger nur schwer Recyclingpapier käuflich erwerben kann.

bb. Die Qualität von Kopierpapier:

Bei einer Untersuchung der Stiftung Warentest aus dem Jahre 1995 wurden die wichtigsten Sorten von Recyclingpapier untersucht. Es wurden dabei jegliche technische Prüfungen durchgeführt. Unter anderem wurde das Recyclingpapier nach Reißfestigkeit, Lichtbeständigkeit, Biegefestigkeit oder Beschreibbarkeit untersucht. Die dabei gewonnen Ergebnisse belegen, daß alle Recyclingpapier die Auszeichnung "gut" erhalten haben. Die genauen Ergebnisse des Tests sind dem Anhang zu entnehmen.

Betrachtet man die Qualitätsentwicklung von Recyclingpapier, so bleibt festzuhalten, daß es bereits 1980 die ersten einigermaßen brauchbaren Recyclingpapiere gab. Allerdings hatten diese noch mit zahlreichen Anfangsschwierigkeiten zu kämpfen. Vor allem das Ausgangsprodukt Altpapier war von minderer Qualität, da es mit zahlreichen Fremdstoffen, wie Kunststoffresten durchsetzt war. Durch den Einsatz von modernen Sortieranlagen und der vermehrten Mülltrennung spielen diese Probleme heute kaum eine Rolle mehr.

cc. Die Alterungsbeständigkeit:

Wichtig für die Alterungsbeständigkeit ist vor allem das Herstellungsverfahren. Wie bereits oben dargestellt, altert aus Holzstoff hergestelltes weißes Papier extrem schnell, da das darin enthaltene Pektin und Lignin unter Luftkontakt Säuren bildet, welche die Papierfasern zersetzen. Auch kommt es auf das Leimungsverfahren der einzelnen Kopierpapierblätter an. Früher wurde dabei im sauren Milieu geleimt ( ph - Wert um 4,5 ). Dies hat die Freisetzung von Schwefelsäure zur Folge, was wiederum zu einer schnelleren Zersetzung des Papiers führt. Weiterhin ist die Lagerung des Papiers ausschlaggebend für eine geringe oder hohe Alterungsbeständigkeit. So sollte das Papier bei 20°C und bei einer Luftfeuchtigkeit von 55% gelagert werden.

Früher hatte eine extrem starke Vergilbung die Recyclingpapiere in Verruf gebracht. Wie jedoch aus der Stiftung Warentest Untersuchung hervorgeht, besitzen die heute produzierten Kopierpapiere eine ausreichende Alterungsbeständigkeit.

Zusammenfassend läßt sich folglich festhalten, daß es nicht auf die Art des benutzten Kopierpapiers ankommt, sondern auf die Lagerung und den Produktionsprozeß. Somit kann in Bezug auf die Alterungsbeständigkeit Recyclingpapier als Kopierpapier bedenkenlos eingesetzt werden. Lediglich bei Dokumente, welche extrem lange gelagert werden sollen, wie beispielsweise Urkunden, sollte darauf geachtet werden, daß das Recyclingpapier innerhalb der DIN 6738 den Anforderungen der Lebensdauerklasse 12 - 80 genügt. Dies bedeutet, daß ihm eine Haltbarkeit von einigen hundert Jahren bescheinigt werden konnte. Das Recyclingpapier von Steinbeis Temming oder der Papierfabrik Oftringen erfüllt zum Beispiel diese Bedingungen.

dd. Laufeigenschaften in Kopiergeräten:

Auch hier stellt sich wieder die Frage, ob man weißem Papier generell bessere Eigenschaften attestieren kann als Recyclingpapier. Bei der Frage nach den Laufeigenschaften ist zunächst einmal nach den Stopperraten der einzelenen Papierarten zu fragen. Die erhöhte Stopperrate des Recyclingpapieres liegt jedoch noch in der Toleranzgrenze. Das Recyclingpapier der Firma Steinbeis Temming hat bei einem Test der Papiertechnischen Stiftung München sogar in Bezug auf die Stopperrate das holzfreie Markenkopierpapier übertroffen. Weiterhin ist zu sagen, daß die moderenen Kopiergeräte - insbesondere diejenigen, welche den Blauen Umweltengel tragen - mit der Verwendung von Recyclingpapier zurechtkommen. So wurde uns z. B. durch die Firma Herlitz mitgeteilt, daß die Firma Canon alle neuen Kopiergeräte auf die Benutzung von Recyclingpapier einstellen kann. Die Firma Siemens - Nixdorf führte bereits 1993 einen Test auf ihrem Hochleistungsdrucksystem mit dem Recyclingpapier "Profi - Öko" des Herstellers Kübler & Niethammer durch und bescheinigte diesem Papier das Genügen der Anforderungen der Be- und Verdruckbarkeit in jeglicher Hinsicht. Auch von der Firma Toshiba wurde uns bestätigt, daß sie grundsätzlich keine Bedenken beim Einsatz von Recyclingpapier auf ihren Kopiergeräten haben, wenn das Papier den Anforderungen der DIN 12281 gerecht wird. Die Firma Epson hat keine Bedenken, Recyclingpapier auf Tintenstrahldruckern zum Einsatz zu bringen, obwohl diese viel höhere Anforderungen an das verwendete Papier stellen. Neben den Erzeugern von Recyclingpapier und den Herstellern von Kopiergeräten wurde uns jedoch auch von staatlicher Stelle aus versichert, daß alle dort eingesetzen Kopierpapiere auf allen Kopiergeräten problemlos zum Einsatz kommen. Bei den Laufeigenschaften kommt es vornehmlich auf die Auswahl der Papiersorte an. Sowohl bei Recyclingpapier als auch bei weißem Papier gibt es billige und sehr teure Sorten. Selbstverständlich weisen letztere eine deutlich bessere Laufeigenschaft auf. Zu den teuren Recyclingpapier - Spitzensorten zählt beispielsweise das Papier "Nautilus" der Firma Neusiedler. Es weist eine besondere Qualität auf, da es ausschließlich aus alten Flugtickets hergestellt wird. Für ein weißes Hochleistungskopierpapier sei beispielsweise das Xerox Paper Premier von Rank Xerox genannt.  

Weiterhin ist zu unterscheiden, ob Recyclingpapier zu einer erhöhten Staubabgabe neigt, als weißes Papier. Hierzu ist zu sagen, daß dies wiederum nicht auf die einzelnen Arten des Papiers ankommt, sondern auf die Sorten der Hersteller. Dies hat seine Ursache darin, daß es bei der Neigung zur Staubabgabe auf die Schnittkantenqualität der einzelnen Blätter ankommt. Diese Qualität hängt nun nicht vom eingesetzten Rohstoff, sondern von der Schärfe der Schneidemesser ab. Somit kann die erhöhte Staubabgabe sowohl bei Recyclingpapier als auch bei weißem Papier auftreten.

Ob es insgesamt zu einer erhöhten Staubabgabe kommen kann, ist sehr umstritten. Die einen vertreten die Auffassung, daß es bei der Benutzung von Recyclingpapier zu einer leicht erhöhten Verschmutzung kommen kann. Dies soll deshalb der Fall sein, da die Papierfasern des Recyclingpapiers etwas kürzer sind als die der Primärfaserpapiere, weil durch den Aufbereitungsprozeß des Altpapiers die langen Fasern brechen. Allerdings kann dem mit einer leicht erhöhten Wartung ( häufigeres Entfernen des Staubes ) wirkungsvoll begegnet werden. Durch diese einfache Maßnahme kann ausgeschlossen werden, daß die Kopiergeräte schneller störanfällig werden oder Defekte auftreten. Auf der anderen Seite gibt es jedoch deutliche Hinweise darauf, daß das Verschmutzen der Geräte nicht auftritt. Die Dresdner Papierfabrik teilte uns beispielsweise mit, daß in einem von ihnen durchgeführten Vergleichstest an Rollendruckmaschinen keine erhöhte Staubabgabe festgestellt wurde. Dabei ist zu bemerken, daß diese Maschinen nicht manuell, sondern auf Befehl eines Überwachungscomputers gesäubert werden. Auch die Bundesanstalt für Materialprüfung stellte bereits 1980 ( ! ) in einer Untersuchung fest, daß bei der Geräteverschmutzung keinerlei Unterschiede bestehen. Daß der Einsatz von Recyclingpapier grundsätzlich keine Probleme bereitet, läßt sich auch mit einigen Zahlen wirkungsvoll belegen:

* In der Fachhochschule in Mannheim kamen im Jahr 1997 insgesamt 7,157 Mio. Blätter Recyclingpapier zum Einsatz und es wurden keine erhöhten Ausfälle der Kopierer beobachtet.

* Die Finanzverwaltung des Landes Nordrhein - Westfalens benutzte im Jahr 1989 genau 27 Mio mal Recyclingpapier als Kopierpapier. Das Papier kam dabei an 460 Kopiergeräten zum Einsatz, wobei auch hier keine höheren Kosten bei der Maschineninstandhaltung zu verzeichnen waren.

Auch gibt es zwei Prüfungsberichte, welche von zwei unabhängigen Instituten durchgeführt worden sind. Die Ergebnisse sind in nachfolgender Tabelle zusammengestellt:
 
  Bericht der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung ( BAM ) Bericht der Papiertechnischen Stiftung in München
Laufeigenschaften simplex gleich gut gleich gut
Laufeigenschaften duplex etwas erhöhte Stopperrate kA
Geräteverschleiß kA beide normal
Geräteverstaubung kein Unterschied kein Unterschied
Tonerverbrauch gleich  gleich
Tonerhaftung normal bei beiden  kA
Auch in diesem Punkt kann demnach Recyclingpapier mit weißem Papier konkurrieren.

ee. Gesundheitliche Bedenken:

Die meisten Recyclingpapiere, die heute im Einsatz sind tragen das Umweltzeichen des Deutschen Institutes für Gütesicherung und Kennzeichnung ( RAL ). Damit das Papier diese Auszeichnung enthält, müssen bereits zahlreiche Vorschriften in Bezug auf Schadstoffe eingehalten werden. Die Vorschriften für die Vergabe des Umweltzeichens sind im Anhang dargestellt. Auch die Stiftung Warentest untersuchte die Recyclingpapiere nach Schadstoffen ( Arsen, Blei, Cadmium, Chrom, Barium, Quecksilber, Antimon, Selen, organischen Halogenverbindungen, polychlorierte Biphenyle, Pentachlorphenol, Formaldehyd, Glyoxal, aromatische Amine und Ethylendiamintetraessigsäure ) und bescheinigte den Recyclingpapieren in der Untersuchung durchweg ein "sehr gut". Grundsätzlich kann somit gesagt werden, daß die Schwermetall und Schadstoffbelastungen unterhalb der Grenzwerte liegen. Wie uns die Papierfabrik Dresden mitteilte, ist ihr Recyclingkopierpapier der Marke Lettura theoretisch sogar zur Verwendung in Verbindung mit Lebensmitteln zugelassen. Auch die Papier- und Kartonfabrik in Schwedt teilte uns mit, daß Recyclingpapier nach der Empfehlung XXXVI des Bundesgesundheitsamtes für die Verpackung von Lebensmitteln zugelassen ist. Es bleibt daher festzuhalten, daß die gesundheitlichen Gefahren beim Kopieren weniger durch das Papier als durch den Toner und die Ozonbelastungen des Kopiergerätes entstehen.

ff: Ästhetische Anforderungen:

Der wesentliche Unterschied zwischen Recyclingpapier und Papiersorten aus Primärfasern ist deren unterschiedlicher Weißegrad. Wohingegen Primärfaserpapiere grundsätzlich weiß sind, haben die aus Altpapier hergestellten Recyclingpapier häufig eine gräuliche oder bräunliche Einfärbung. Dies ist auch einer der Hauptgründe, warum von vielen Menschen beim Kopieren weißes Papier eingesetzt wird. Die Farbe Weiß wird hierbei mit Sauberkeit und Ordentlichkeit assoziiert. Dies hat zur Folge, daß der gräulich - bräunliche Ton von Recyclingpapier sogar negative Auswirkungen auf den Inhalt einer Arbeit nehmen kann. Häufig werden daher für interne Schreiben Recyclingpapier eingesetzt, wohingegen zu Repräsentationszwecken weißes Papier zur Verwendung gelangt.

Dazu seien hier einige Zitate aus unserer Umfrage angeführt:

"weißes Papier fast sich besser an"

"weißes Papier wirkt angenehmer auf mich"

"bei offiziellen Anlässen gönne ich mir weißes Papier"

"die dunkle Farbe von Recyclingpapier irritiert mich"

"weißes Papier wirkt ästhetischer"

"da Recyclingpapier dunkler ist wirkt es düster, ernst auf mich"

Andererseits besitzt Recyclingpapier eine höhere Opazität, was zur Folge hat, daß bei doppelseitigem Kopieren die Schrift oder eine Grafik auf der Rückseite nicht so sehr durchscheint.

Beim Farbkopieren hat Recyclingpapier jedoch den Nachteil, daß durch seine dunkle Färbung, die Farben nicht so gut zur Geltung kommen. Da dem Recyclingpapier meist auch keine optischen Aufheller zugesetzt werden, ist auch der Kontrast etwas vermindert, was häufig zu schlechteren Kopien bei Farbbildern führt. Allerdings muß auch in diesen Fällen heute nicht mehr auf die Verwendung von Recyclingpapier verzichtet werden, weil beispielsweise die Firma Steinbeis - der größte Hersteller von Recyclingpapier in Deutschland - mittlerweile auch reinweißes Recyclingpapier anbietet, welches sich zum Farbkopieren hervorragend eignet. Auch die Firma Schneidersöhne Papier möchte den Kundenwünschen nach weißem Papier gerecht werden und hat das Produkt "RecyJet" geschaffen, welches auch ein reinweißes Recyclingpapier darstellt.

gg. Ein entscheidendes Kriterium - der Preis:

Der besseren Übersicht wegen haben wir das Ergebnis unserer Preisrecherche in nachfolgenden Tabellen zusammengefasst.
In der ersten Tabelle finden sich die Aussagen einiger papierherstellender und -verarbeitender Unternehmen.
 
Papierhersteller und - verarbeiter Aussage zum Preis von Recyclingpapier 
Kübler & Niethammer, 
Papierfabrik Kriebstein
Der Preis für Recyclingpapier liegt unter dem von weißem Papier .
  
Papierfabrik Dresden
Im Schnitt liegt der Preis von Recyclingpapier etwa 20% unter dem des weißen Papiers. 
IT - Papier Wien Recyclingpapier ist etwas günstiger
Papier & Kartonfabrik Schwedt Einen konkreten Preis können wir Ihnen nicht nennen, aber Recyclingpapiere sind üblicherweise am Markt günstiger zu bekommen.
Papierrollenfabrik Bernhard Huber  Der Einkauf von Jumbo - Rollen aus Recyclingpapier ist nicht teurer als herkömmliche Ware
 

In der nächsten Übersicht finden sich die Preise für Großkunden, oder Büros und Selbständige einerseits und andererseits die Preise, welche man als "Otto - Normalverbraucher" in Schreibwarengeschäften und Kaufhäusern zu zahlen hat. Auffallend ist hierbei, daß alle Papierfabriken und Großkunden übereinstimmend angeben, daß Recyclingpapier billiger zu beziehen ist, als weißes Papier, wohingegen in den Schreibwarengeschäften wenn überhaupt Recyclingpapier durchweg teurer angeboten wird. Dies könnte zwei Ursachen haben:

Daß in der überwiegenden Anzahl von Geschäften kein Recyclingpapier angeboten wird, läßt darauf schließen, daß dieses bei der Bevölkerung wenig geschätzt ist und sich daher nur schlecht verkaufen läßt. Dies hätte zur Folge, daß den Großhändlern und Einzelhandelsgeschäften beim Einkauf von weißem Papier mehr Rabatt eingeräumt werden würde, als beim Kauf von Recyclingpapier.

Die zweite Möglichkeit bestünde darin, daß die Händler beim Verkauf von Recyclingpapier die Tatsache ausnutzen, daß die Kunden bei umweltschützenden Produkten eher bereits sind, einen gewissen Mehrpreis in Kauf zu nehmen. Dies würde bedeuten, daß der günstigere Herstellungspreis bei Recyclingpapier von den Händlern nicht an die Kunden weitergegeben werden würde.  
 
Direktbezieher Preis - weißes Papier  Preis - Recyclingpapier 
Techn. Uni Chemnitz Beschaffungsstelle VMP weiß, chlorarm 
4,43 DM
VMP copy extra RP 
3,86, DM
Fachhochshule 
Mannheim
versch. Sorten 
7,30 DM / im Schnitt
Steinbeis Recycling 
5,80 DM
  
Viking direkt
versch. Sorten 
6,88 - 11,47 DM / mit Rabatt
Falken Resource 5,16 DM 
Viking recycling 6,30 DM 
Recyonomic 6,88 DM
Hamburg Mannheimer Versicherung 4,90 DM 3,64 DM
Otto Versand Otto Classic 6,88 DM 
Falken exclusiv 8,03
Otto Recycling 6,08 DM 
Steinbeis Recycling 6,88 DM
sicoff - Druck weiß, chlorfrei 
10,75 DM
Recyclingpapier  
8,95 DM
 
 
 
Weiterverkäufer Preis - weißes Papier  Preis - Recyclingpapier 
Knoblauch Heidelberg 10,50 DM 10,95 DM
Büro Beisel Heidelberg billigste Sorte 6,95 DM billigste Sorte 12,95 DM
Papier Schneider Meckesheim No name 9,95 DM 
Xerox business 12,90 DM
Zweckform Recyconomic 
13,90
Papierwaren Faul Mönchzell no name 10,50 nur auf Anfrage lieferbar
Kaufhof, Horten, Kaufhalle, Woolworth versch. Sorten 
9,95 - 17,95
nicht im Angebot
2 Schreibwarengeschäfte in HD billigste Sorte 
11,- bzw. 13,90
billigste Sorte 
12,70 bzw. 17,50
14 Schreibwarengeschäfte in HD versch. Sorten 
5,99 DM bis 14,90 DM
nicht im Angebot
 

Zum Abschluß an den ersten Teil sei in der letzten Übersicht noch anhand ausgewählter Unternehmen und Behörden mit einem Anteil von mind. 30% Recyclingpapier an Kopierern aufgezeigt, daß bereits zahlreiche Großunternehmen Recyclingpapier im Einsatz haben.

 
 
Unternehmen Behörden
RWE Energie AG, Essen Alle Ministerien
TENGELMANN, Mühlheim Bundestag 
OTTO Versand, Hamburg techn. UNI Chemnitz
HAMBURG/MANNHEIMER Versicherung FH des Bundes in Mannheim
LUFTHANSA Gemeinde Meckesheim
ARAL, Bochum Stadt Aachen
DAIMLER, Untertürkheim Landesfinanzverwaltung NRW
COMMERZBANK  
DEUTSCHE BAHN  
POST  
POSTBANK  
TELEKOM  
IBM, Stuttgart  
 

C. Teil II: Ergebnisbericht der Umfrage:

1. Die Durchführung der Umfrage:

Die Umfrage zur Einstellung der Studenten zum Recyclingpapier allgemein und in Bezug auf die Verwendung als Kopierpapier im Besonderen wurde Ende Januar 1998 an der Uni Heidelberg durchgeführt. Dabei haben wir den Kopierbereich des Theoretikums und die Kopierräume der Unibibliothek in der Altstadt für unsere Befragung ausgewählt. In den Kopierräumen der Bibliothek trafen wir jedoch überwiegend auf sogenannte Langzeitkopierer, so daß wir nach einer Stunde Befragung lediglich 7 ausgefüllte Fragebögen vorweisen konnten. Daher verlegten wir unsere Befragung in den Eingangsbereich der Unibibliothek. Des weiteren wurde die Umfrage in einigen Seminaren durchgeführt. Bei der Befragung selbst wurde jeder Student von uns direkt angesprochen und gefragt, ob er sich an der Umfrage beteiligen wolle. Wir waren während des Ausfüllens der Fragebögen stets anwesend, so daß aufkommende Fragen sofort beantwortet werden konnten. Es ist daher nicht verwunderlich, daß kein Fragebogen völlig falsch ausgefüllt wurde, sondern sich nur an einigen, wenigen Stellen Unstimmigkeiten ergaben, die dann bei der Auswertung nicht berücksichtigt werden konnten.

Insgesamt haben wir 385 Fragebogen ausgegeben, von denen wir 361 ausgefüllt wieder zurückerhielten. Dies entspricht einer Rücklaufquote von genau 95 %.

Daß wir eine so hohe Rücklaufquote erzielen konnten, liegt unter anderem daran, daß mit der Fragebogenaktion auch ein Gewinnspiel verbunden war. Wir konnten hierbei ein Semesterticket ausloben, welches uns auf grund der freundlichen Unterstützung durch die Sparkasse Heidelberg ermöglicht wurde.

Die einzelnen Ergebnisse wurden mit Hilfe des Computerprogramms Statistica errechnet und sind der besseren Übersichtlichkeit wegen als Schaubilder dargestellt, die innerhalb des Fragebogens abgerufen werden können.
 

Fragebogen

Umfrage zum Thema:

Wann verwenden Studenten Recyclingpapier ( RP ) an universitätseigene Kopierern? 

Wir, das sind Studenten und Studentinnen des psychologischen Seminars, möchten im Rahmen dieser Umfrage von den Studenten die Kopiergewohnheiten an den universitätseigenen Kopierern feststellen. Uns geht es im Besonderen darum, ob nicht verstärkt, vielleicht sogar an allen Kopierern der Uni, Recyclingpapier als Kopierpapier eingesetzt werden könnte. Wir bitten daher alle, diesen Fragebogen sorgfältig auszufüllen. Wir danken Euch allen schon jetzt herzlich für Eure Mitarbeit.

1.) Wieviele Kopien machen Sie durchschnittlich im Monat an Kopierern der Uni, ihren Instituten oder den Bibliotheken ?

>>>>> die Frage konnte beantwortet werden mit

weniger als 50 / 51 - 299 / über 300 Ergebnisse

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2.) Welche Vorrichtungen nutzen Sie, bzw. würden Sie nutzen ?

------> Verkleinern von DIN A 3 auf DIN A 4

------> Doppelseitiges Kopieren

------> Verwendung von Recyclingpapier ( RP )

Ergebnisse

>>>>> die Frage konnte beantwortet werden mit  

nutze ich bereits / würde ich gerne nutzen, wenn es möglich wäre / nein oder keine Angaben

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3.) Nehmen wir einmal an, daß an den Kopierern der Universität Recyclingpapier ( RP ) angeboten würde. Welchen Aufpreis wären Sie bereit zu zahlen

>>>>> die Frage konnte beantwortet werden mit

Ich wäre bereit bis zu ______ Pfennig mehr zu zahlen. Ergebnisse

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4.) Für welche Bereiche würden Sie sonst noch RP einsetzen, bzw. tun sie dies bereits ?

-----> Schmierpapier / Notizzettel

-----> Ringbucheinlagen / Hefte

-----> Kopieren für den Eigengebrauch

-----> Kopien für Seminare, etc.

-----> bei Klausuren / Hausarbeiten

-----> bei Diplomarbeiten, etc.

Ergebnisse

>>>>> die Frage konnte beantwortet werden mit

nutze ich: immer / überwiegend / manchmal / selten / nie / keine Angabe

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5.) Welche Aussagen können sie bestätigen ?

-----> weißes Papier ist preiswerter als RP

-----> RP ist von schlechter Qualität

-----> RP staubt mehr und verschmutzt schneller den Kopierer

-----> auf weißem Papier kommen Farben besser zum Ausdruck

-----> RP ist viel stärker durch Giftstoffe belastet, da aus Altpapier hergestellt

-----> die Schrift ist auf weißem Papier besser lesbar

Ergebnisse

>>>>> die Frage konnte beantwortet werden mit

dem stimme ich voll zu / stimme ich überwiegend zu / keine Ahnung / eher nein / Aussage ist falsch / keine Angaben

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 6.) Welche Gründe halten Sie davon ab, mehr RP einzusetzen ?

-----> keine, denn ich benutze nur noch in Außnahmefällen weißes Papier

-----> Angebot ist zu gering

-----> ich habe bisher nicht bewußt darauf geachtet

-----> ich finde, daß RP nicht so gut aussieht ( Prestigegründe )

-----> zumindest bei "offiziellen Anlässen" verwende ich nur weißes Papier, weil die Professoren und die Univerwaltung dies verlangen

>>>>> die Frage konnte beantwortet werden mit Ergebnisse

ja / nein

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7.) Persönliche Angaben:

Hier wurden Angaben gemacht zum Alter, zum Geschlecht und zu den Fakultäten.

Das Alter der Probanden betrug im Durchschnitt 23,49 Jahre, wobei die Teilnehmer zwischen 17 - und 36 Jahren alt waren. Knapp 70 % waren zwischen 20 und 25 Jahre alt, 59,9 % waren weiblich und 42,1 % männlich.

Da wir nicht an allen Instituten die Umfrage durchgeführt haben, sondern nur an einigen zentralen Punkten, so sind einige Fakultäten überrepräsentiert. Insbesondere Studenten vom Medizin, Jura, Biologie und Geologie nahmen an der Umfrage teil.
 

2. Einstellungen der einzelnen Institute:

Bei der Frage, wie die einzelnen Institute zu diesem Thema stehen, haben wir keine eigenen Ergebnisse eruiert und stützen unsere Aussagen daher ganz auf die vom BUND im Sommer 1997 durchgeführte Umfrage.

Hierbei wurde festgestellt, daß über die Hälfte der befragten Institute angaben, mit Recyclingpapier positive Erfahrungen gemacht zu haben. Bei den negativen Erfahrungen spielte das Akzeptanzproblem von Recyclingpapier an immerhin 10 Instituten eine große Rolle. Es scheint sich dadurch die aus unserer eigenen Untersuchung gewonnen Tatsache zu bestätigen, daß einzelne Professoren Recyclingpapier deshalb ablehnen, weil sie es mit schlechter Qualität assoziieren und dies sich dann auf den Inhalt überträgt. Eine große Anzahl von Studenten verwendet aus diesem Grunde kein Recyclingpapier "bei offiziellen Anlässen".

Auch unter den Professoren gibt es z.T. erhebliche Vorurteile gegenüber Recyclingpapier, die in etwa so gestrickt sind, wie die von den Studenten aufgebrachten Bedenken. So wurde auch hier von einer schnelleren Verschmutzung der Kopiergeräte oder der schlechteren Haltbarkeit von Recyclingpapier gesprochen.

 

D. Teil III: Empfehlungen für die Univerwaltung:

Wie aus den unter Kapitel B gemachten Ausführungen hervorgeht, konnte das Recyclingpapier eindeutig als bessere Alternative für den Einsatz als Kopierpapier ausfindig gemacht werden. Außer beim ästhetischen Empfinden weist es keine Nachteile, sondern nur Vorteile - wie etwa den günstigere Preis für Großverbraucher - auf. Daraus lassen sich nun folgende Empfehlungen ableiten:

 1. Hinweise bei der Beschaffung:

Bei der Beschaffung von neuen Kopiergeräten sollte darauf geachtet werden, daß dabei die Verwendung von Recyclingpapier vom Hersteller bestätigt wird. Eventuell läßt sich die Eignung auch vertraglich zusichern. Die meisten großen Kopiergerätehersteller haben, gegen den Einsatz von Recyclingpapier keinerlei Bedenken mehr. Als Entscheidungshilfe kann auch der blaue Umweltengel herangezogen werden. Für dessen Vergabe ist nämlich die Einhaltung der DIN 19309 erforderlich, was bedeutet, daß das Gerät für Recyclingpapier geeignet ist. Zahlreiche Kopiergerätehersteller empfehlen für ihre Geräte bestimmte Papiersorten, wobei man dieser Empfehlung nicht unbedingt nachkommen muß, da die meisten Recyclingkopierpapiere sich weniger in der Qualität als im Preis unterscheiden.

Bei der Papierbeschaffung sollte darauf geachtet werden, daß man die Papiersorte gemäß ihren späteren Einsatzes auswählt. So sind nicht alle Recyclingpapiere für den Einsatz im Duplexbetrieb geeignet. Möchte man den Duplexbetrieb auch an studentischen Kopierern ermöglichen, so sollte man darauf achten, daß der Hersteller bestätigt, daß es sich bei seinem Papier um ein Produkt handelt, welches mit dieser höheren Belastung zurechtkommt. Auf den Einsatz von billigem Papier ist hierbei zu verzichten, da es sonst zu erhöhten Stopperraten kommen kann. Dies gilt im übrigen jedoch auch für billiges Primärfaserpapier.

2. Empfehlungen beim Gebrauch:

Zunächst einmal ist darauf zu achten, daß Recyclingpapier ordnungsgemäß gelagert wird. Eine Raumtemperatur vo 20° - 22°C und eine rel. Luftfeuchte von 55 % hat sich dabei als optimal herausgestellt. Des weiteren sollte, das Kopierpapier mindestens 24 Stunden vor seinem Gebrauch in den Raum gebracht werden, in dem auch das Kopiergerät aufgestellt ist, damit es sich an die dort herrschenden klimatischen Bedingungen anpassen kann. Herstellungsbedingt besitzt Kopierpapier eine leichte Wölbung seiner Oberfläche. Beim Einlegen in den Papierschacht ist daher - insbesondere bei Duplexkopien - darauf zu achten, daß die auf dem Ries angebrachten Hinweise ( meist mit einem ê gekennzeichnet ) beachtet werden. Wenn möglich, sollte das Papier vor dem Einlegen auch noch aufgefächert werden. Bei der Belichtung ergeben sich meist nur bei älteren Kopiergeräten Probleme, da der Kontrast aufgrund der etwas dunkleren Färbung bei Recyclingpapier leicht vermindert ist. Bei modernen Geräten mit automatischer Belichtungskorrektur tritt dieser Fehler nicht mehr auf.

3. Vorschläge zur Lösung der Verständigungsprobleme:

Zahlreiche Probleme, die durch den Umgang mit Recyclingpapier entstehen, sind auf mangelnden Informationsfluß zurückzuführen. Nachfolgend seien die Probleme kurz angesprochen und eine Lösungsmöglichkeit skizziert:

a. Falsche Belichtung:
Häufig werden die Kopien, die an Geräten ohne Automatik mit Recyclingpapier durchgeführt werden falsch belichtet. Hier kann ein Hinweis angebracht werden oder das Gerät werkseitig so eingestellt werden, daß es bei Normalbetrieb auf Recyclingpapier eingestellt wird.

b. Verwechslung:
Ein weiteres Problem ist die Verwechslung von Recyclingpapier und weißem Papier, wenn beide Sorten in einem Gerät angeboten werden. Hiervon ist daher abzuraten. Ein in unserer Umfrage viel geäußerter Wunsch der Studenten war es jedoch, daß an jedem Kopiergerät ein Hinweis angebracht wird, mit welcher Papiersorte er bestückt ist, um so Verwechslungen und dadurch unnötige Kopien zu vermeiden.  

c. Prestigefragen:
Wie bereits oben erwähnt, würden viele Studenten gerne mehr Recyclingpapier für offizielle Anlässe verwenden, sind jedoch der Meinung, daß der Lehrkörper der Uni von ihnen weißes Papier erwarte. Auf der anderen Seite stehen die Mitarbeiter der Uni meist der Verwendung von Recyclingpapier positiv gegenüber oder wünschen sogar dessen Einsatz ausdrücklich. Um diesem Problem zu begegnen, sprachen sich 26 von 36 Instituten dafür aus, im Vorlesungsverzeichnis kenntlich zu machen, bei welchem Dozenten der Einsatz von Recyclingpapier nicht auf Ablehnung stößt. Auch von studentischer Seite kamen diesbezüglich mehrere Vorschläge.

d. Preis:
Nachdem der Preis für Recyclingpapier unter dem des weißen Papieres liegt, sollte dieser Preisvorteil auch an die Studenten weitergegeben werden. Damit man in Zukunft bei der Preisgestaltung sehr flexibel sein kann, sollten alle Kopiergeräte mit Copy - Card - System ausgestattet werden, da man so beispielsweise auch einen Preis von 9 Pfennig realisieren kann. Mit einem Herabsetzen des Preises für Recyclingpapier kann auch erreicht werden, daß sich dessen Verwendung schneller und flächendeckender durchführen ließe.  

 

E. Zusammenfassung:

In der nachfolgenden Tabelle seien Recyclingpapier und ein durchnittliches Primärfaserpapier nocheinmal gegenübergestellt.  
 
Rubrik weißes Papier  Recyclingpapier 
Angebot im Fachhandel JJJ K
Angebot für Großkunden im Versand oder bei Direktbezug JJJ JJ
Angebot in Kaufhäusern JJ LLL
Qualität JJ JJJ
Alterungsbeständigkeit JJ JJ
Laufeigenschaften JJ JJ
Neigung zur Staubabgabe J K
gesundheitliche Anforderungen JJ JJJ
Akzeptanz bei der Universität K J
Akzeptanz von Studenten K JJ
Preis bei Kleinmengenabnahme JJ L
Preis für Großkunden J JJJ
Gesamtwirtschaftlicher Vergleich K JJ
Ökobilanz L JJ
Insgesamt läßt sich auch hier sagen, daß Recyclingpapier zum Kopieren in jedem Falle geeignet ist und wegen seiner immensen ökologischen, aber auch ökonomischen Vorteile unbedingt gegenüber weißem Papier zu bevorzugen ist. Attraktiv ist hierbei auch, die Tatsache, daß der Einkauf von Recyclingpapier für den Großkunden mit einer Preisersparnis verbunden ist. Nur in einigen Sonderfällen, wie beim Kopieren von hochauflösenden Farbgrafiken oder von Photos sollte noch auf Primärfaserpapiere zurückgegriffen werden. Für diesen Fall könnte an der Uni Heidelberg die Verwendung von weißem Hochleistungspapier an einem besonderen Kopiergerät ermöglicht werden. Für Kopien dieser Art sollte dann aber ein höherer Preis verlangt werden, wie dies in einigen Copyshops bereits durchgeführt wird.

Wir hoffen, daß es uns mit dieser Projektarbeit gelungen ist aufzuzeigen, daß die Probleme, die beim Kopieren entstehen, nicht von der Art des eingesetzten Papieres abhängen, sondern von der eingesetzten Sorte. Zudem ist festzuhalten, daß bei vielen Befragten Recyclingpapier bereits eine hohe Akzeptanz besitzt. Möge dieser Bericht dazu führen, daß diese Akzeptanz von Recyclingpapier noch weiter steigt, so daß dieser Papierart auch im grafischen Bereich der große Durchbruch gelingt.

Abschließend seien hier noch einige Zitate angeführt, die mir beim Auswerten der Materialien auffielen:

"Das Ablehnen des Verwendens von Recyclingpapier in unserm Gebiet ist nachzuempfinden: Nach 40 grauen Jahren möchten wir erst einmal kein graues Papier verwenden"

"Aus Naturschutzgründen lehne ich daher die Verwendung von Recyclingpapier ab"

"Die Verbreitung von Anweisungen und anderem Gedankengut auf reinweißem Papier verbessert bekanntlich nicht die Qualität - besser etwas Vernünftiges auf Altpapier, als Humbug auf Bütten"

Was müssen wir eigentlich noch tun, damit Sie unser ( Recycling ) - Papier benutzen ?

 

F. kleines Begriffslexikon:  

Ä Beschichtete Papiere finden hauptsächlich als Verpackungsmaterialien für Lebensmittel Verwendung. Zur Beschichtung werden bevorzugt Kunststoffe eingesetzt.

Ä Bindemittel verbinden beim Streichen von Papier die Pigmentpartikel und das Papier miteinander. Verwendet werden natürliche Stärken oder synthetische Verbindungen auf der Basis von Butadien-Styrol-Acrylsäureester, die für jeden Einsatzzweck maßgeschneidert werden können.

Ä Bleichen der Faserstoffe: Ungebleichter Zellstoff ist braun und enthält noch Reste von Lignin. Um weißen Zellstoff zu erhalten, wird dieser, normalerweise unter Ligninentfernung, gebleicht. Bei der Chlorbleiche, die sich besonders gut zur Ligninentfernung eignet, gelangen riesige Mengen organischer Chlorverbindungen, darunter Dioxine, in FIüsse, Seen oder Meere. Sie sind für Fische und andere Wasserlebewesen extrem schädlich und reichern sich durch ihre Langlebigkeit in der Nahrungskette an. Dioxine wurden auch in gebleichten Zellstoff selbst gefunden. Neuerdings werden anstelle von Chlorgas und Chlorverbindungen immer mehr Sauerstoff und Wasserstoffperoxid eingesetzt. Sulfitzellstoff ist leichter ohne Chlor bleichbar, Holzstoffe und Altpapierstoffe werden meist mit dem weniger umweltschädlichem Wasserstoffperoxid gebleicht. Es entfärbt das Lignin durch Änderung seiner chemischen Struktur, ohne es zu entfernen.

Ä Deinking dient der Abtrennung vor Druckfarbe aus bedrucktem Altpapier. Eine typische Deinking-Rezeptur enthält Natronlauge, Natriumsilikat, Wasserstoffperoxid, Komplexbildner und Tenside. Umweltschutzpapier wird nicht deinkt.

Ä Färben von Papier: Beim am meisten praktizierten Verfahren wird der Farbstoff dem Faserstoffbrei zugegeben. Bei anderen Verfahren werden Papierbahnen in Farbstofflösungen getaucht oder gestrichen.

Ä Füllstoffe sind weiße Mineralien wie Kaolin und Kalk, die dem Papier Opazität, Oberflächenglätte und Weiße verleihen. Der Gehalt kann bis zu 35% ausmachen.

Ä Grafische Papiere sind holzfreie oder holzhaltige Druck- und Schreibpapiere.

Ä Grammatur: Die Grammatur ist ein Maß für das Gewicht des Papiers, bezogen auf seine Fläche. Beispiele: Japanpapier wiegt 10g/m², Zeitungs- und Zeitschriftenpapier 40-60g/m², Schreibpapier 70-80g/m², Kunstdruckpapier ca. 100g/m², Karton 150-225g/m² und Pappe über 225g/m².

Ä Hadernpapier wird ausschließlich aus Hadern (früher Lumpen; heute: Baumwollabfälle der Textilindustrie) hergestellt. Es gilt als der edelste Faserstoff. Aus Hadernpapier oder hadernhaltigen Papieren werden Banknoten, Urkunden, Dokumente oder wertvolles Schreibpapier hergestellt.

Ä Holzfreie Papiere werden aus Zellstoff hergestellt und enthalten daher, im Gegensatz zu Papieren aus Holzstoff, kein Lignin. Hauptsächlich das Lignin ist verantwortlich für das Vergilben von Papier.

Ä Holzhaltige Papiere bestehen aus mindestens 50 % - bei Zeiiungspapier sogar bis 100 % Holzstoff. Durch das im Holzstoff verbleibende Lignin vergilben sie rascher als holzfreie Papiere unter dem Einfluß von Licht und Sauerstoff. Deshalb weIden sie überwiegend für kurzlebige Produkte eingesetzt. Holzhaltige Papiere lassen sich besser bedrucken.

Ä Holzstoff ist der Oberbegriff für einen mit mechanischen Mitteln zerfaserter Faserstoff aus Holz. Bei der ursprünglichen Methode, das Pressen entrindeter Holzprügel gegen einen Schleifstein, entsteht der sogenannte Holzschliff. Modernere Methoden zerfasern Holzschnitzel zwischen rotierenden Metallscheiben. Zusätzlich können sie mit Wasserdampf und schwefelhaltigen Chemikalien vorbehandelt werden. Die Faserausbeute beträgt bis zu 95%. Die Faserausbeute bei der Zellstoffgewinnung beträgt dagegen nur 40-50 %. Beim Holzstoff wird das Lignin nicht entfernt. Papier aus Holzstoff nennt man holzhaltig.

Ä Karton liegt im F1ächengewicht zwischen Papier und Pappe. Beim mehrlagigen Karton werden mehrere Faserschichten miteinander verklebt oder naß miteinander vergautscht.

Ä Kopierpapier ist holzfreies oder holzhaltiges ungestrichenes Papier, das sich nicht elektrostatisch aufladen darf. Zu diesem Zweck wird es mit Tafelsalz behandelt. Inzwischen werden hervorragende Kopierpapiere aus 100% Altpapier hergestellt. Sie erfüllen die DIN 19309, was ebenfalls Voraussetzung ist, um den Blauen Engel, ein Umweltzeichen, das das Bundesumweltamt vergibt, zu erhalten.

Ä Leimung: Zellstoff ist wasseranziehend. Um das Eindringen von wässrigen Lösungen in ungestrichenes Papier zu verhindern, wird entweder der Faserbrei mit Stärke ersetzt (Masseleimung), oder es werden die Oberflächenporen von Papier mit einer Mischung von Kiefernharz und Alaun verschlossen (Oberflächenleimung). Die Bezeichnung leitet sich von der früheren Verwendung von Tierleim für diesen Zweck ab. Bei der Neutralleimung werden synthetische Leimungsmittel eingesetzt. Die Bildung freier Säuren im Papier wird dadurch ausgeschlossen. Sie wird zur Herstellung altersbeständiger Papiere eingesetzt. Moderne Polymerleimungsmittel sind Kunststoffe auf der Basis von Styrol, Acrylaten, Acrylnitril, Acrylsäure, Maleinsäure oder Polyurethan.

Ä Lignin ist ein harzartiger Stoff, der an der Verholzung der pflanzlichen Zellwände beteiligt ist. In geringem Anteil kommt er auch in Gräsern und krautigen Pflanzen vor. Bei der Zellstoffgewinnung wird er chemisch entfernt. Bei der Holzstoffgewinnung wird er nicht entfernt und ist verantwortlich für das Vergilben von Papier.

Ä Oberfläche: Eine wichtige Eigenschaft von Druckpapier ist eine glatte Oberfläche. Holzstoff liefert eine glatte Oberfläche, die durch mechanische G1ättwerke (Superkalander) weiter verbessert werden kann. Die Oberfläche kann aber auch durch Streichen des Papiers verbessert werden.

Ä Opazitat: Die meisten Papiere dürfen nicht durchscheinend sein. Die Opazität kann entweder durch dickere Blätter oder durch Zusatz von Füllstoffen oder Streichmitteln verbessert werden. Recyclingpapiere sind weniger durchscheinend.

Ä Optische Aufheller: Um die Weiße des Papiers zu erhöhen, werden bei manchen Produkten der Papier- oder Streichmasse optische Aufheller zugegeben. Ihre Wirkung ist zweifelhaft, ihr Einsatz eine überflüssige Umweltbelastung.

Ä Papierarten: Unterteilung der Papiere nach ihrem Ausgangsmaterial für die Herstellung, wie Papier aus Zellstoff oder aus Altpapier

Ä Papiersorten: Unterteilung der Papiere nach ihrem Verwendungszweck und Gebrauch, wie Schreibpapier oder Kopierpapier

Ä Primärfaserpapier: Papier, welches aus überwiegend aus Holz gewonnen wird und in zahlreichen Verarbeitungsstufen zu Holzstoff oder Zellstoff verarbeitet wird. In geringem Umfang wird dieses papier auch aus Hanf oder Baumwollresten gewonnen.

Ä Recyclingpapier wird aus meist 100% Altpapier hergestellt. Für die Vergabe des Blauen Engels ist dies Bedingung. Es wird im Gegensatz zu Umweltschutzpapier deinkt, also von Druckfarbe befreit und gebleicht. In der Regel ist es holzhaltig, da auch die Altpapiermischung holzhaltiges Papier enthält.

Ä Satinieren: Um G1ätte, Glanz und / oder Transparenz zu erzielen, wird Papier im Superkalander, einem Walzensystem, unter Wärme, Feuchtigkeit und Druck zwischen elastischen und harten Metallwalzen gewalkt.

Ä Schleimbekämpfungsmittel werden bei der Papierherstellung in den Wasserkreislauf zugegeben, um die Vermehrung von Pilzen und Bakterien zu verhindern. Vor nicht allzulanger Zeit wurde hierbei noch das heute verbotene PCP (Pentachlorphenol) eingesetzt. Heute werden Chlor-, Brom-, Schwefel-, Stickstoff- und / oder Essigsäureverbindungen verwendet. Sie können eine wesentliche Quelle der Abwasserbelastung sein.

Ä Sekundärpapier: Papier, für welches der Ausgangstoff Altpapier ist; es wird dann entweder zu Recyclingpapier oder Umweltschutzpapier weiterverarbeitet

Ä Sulfatzellstoff (Kraftzellstoff) wird gewonnen durch einen chemischen Aufschluß von Holz (oder Einjahrespflanzen), indem es in·einer stark alkalischen Schwefelsalzlösung gekocht wird. Bei der Wiedergewinnung der schwefelhaltigen Kochchemikalie entsteht der charakteristische Geruch nach faulen Eiern. In Westdeutschland wird dieses Verfahren deshalb nicht angewandt. Mit dieser weltweit am meisten verbreiteten Methode können alle Holzarten aufgeschlossen werden. Ungebleichter Sulfatzellstoff (Kraftzellstoff) wird für Verpackungspapiere, Sackpapiere und Wellpappen verwendet. Gebleichter Sulfatzellstoff ist der weltweit wichtigste Zellstoff zur Herstellung von holzfreien und holzhaltigen Papieren.

Ä Sulfitzellstoff wird gewonnen durch Kochen von Holzschnitzeln in saurer Schwefelsalzlösung. Dabei wird wie oben das im Holz vorhandene Lignin von den Fasern abgetrennt. In der Bundesrepublik wird nur dieses Verfahren angewandt. Sulfitzellstoff ist besser bleichbar, da es weniger Restlignin enthält, aber weniger fest als Sulfatzellstoff. Deshalb wird es meist nur gemeinsam mit Sulfatzellstoff zu Papier verarbeitet. Nicht alle Holzarten können mit dieser Methode aufgeschlossen werden.

Ä Staub: Faserstaub kann Druckmaschinen oder Fotokopierer beeinträchtigen. Papier aus Holststoff neigt eher zum Stauben. Es kann durch Leimung des Papiers verhindert werden.

Ä Streichen: Durch das Streichen erhält Papier eine glatte, geschlossene Oberfläche mit besseren Druckeigenschaften. Durch unterschiedliche Streichmittel können Naßfestigkeit, Saugverhalten, Weißegrad, Glanz und andere Eigenschaften beeinflußt werden. Zum Streichen werden hauptsächlich die Pigmente Kalk und Kreide zusammen mit natürlichen oder synthetischen Bindemitteln und Hilfsstoffen aufgetragen, glattgestrichen und getrocknet.

Ä Umweltschutzpapier ist ein Recyclingpapier, das zu 100% aus Altpapier besteht und weder entfärbt (deinkt) noch gebleicht wird. Aufgrund des geringen Rohstoff-, Wasser-, Energie- und Chemikalienverbrauchs ist es die umweltfreundlichste Alternative. Die Bezeichnung ist allerdings nicht geschützt, sodaß nur durch bestimmte Hersteller diese Qualität garantiert ist.

Ä Vergilbung: Ligninhaltiger Holzstoff vergilbt im Sonnenlicht. Holzfreier, d.h. ligninfreier Zellstoff vergilbt nur sehr wenig, da fast das gesamte Lignin bei der Bleiche entfernt wird.

Ä Zellulose ist der Hauptbestandteil pflanzlicher Zellwände. Es bildet sich aus Wasser und Kohlendioxid unter dem Einfluß des Sonnenlichts und des Pflanzengrüns. Die Zellulose in Holz ist die Hauptquelle für die Gewinnung von Zellstoff zur Papierherstellung.

Ä Zellstoff ist das Fasermaterial, das aus Holz oder Einjahrespflanzen auf chemischem Weg durch Kochen gewonnenen wird. Bei diesem Prozeß wird vor allem das Lignin herausgelöst. Je nach verwendetem Verfahren erhält man Sulfitzellstoff oder Sulfatzellstoff (Kraftzellstoff). Die Faserausbeute beträgt 40-50 % im Vergleich zu Holzstoff.

 

G. Literatur- und Quellenverzeichnis:

Neben den zahlreichen Briefen und Faxen, die wir in unsere Untersuchungsergebnisse mit einbezogen haben, benutzten wir noch nachfolgende Werke:  

1.) Blana, Hubert: Die Herstellung - ein Handbuch für die Gestaltung, Technik und Kalkulation von Buch, Zeitschrift, und Zeitung, 3. Aufl. München 1993
( Blana ist Buchhersteller und Lehrer an der Berufsschule und Berufsakademie )  

2.) Göttsching, Lothar ( Hrsg. ): Papier in unserer Welt, Düsseldorf 1990 ( Das Buch wurde vom Verband der dt. Papierfabriken gefördert )  

3.) Hamacher, Karl Heinz: Erfahrungen der Finanzverwaltung des Landes NRW mit der Beschaffung und Verwendung von umweltfreundlichen Produkten aus Altpapier, Düsseldorf 1990  

4.) Derselbe: Recyclingpapier in der Landesfinanzverwaltung NRW und anderer Verwaltungen, Düsseldorf 1989  

5.) Reichel, Almut und Julia Bär: Umweltberatung, Berlin 1993 ( Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung )  

6.) Sandermann, Wilhelm: Papier - eine Kulturgeschichte, 3. Aufl. Berlin 1997 ( Herr Hoffmann ist Chemiker, Sandermann war Prof. für Holztechnologie )  

7.) Tiedemann, Albrecht: Umweltargumente zum Recyclingpapier, 2. Aufl. Berlin 1996
 

H. Anhang:

1. Test der Stiftung Warentest:

2. Auszug aus den Bestimmungen der Umweltzeichenvergabe:

 

3. Farbvergleich der Papiersorten:

In unserem Seminar wurden einige weiße Papiere mit Recyclingpapier betreffs der farbwiedergabe verglichen. Natürlich kann dies im Medium Internet nicht gezeigt werden. Daher seien hier nur die Ergebnisse dargestellt.
 
Seite Papier beim Drucken Papier beim Kopieren
  

41

Recyclingpapier 
"Falken Ressource" 
mit einer Auflösung von 
360 x 360 dpi
  

Recyclingpapier

  

42

Recyclingpapier 
"Falken Ressource" 
mit einer Auflösung von 
180 x 180 dpi
  

Recyclingpapier

  

43

weißes Papier 
"ocè Special Label Paper"  
mit einer Auflösung von 
180 x 180 dpi
  

weißes Spezialpapier

  

44

weißes Papier 
"ocè Special Label Paper"  
mit einer Auflösung von 
360 x 360 dpi
  

weißes Spezialpapier

  

45

Zweckform "Ink - Jet Paper" Tintendruckerspezialpapier mit einer Auflösung von 720 x 720 dpi   

weißes Spezialpapier

 

Wie dieser kleine Test zeigt, so ist es sicherlich richtig, daß Farbgrafiken beim Kopieren mit Recyclingpapier nicht ganz so brilliant erscheinen, wie auf weißem Papier. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn - wie in obigem Fotobild - die Farbe Weiß erzeugt werden soll. Dies kann jedoch nur solange gelten, wie eine bereits fertig erstellte Farbabbildung kopiert werden soll. Wir die Abbildung jedoch selbst erstellt, und soll erst anschließend kopiert werden, so ist ein anderer Schwerpunkt erkennbar: Nun schlagen die unterschiedlichen Varianten beim Erstellen der Seite mit dem Tintenstrahldrucker viel stärker zu Buche, als die Wahl der Papierart beim anschließenden Kopieren. Somit ist in diesem Fall nicht die Wahl der Papierart das entscheidende Kriterium - außer man greift auf teures Spezialpapier zurück - sondern die Qualität des Druckers bzw. Grafikprogramms.
 

Ich hoffe das Lesen dieses Beitrages hat überzeugt - und der Verbrauch von Recyclingpapier steigt nun sprunghaft an.